JAHRESPROGRAMM 2023
Vermittlung
Die postpandemische Situation bedeutet auch und insbesondere eine Herausforderung für die Vermittlungsarbeit – die wir daher ab diesem Jahr ausbauen und intensivieren werden.
Die nächsten Veranstaltungen zu Vermittlung in der ARGEkultur.
Vermittlungsbegriff
Vermittlung wird oft auf ein Programm für Kinder und Jugendliche reduziert – uns geht es allerdings um Vermittlung, die sich an Kinder und Jugendliche genauso wie an Studierende und Erwachsene jedweden Alters richtet. Unser Ansinnen ist es, den Stellenwert zeitgenössischer Kunst und Kultur – aber auch deren Einbindung in komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge – stärker in allen Altersstufen und gesellschaftlichen Milieus zu verankern.
Dabei ist der Vermittlungsbereich eng gekoppelt an die Idee eines qualitativen und quantitativen audience developements. Qualitatives audience developement meint, dass sich das bestehende Publikum vertiefend mit inhaltlichen oder ästhetischen Aspekten beschäftigt, quantitatives audience development zielt auf die Erschließung neuer Besucher*innen ab.
Wichtig ist uns aber vor allem auch ein offener, dialogischer und wechselseitiger Vermittlungsbegriff. Vermittlung verändert die Inhalte, initiiert reziproke Lernprozesse und erzeugt Schnittmengen, Konvergenzen und neue Mitten (Ver-mitte-lung) zwischen allen beteiligten Akteur*innen; die zwischen verschiedenen Rollen hin- und herwechseln können: Besucher*innen werden zu Produzent*innen, Künstler*innen zu Rezipient*innen. Und am Ende haben idealerweise auch wir als ARGEkultur etwas dazugelernt. Denn Ziel ist es auch immer, dass tradiertes Wissen transformiert wird, weil neue Ideen integriert werden.
Damit ist dieser Vermittlungsbegriff bereits vielen Projekten des kommenden Jahres eingeschrieben. Die Ausgaben von OPEN MIND FREQUENTLY, das stART-Projekt PLAYLIST SALZBURG oder ergebnisoffene künstlerische Rechercheprozesse wie Roland Siegwalds WILDE TIERE arbeiten genau an diesen Schnittstellen.
Vermittlungsprogramm
Natürlich gibt es auch ein eher klassisches Vermittlungsprogramm: Zu allen Programmpunkten aus dem Bereich Theater/Tanz/Performance und Medienkunst wird es Einführungsveranstaltungen, Workshops, Publikumsgespräche / Artist Talks, offene Proben und Schulpatenschaften geben.
Wie dies aber im Sinne unseres Vermittlungsbegriffs auch kollaborativ entstehen kann, dafür steht beispielhaft die Kooperation mit dem BORG Oberndorf. Zwei 7. Klassen werden sich ab Mitte Februar 2023 im Rahmen der Produktion ONCE UPON UNSTEADY GROUNDS von gold extra damit auseinandersetzen, was dokumentarisches Erzählen auszeichnet, sich mit dem Thema der Grenze und Grenzziehungen beschäftigen und mit den Macher*innen von ONCE UPON UNSTEADY GROUNDS in Kontakt treten. Daraus entsteht schließlich eine Stückeinführung, die auf den Recherchen und Ideen der Schüler*innen basiert und die auf der Website der ARGEkultur dann für alle Besucher*innen zugänglich sein wird.
Medienpädagogische Workshops zum Digitalen Foyer
Zu den Produktionen im Digitalen Foyer im Speziellen – z.B. ONCE UPON UNSTEADY GROUNDS, DIE PHILOSOPHIERMASCHINE und REALITY WARPING – haben wir zudem auf der Basis des Vermittlungsprogramms des letztjährigen OPEN MIND Festivals zwei kostenlose medienpädagische Workshopformate entwickelt.
Im Workshop HOW TO CREATE ...? (ab zehn Jahren) dreht sich alles um die Frage, welche Arbeit hinter digitalen Räumen steckt. Konkret: Wie entstehen dreidimensionale digitale Räume auf Mozilla Hubs? Unsere Expert*innen geben einen Blick hinter die Kulissen des Digitalen Foyers, erzählen von dessen spannendem Entstehungsprozess und zeigen anhand von Beispielen auf, was dort alles möglich ist.
Der Workshop HOW TO USE ...? (ab zehn Jahren) dreht sich darum, wie Mozilla Hubs benutzt wird. Wie baut man Avatare? Wie bewegt man sich im Digitalen Foyer, wie spricht man miteinander? Und welche Regeln des Zusammenseins gelten in digitalen Räumen?
Beide Workshopformate begreifen wir als kritisch-reflektierende Begleitung unseres Digitalen Foyers und als Maßnahme zur Förderung von Medienkompetenz.