Open Mind Festival 2017 Common People. Kollektive für Individuen 09. – 19.11.2017 HOW TO MAKE SENSE OUT OF THE TROUBLES Die jüngsten Wahlkämpfe in Deutschland und Österreich haben gezeigt, dass offenbar jene Parteien den meisten Zuspruch erfahren, die es verstehen, durch ein „Wir“ und „die Anderen“ die Bevölkerung zu polarisieren. Gruppenzugehörigkeit durch Ausgrenzung zu definieren, beschränkt sich leider nicht nur auf rechtspopulistische Bewegungen. Auch linke und gemäßigte Kollektive versinken oft durch die eigene Spaltung in der Bedeutungslosigkeit – die Volksfront von Judäa gegen die judäische Volksfront lässt grüßen. Dabei haben es gerade die zivilgesellschaftlichen Zusammenschlüsse während der sogenannten „Flüchtlingskrise“ vorgezeigt, wie durch gemeinsames Agieren ein friedliches Miteinander gelingen kann. Das Open Mind Festival 2017 widmet sich diesem Spannungsfeld der gemeinschaftlichen Organisation von Individuen. Was sind die Qualitätsmerkmale von Kollektiven, und wo besteht die Gefahr, sich totalitärer Mechanismen zu bedienen? Welche Bedingungen braucht es für die Entstehung konstruktiver Netzwerke? Wo liegen die Vorteile des sozialen Zusammenschlusses, ohne sich selbst zu negieren, und welche gesellschaftlichen Voraussetzungen sind nötig, um sich mit einer Gruppe zu identifizieren? Die Auseinandersetzung mit dem heurigen Motto „Kollektive für Individuen“ erfolgt auf unterschiedlichen künstlerischen und diskursiven Wegen, zentral ist die Koproduktion „abreißen“ mit den Rabtaldirndln, die originär für das Festival erarbeitet wird. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei aber auch, den Slogan „Common People“ aufzugreifen und kulturelle Teilhabe für alle Interessierten durch kostenlose Partizipationsangebote zu ermöglichen. Bereits die Beatles haben bewiesen, dass eine Band eben besser spielt als ihre einzelnen Teile. In diesem Sinne „Come on, people!“ – wir sehen uns beim Open Mind Festival. Cornelia Anhaus, Kuratorin Open Mind Festival Faltplakat zum Open Mind Festival Das Faltplakat zum Open Mind Festival 2017 als PDF. Sujet (c) Johanna Eisl Das Open Mind Festival „Kultur macht Thema“ ist seit 2009 Leitfaden des Open Mind Festivals, mit dem die ARGEkultur das Selbstverständnis von Kunst und Kultur als Kristallisationspunkt einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragen sichtbar machen will. Es ist die Quintessenz der drei programmatischen Grundprinzipien des Mehrsparten-Kulturzentrums – Produktionshaus, Veranstalterin und Netzwerktätigkeit – ein Konzentrat der künstlerischen Idee des Jahresprogramms der ARGEkultur, das unterschiedliche künstlerische und diskursive Zugänge unter einem annual wechselnden Motto präsentiert. Zentral sind die jeweiligen Koproduktionen, die originär für das Festival erarbeitet werden. Übersicht und Archiv (2009-heute) Programm Open Mind Festival 2017 09.11.2017, 11:00 • Platzl God’s Entertainment „Chauvinismus Scanner“ Teste deinen Nationalismusgrad: gratis, schmerzlos, anonym. 09.11.2017, 19:30 • Foyer Chor d’accord covert „Common People“ Ich möchte Teil einer Festivaleröffnung sein. Mitsingen ausdrücklich erwünscht! 09.11.2017, 20:00 • Saal Die Rabtaldirndln „ABREISSEN“ Eine Haltungsschau. Uraufführung. Regie: Ed. Hauswirth. Eine Koproduktion mit der ARGEkultur. 09.11.2017, 22:00 • Studio Festivaleröffnungsparty mit DJ tschenen Für Schwung und gute Laune. 10.11.2017, 11:00 • Platzl God’s Entertainment „Chauvinismus Scanner“ Teste deinen Nationalismusgrad: gratis, schmerzlos, anonym. 10.11.2017, 19:00 • Studio Kurdwin Ayub „Paradies! Paradies!“ & Djordje Čenić „Unten“ „Familienfilmabend“, anschließend Publikumsgespräch mit den RegisseurInnen. Moderation: Adrian Goiginger. 11.11.2017, 15:00 • Beisl Syrian Pop-up Kitchen Cooking Lab Über den Tellerrand kochen. Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich: office@argekultur.at, Tel. +43-662-848784. 11.11.2017, 20:00 • Saal Die Rabtaldirndln „ABREISSEN“ Eine Haltungsschau. Uraufführung. Regie: Ed. Hauswirth. Eine Koproduktion mit der ARGEkultur. 12.11.2017, 20:00 • Saal Die Rabtaldirndln „ABREISSEN“ Eine Haltungsschau. Uraufführung. Regie: Ed. Hauswirth. Eine Koproduktion mit der ARGEkultur. 13.11.2017, 19:30 • Robert-Jungk-Bibliothek „Beißreflexe: Identität, Kollektiv, Emanzipation“ Montagsrunde mit Patsy l'Amour laLove, Moderation: Stefan Wally. Anmeldung: jungk-bibliothek.org/mranmeldung/ In Kooperation mit der JBZ. 15.11.2017, 20:30 • Studio Aivery Noise-Grunge-Punk für das Jetzt! Support: limes. 16.11.2017, 20:02 • Toihaus „Pink tape – yellow tape – black tape – Repeat!“ Eine Performance mit Lisa Hinterreithner, Linda Samaraweerová und Olivia Schellander. Livemusik: Elise Mory. Tickets: € EUR 14/8 über toihaus.at 17.11.2017, 19:30 • Saal Podiumsdiskussion „Alle Freiheit der Satire!?“ Mit Gerhard Haderer (Karikaturist, Linz), Younes Al-Amayra („Datteltäter“, Berlin) & Isolde Charim (Philosophin, Wien). Moderation: Elisabeth Klaus (Univ. Sbg.) 17.11.2017, 20:02 • Toihaus „Pink tape – yellow tape – black tape – Repeat!“ Eine Performance mit Lisa Hinterreithner, Linda Samaraweerová und Olivia Schellander. Livemusik: Elise Mory. Tickets: € EUR 14/8 über toihaus.at 18.11.2017, 10:00 • Saal | Studio Symposium „Kollektive Kränkungen“ Mit Isolde Charim (Philosophin, VIE), Klaus Ottomeyer (Psychologe, K), Nenad Vukosavljević (Friedensaktivist, Centre for Nonviolent Action Sarajevo) u. a. 18.11.2017, 20:00 • Saal Muslimisches Satire-Kalifat „Datteltäter“ Abschluss des Symposiums „Kollektive Kränkungen“. Support: Salzburger KabarettistInnen: Julia Bernerstätter, Martin Salzbacher & Dschihad der Pazifist. 19.11.2017, 15:00 Stadtspaziergang: „Burschenschaften“ Kritisch-informative Sightseeingtour zu Salzburgs Studentenverbindungen. Keine Anmeldungen mehr möglich. Treffpunkt: ARGEkultur Foyer.