JAHRESPROGRAMM 2023
Text/Diskurs
Die Auseinandersetzung mit Texten und Autor*innen sowie die Diskussion von Themen mit Expert*innen wie dem Publikum nehmen im Jahresprogramm der ARGEkultur eine wichtige Stellung ein: Lesungen und Diskussionsveranstaltungen begleiten und kommentieren die Themen, die auch in anderen Formaten verhandelt werden. In Eigenveranstaltungen wie der Reihe POP UND POLITIK beispielsweise und insbesondere innerhalb unserer Themenschwerpunkte OPEN MIND FREQUENTLY – aber auch darüber hinaus.
Unser breites Kooperationsnetzwerk in diesem Bereich umfasst verschiedenste (zivil)gesellschaftliche Gruppen und reicht – allein mit Blick auf das Programm von 2022 – von der Jungen Wirtschaft über die Arbeiterkammer hin zur Regionalgruppe Salzburg der Gemeinwohl-Ökonomie Österreich‚ von der Armutskonferenz zum Friedensbüro, vom Zukunftslabor zur Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, von Wissenschaft & Kunst zum Literaturfest oder vom Dachverband Salzburger Kulturstätten hin zur Salzburg Club Commission. Mit der Tagung D_CONNECT haben wir 2022 auch erstmalig mit dem Netzwerk D/ARTS kooperiert, das sich als Projektbüro für Diversität und urbanen Dialog versteht und sich u.a. dem Themenfeld Diversität in Kultureinrichtungen
widmet. Die Kooperation soll 2023 intensiviert und weiterentwickelt werden.
Die nächsten Veranstaltungen zu Text/Diskurs in der ARGEkultur.
POETRY SLAM
fortlaufend
1986 fing es in Chicago mit dem Dichter*innen-Wettstreit an. POETRY SLAM begeistert seit den 90ern weltweit als Ausdrucksform einer Generation von jungen, ambitionierten Künstler*innen; ein Format, welches das ganze inhaltliche Spektrum der Literatur in einzigartiger Weise abbildet. Seit 2009 ist die ARGEkultur die einzige regelmäßige Veranstalterin von POETRY SLAMs in Salzburg. Slam-Master Ko Bylanzky präsentiert hervorragende Slammer*innen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum – und die Nachfrage des (überwiegend jungen) Publikums ist seither ungebrochen.
POP UND POLITIK IV: Tonica Hunter und Jens Balzer über Cultural Appropriation
13.1.2023
Spätestens seit dem vergangenen Sommer ist die Debatte um Formen der kulturellen Aneignung auch im deutschsprachigen Raum angekommen. Doch die oft emotional geführte, teils groteske und von Missverständnissen, Halbwissen und gezielter Missinformation geprägte Auseinandersetzung um die vermeintliche (und nie stattgefundene) Zensur von Karl-May-Büchern und die Benutzung des Wortes 'Indianer' für Native Americans hat einen ernsthaften und historisch gewachsenen Hintergrund.
EVERYTHING BUT THE BURDEN heißt ein von Greg Tate herausgegebenes Buch aus dem Jahr 2003. Bereits der Titel verrät, worum es beim Vorwurf der cultural appropriation geht: um die systematische - und nicht zuletzt kommerzielle - Ausbeutung von Formen Schwarzer Kultur durch die weiße Mehrheitsgesellschaft. Bei der eines bei den Ausgebeuteten verbleibt: die Bürde rassistischer Diskriminierung.
Die Geschichte von Popkultur und Popmusik beispielsweise - vom Jazz zum Rock'n'Roll, vom Reggae zum Hip-Hop - ist geprägt von solchen Aneignungen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Kultur tatsächlich ohne Formen der Aneignung, der Übernahmen von fremden Praxen entstehen und existieren kann.
Der Musikjournalist und Autor Jens Balzer fragt in seinem aktuellen Band ETHIK DER APPROPRIATION daher vor allem nach einem ethischen Verhältnis zur Praxis der Aneignung. Gibt es produktive, gar begrüßenswerte Formen der Aneignung? Was sind Formen der Appropriation, die bei genauerem Blick fragwürdig erscheinen und aus ethischen Gründen abzulehnen sind? Diese Fragen treffen in der Diskussion auf die antirassistischen, machtkritischen, postkolonial geprägten Positionen der Forscherin, Kuratorin und Kulturproduzentin Tonica Hunter.
In der Reihe POP UND POLITIK vermisst die ARGEkultur seit 2020 in loser Folge die Spannungsfelder zeitgenössischer Popmusik. Bislang haben wir mit Kid Pex und Jens Balzer über Verantwortung, mit Ted Gaier ('Die Goldenen Zitronen') über Protest und mit Heidi Süß und Tobias Ginsburg über Gender und Geschlecht im Rap gesprochen. Der Talk mit Tonica Hunter und Jens Balzer ist die vierte Ausgabe von POP UND POLITIK und beschäftigt sich mit einem aktuellen Thema: der Debatte um Formen kultureller Aneignung.
PECHA KUCHA NIGHT SALZBURG
fortlaufend
Kreative, Architekt*innen, Künstler*innen, Designer*innen und Menschen mit Ideen aller Art, Studierende, Etablierte, Bekannte und Unbekannte – alle, die anderen etwas sagen wollen – können ihre Projekte, Ideen und Gedanken einem interessierten Publikum vorstellen. Ziel ist es, versteckte kreative Potenziale einer Stadt hervorzuholen, sichtbar zu machen und im angenehmen, offenen Rahmen miteinander zu teilen. Vor und nach den Vorträgen ist Zeit für Musik mit der John Bruno Revival Band, Chillen und Networking.
SINN & TONIC
In Kooperation mit der Jungen Wirtschaft Salzburg
8.2.2023
Bereits zum dritten Mal veranstaltet die Junge Wirtschaft Salzburg ihr jährliches Netzwerktreffen SINN & TONIC in die ARGEkultur – ein Abend zum Netzwerken, Plaudern und Austauschen für Salzburgs Jungunternehmer*innen, Wirtschaftstreibende aus allen Bereichen und Interessierte, mit Gästen aus Wirtschaft und Politik. – In 2023 liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Diversity am Arbeitsmarkt.
WOHNEN FÜR ALLE IST UMGESETZT - WIE KONNTE DAS PASSIEREN?
März
Eine Koveranstaltung mit der Armutskonferenz und dem Forum Wohnungslosenhilfe.
#NACHGEFRAGT: FRAUENPOLITIK AM PRÜFSTAND
April
Podiumsdiskussion zu frauenpolitischen Themen anlässlich der Landtagswahl. Eine Koveranstaltung mit dem Frauenrat Salzburg und der Armutskonferenz Salzburg.
ES BRENNT DER HUT! – EINE ANDERE WIRTSCHAFT IST MÖGLICH
Eine Koveranstaltung mit der Regionalgruppe Salzburg der Gemeinwohl-Ökonomie Österreich
Mai
Die ARGEkultur engagiert sich seit Jahren für die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ, www.ecogood.org) und ist eine der wenigen Kultureinrichtungen im deutschsprachigen Raum, die eine Gemeinwohlbilanz erstellt hat. – Seit 2018 veranstalten wir daher einmal jährlich mit der Regionalgruppe Salzburg der Gemeinwohl-Ökonomie Österreich
das Diskussionsformat ES BRENNT DER HUT.
Auch in diesem Jahr brennt der Hut weiter: Nach vier erfolgreichen Ausgaben dieses breit angelegten Diskussionsformates zum Aufbruch in neue Formen des Wirtschaftens folgt in 2023 Ausgabe Nummer fünf.