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ARGE in concert

Ländermatch 07 — Indie-Pop aus A und D

Fr.01.06. und Sa.02.06.2007

01.06.07 // Jonas Goldbaum (A)

"Hätte ich alles Glück der Welt, nur für den Fall, ich würde es dir geben" - da ist man erstmal sprachlos, dass da einer einfach sein Herz in die Hand nimmt und einfach so, ohne Fallschirm, auf den Tisch legt.

So wie das 2004er-Album-Debut "Tower an Bodenpersonal" das richtige Album zur richtigen Zeit war, so ist "Unsere Welt braucht Dich." das denkbar beste zweite Album zur denkbar besten Zeit. Ohne Scheiß.

Das zweite Album. Das schwierige zweite Album. Der klassische Sager, dass eine Band für das erste Album ein ganzes Leben Zeit hat, für das zweite vielleicht ein Jahr oder zwei, und darum die Erwartungen selten erfüllt ... Jonas Goldbaum haben diesen Spruch noch nicht einmal ignoriert.

Arne Lechner, Sänger und Songwriter von Jonas Goldbaum, stellt gleich am Anfang des neuen Albums mit dem Opener "Nichts mehr wie es war" eine ganz entscheidende (und richtige) Frage: "Was soll das?". Auf die Welt bezogen, die uns alle umgibt und die sich global und lokal in Bescheuertheit übt, nicht so einfach zu beantworten.

Auf Jonas Goldbaum, seine Band bezogen, liefert Arne gemeinsam mit seinen Kollegen Flo Frankl (Bass), Thorsten Mahr (Schlagzeug) und dem Bühnen- und Gitarrenwunder Martin Kaser mit den 10 folgenden Liedern gleich mehr als nur eine Antwort. Reifer werden, ohne an Dringlichkeit zu verlieren, Erfahrungen nicht zur Routine verkommen lassen, Staunen nicht vergessen, Fragen nicht vergessen, Querulieren nicht vergessen, Aufzeigen nicht vergessen, Leben nicht vergessen, Lieben nicht vergessen.

"Und alles was wir wollten, war doch nur so richtig leben. Alles was wir liebten war das Leben im Extrem, ohne Rücksicht auf Verluste haben wir uns den Kick gegeben. Und den Fallschirm übersehen."

Luftgitarre abschnallen, zum Fenster gehen, Fenster aufreißen, Faust in den Himmel und "Ja!" rausbrüllen, bis die Nachbarn, die Passanten einsteigen und das öffentliche Leben zusammenbricht. An die denken, die abgestürzt sind, und an uns, die wir springen und weiterfallen - "wie lang noch bis zum Schluss?". Das kann einem nahe kommen, da kann einem ganz schön warm werden.

www.jonasgoldbaum.com