gold extra „Frankenstein“
Robotertheater mit Musik. Der ultimative Krankenhaus-Musical-Thriller. Ein Stück von Sonja Prlić und Karl Zechenter. In Koproduktion mit der ARGEkultur.
ARGE theater
ARGE open mind festival
Das Gehirn kommt auf die Bühne. Blitz. Donner. Sekunden später fragt Mary: „Wer bin ich?“ und die Roboter antworten beglückt: „Ein Patient!“ - und rücken ihr mit Greifarm und Röntgenauge auf die Pelle. Ein Science-Fiction-Musical, das unter die Haut geht: Das neue Robotertheaterstück von gold extra führt uns mitten hinein in das Krankenhaus der Zukunft.
In einer Welt ohne Menschen bleiben die Roboter zurück, die operiert, geputzt und Fieber gemessen haben und nun durch leere Krankenhausflure rollen. Es war so schön: Menschen gingen kaputt und Roboter nähten sie in Krankenhäusern wieder zusammen. Was aber wenn keine Menschen mehr zum Reparieren da sind? Werfen Sie einen Blick in die Welt der vollautomatisierten Gesundheit und passen Sie auf Ihre Ersatztei...Körperteile auf.
Kein Science-Fiction-Drama, in der nicht Roboter oder Maschinen die Macht an sich reißen. Doch jede*r, die*der mal krank war, weiß, dass das im Alltag schon längst Realität ist. Herz-Lungen-Maschinen halten uns am Leben, der Herzschrittmacher auf den Beinen – dass uns Technologie unter die Haut geht, ist Routine. „Frankenstein“ führt in die nicht all zu ferne Zukunft von Pflegerobotern und vollautomatischen Emergency Rooms, in der leider etwas fehlt: Menschen. Aber wenn es nach unseren Maschinen geht, nicht mehr lange.
„gold extra zeigt Theater der Zukunft“, schrieb Werner Thuswaldner (Salzburger Nachrichten) über „Black Box“, das erste und preisgekrönte Stück von gold extra mit ferngesteuerten Maschinen.
„Frankenstein“ ist nach der Hamletadaption „Black Box“ das zweite Roboter-Objekt-Theater mit Robotern von gold extra. Das Medienkünstler*innen-Kollektiv hat dafür intensiv die Anwendungen von Robotern in Krankenhaus und Pflege recherchiert und war zurecht erstaunt, wie viel heute bereits vollautomatisiert abläuft, immerhin sind schon über elf Millionen Roboter im Dienste der Menschheit tätig, Tendenz stark steigend.
Eine typische Beobachtung aus der Recherche ist, dass wir als Patient*innen den Komfort unserer hochtechnisierten Umgebung schätzen, während wir sie zugleich misstrauisch betrachten. Wissenschaftlich wurde deswegen in den letzten Jahrzehnten an den Schnittstellen geforscht: Den Menschen soll die Maschine möglichst einfach und angenehm vermenschlicht näher gebracht werden. Das Stück „Frankenstein“ setzt hier an und fragt: Wer bringt den Maschinen die Menschen näher?
Wie wird der Mensch von morgen konstruiert, wie wird zukünftiges Menschsein definiert, wenn einerseits die Wahlfreiheit über die organische Erscheinungsform sprunghaft steigt und andererseits der Übergang zum Maschinellen fließender wird? Spielerisch kommen gold extra in „Frankenstein“ den Fragen nach zukünftiger „Lebensqualität“ nahe.
Über gold extra
Die Künstler*innengruppe gold extra wurde 1998 in Salzburg gegründet und produziert, kuratiert und initiiert seitdem Projekte in den Bereichen Performance, Bildende Kunst, Medienkunst und Musik.
Für ihre Arbeit gilt das Motto: Die Idee schafft das Format. Dabei ist die konstante Forschung nach innovativen künstlerischen Ausdrucksformen eine zentrale Aufgabe. Ihre Projekte stehen im Spannungsfeld von Medien, Politik und Technologien.
Die Arbeiten von gold extra haben in den letzten Jahren zahlreiche Preise erhalten, darunter den Outstanding Artist Award des bm:ukk 2012, den Landespreis für Medienkunst 2012, sowie die Auszeichnung zum offiziellen Robert-Jungk-Projekt 2013. Weitere Preise der letzten Jahre sind: Der Autoren- und Produzentenpreis Bremen 2005, der Bühnenbildpreis Offenbacher Löwe 2006
für das Bühnenbild des Robotertheaters Black Box
, Preise der Innovationsfonds der Städte Linz und Salzburg. 2007 wurde gold extra durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur für innovative Kulturarbeit ausgezeichnet. Ihr Computerspiel Frontiers
, welches ebenso wie das Computerspiel From Darkness
großes Medienecho (Zeit, Spiegel, ARD, arte) hervor gerufen hat, befindet sich in einer permanenten Ausstellung des ZKM Karlsruhe zu bedeutenden Computerspielen.
Die Produktionen von gold extra werden in Österreich und international in Museen, Theatern, bei Festivals und im öffentlichen Raum gezeigt, u. a. Gorki Theater Berlin, studiobühne Köln, FFT Düsseldorf, Theaterkapelle Berlin, brut Wien, DOX Prag, Cecut Tijuana, Akademie der bildenden Künste Berlin, Ethnologisches Museum Berlin, im Rahmen der Kulturhauptstädte Marseille 2012 und Linz 2009, Mozart2006 sowie bei der Art Moscow, Ars Electronica Nightline, dem European Media Art Festival Osnabrück und dem Festival Games For Change in New York.
Cast
- Arrangement, Bearbeitung und Adaption Reinhold Bidner, Tobias Hammerle, Sonja Prlic und Karl Zechenter
- Regie, Text, Musik Sonja Prlic und Karl Zechenter
- Video und Animation Reinhold Bidner
- Video und technische Organisation Tobias Hammerle
- Roboter Walter Schacherbauer
- Bühne und Technik Ivo Francx
- Kostüm Elke Grothe
- Kostümschneiderei Franks & Zechenter
- Organisation Selina Nowak
- Video-Steuerungstechnik Markus Brandt
- Assistenz Olivia Schierach
- Pressefotos Reinhold Bidner, Tobias Hammerle
- Presse Karl Zechenter, Michael Gizicki
Ein großes Danke an
die ganze Crew, mit der es großen Spaß gemacht hat, das Stück gemeinsam zu entwickeln!
Conny Anhaus, Markus Grüner-Musil und die ARGEkultur, die an das Stück geglaubt hat und es koproduziert.
Besonderen Dank an
SAN Medical Center Salzburg, Martin Bauer (Beatshot), Nabila Irshaid, Christoph Schobesberger und alle Leute der Pfarre Taxham, Martin Haltrich, Clemens Nawara, Rainer Haslhofer und allen Menschen, die in den Probenphasen die Kinderbetreuung ermöglichten.
Während der Produktion wurde ein Kind geboren (Hallo Paul!), ein Haus gebaut (Hallo Walter!) und ein Unfall verdaut (get well Hannes und Markus!), es wurden sicher auch Bäume gepflanzt. In dieser Produktion kamen keine Tiere zu Schaden (zählen Roboter...?).
Open Mind Festival 2015 Ich ist eine Andere
Passend zum Thema des Festivals 2015 verwenden wir bewusst nicht das Binnen-I, sondern versuchen mit dem Gender-Star oder Asterisk* alle Menschen anzusprechen – auch diejenigen, die sich im binären Geschlechtersystem nicht einordnen können oder wollen.