Stereo Total (D)
Special guest: Hawnay Troof (US). Empfohlen von Intro und FM4.
ARGE konzert
Hausgeburtstag II
Die Musik des Chanson- Elektronik- Nichtlektronik- Garage- Rock'n'Roll- French-Pop- Rock-à-billy- Disco- International- Underground-Duos Stereo Total muss eigentlich nicht mehr vorgestellt werden. Nun feiern sie mit uns Geburtstag!
Das Berliner Duo Stereo Total hat innerhalb von sechs Jahren mit fünf Alben und dreiundsechzig Stücken ein buntes und reizvolles Universum kreiert. Zwischen essentiellem Punkrock und easy listening stets oszillierend, glänzen die Stücke sehr kurz (meistens nicht länger als drei Minuten), mit der Intensität einer plötzlichen Blendung. Am Anfang dieses sich immer ausdehnenden musikalischen Universums: eine Frau, ein Mann und eine unerschöpfliche, sprudelnde Fantasie. Françoise Cactus, unter dem Namen Van Hove im Burgund geboren und Wahlberlinerin, Schriftstellerin, lokale Diva, die – unter anderem – als Schlagzeugerin und Sängerin der Lolitas schon in den achtziger Jahren auftrat, sowie Brezel Göring, ein unerklärlicher Mix zwischen hyperspeedem „Grand Duduche“ und elegantem, diskretem Crooner mit sanfter Stimme und lebhaftem Rhythmus, und der, über seinem Synthesizer gebeugt, glücklich wie ein kleiner Junge, an den halluzinierten Erfinder Géo Trouvetout erinnert.
Um die junge Geschichte von Stereo Total zusammenzufassen, die mit der Single „allo j'écoute“ ihren Anfang nahm: eine minimalistische Produktion, im positiven Sinne, das heißt ein home-made-trash-Garagensound, gekreuzt mit Underground, sowohl glaubwürdig als dilettantisch, ironisch als wirksam, pop als … politisch. Eine unermüdliche schöpferische Energie, als ob es nie genug wäre. Ein genialer Sinn fürs Komponieren sowie fürs Covern, aus welcher Quelle auch immer, verbunden mit einer übermäßigen Liebe zum französischen Chanson. Das Geheimnis von Wörtern, aus der französisch-deutschen / männlich-weiblichen Zweisprachigkeit entstanden, in denen sich wonnig Akzente vermischen – immer exotischer bei jeder neuen Schallplatte (japanisch, türkisch, spanisch, englisch …). Und schließlich eine zugespitzte und überraschende Sensibilität für elektronische Effekte, ein aufregender Beat, ein Geschenk der Popmusik und ihre immer-währenden Geschichten: Zwischen „Dactylo rock“ und „Get down tonight“ (1995), „Supergirl“ und „Grand prix Eurovision“ (1997), „Touche-moi“ und „Party anticonformiste“ (1998), „Die Krise“ und „Milky Boy bourgeois“ (1999), Musique Automatique (2001), Wir tanzen im 4-Eck (2002), Do the Bambi (2005), Discotheque (2006); Paris-Berlin (2007) etc. um nur einige Titel zu zitieren.
Hawnay Troof (Southern)
Cooler Scheiß was Jungspund Vice Cooler a.k.a. Hawnay Troof mit Dollar And Deed auftischt. Zwei CDs/LPs vollgepackt mit rastlosen Raps quer durch Politik, Gender, Sex, Natur und, ähhhm High School. Mit „entertain and educate“-Faktor galore und Partygarantie sowieso springt hier ein Typ zwischen den Stühlen und lässt alle alt aussehen: vom frustriert, biederen Manifesto-Punk bis hin zum stumpfen, pseudo-sexy Mainstream-Yuppie.