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JAHRESPROGRAMM 2019

Festivals und Schwerpunkte

Der kuratorische Zugriff auf das Veranstaltungsprogramm der ARGEkultur wird modellhaft vor allem im jährlichen OPEN MIND Festival sichtbar (November). Darüber hinaus sollen im Laufe des Jahres aber immer wieder thematische wie transdisziplinäre Schwerpunkte gebildet werden, um gesellschaftsrelevante Diskurse zu einem inhaltlich konzisen Programm zu verdichten.

So veranstalten wir im März 2019 und v.a. rund um den Weltfrauentag (08.03.) unter dem Titel FEMPOWA Konzerte, Workshops, HOST CLUBs und Diskussionsveranstaltungen zum Themenkomplex ‚Feministisches Handeln im Alltag‘. – Ein weiteres Beispiel: Unter dem Titel creativeALPS findet im Mai beispielsweise ein Minifestival an der ARGEkultur statt (kuratiert von Jens Badura), zu dem innerhalb und außerhalb der ARGEkultur und in verschiedenen Formaten (in Kooperation u.a. mit berg_kulturbüro, dem Literaturfest Salzburg, dem Bergfilmfestival, der Kunstakademie Bad Reichenhall, der Initiative Architektur und Berchtesgadener Land Tourismus) der Alpenraum neu gedacht, ästhetisch und philosophisch vermessen und als Lebensraum zukunftsfähig gemacht werden soll: creativeALPS stiftet transdisziplinäre Begegnungen zwischen Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft sowie alpenpoltischen Akteur*innen, Bergdenker*innen und der Bevölkerung.

OPEN MIND Festival

BYE BYE EVERYTHING?
November 2019

Au revoir, auf Wiedersehen
Goodbye, tschüss und baba
Es ist soweit, adiós, au revoir
Ja, Panik
I don't know why you say Goodbye, I say Hello, hello, hello
The Beatles
Bye bye Demokratie! Bye bye Rechtsstaat! Bye bye Sozialstaat! Bye bye europäische Wertegemeinschaft! Bye bye Liberalismus! Bye bye Humanismus! Bye bye Meinungsfreiheit! Bye bye Pressefreiheit! Bye bye Freihandel! Bye bye Wachstum! Bye bye Privatsphäre! Bye bye Wohlstand! Bye bye Sicherheit! Bye bye Ökosystem! Bye bye Klimaschutz! Bye bye Westen! Bye Bye Europa! Bye bye stabile Weltordnung! Bye bye Empathie! Bye bye Vernunft! Bye bye Anstand und Moral!

Der Abschied – die „Reflexionsfigur des je schon Gewesenen“ (Karl-Heinz Bohrer) – erscheint als zentrale Chiffre der Gegenwart. Zwischen Melancholie und Panik ist das Abschiednehmen-Müssen von etwas das Resultat von Drohszenarien und Untergangsängsten aller Art: politisch, ökologisch, ökonomisch, kulturell, gesellschaftlich. Bald wird nichts mehr so sein, wie es war: So klingt es aus der bürgerlichen Mitte. Das Unvermeidliche, Endgültige des Abschieds, von was auch immer, radikalisiert unsere Wahrnehmungen, Haltungen, Handlungen.

Das OPEN MIND Festival 2019 wagt eine gegenwartsbezogene Phänomenologie des Abschieds – wer nimmt wie Abschied von was –, untersucht dessen gesellschaftliche Konsequenzen und befragt die Krisennarrative unserer Zeit: Leben wir wirklich in einer Art neuem Fin de Siècle? Sind die letzten Tage der Menschheit schlussendlich nun doch gekommen? Wohnt manchen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen wirklich jene alternativlose Fatalität inne, die tatenlos macht und manche denken lässt: Bye Bye Everything?

Kuratiert von Theresa Seraphin und Sebastian Linz