HYBRID REALMS / IN BETWEEN PLACES
Über digitale Orte und neue Formen der Liveness | Diskussion mit Tina Lorenz, minus.eins u.v.m. | In Kooperation mit FS1
Im April 2020, die Pandemie hatte gerade begonnen, fand ein Live-Auftritt des US-amerikanischen Rappers Travis Scott statt – als In-Game-Concert im weltweit erfolgreichen Videospiel FORTNITE. Zwar war der Auftritt des überdimensionierten Avatar Scotts vollständig vorproduziert – das Erlebnis der 12,3 Millionen Zuschauer*innen aber war live: Etwas, wo man dabei gewesen sein sollte, in jenem Moment, als es passierte.
Ist also die Liveness, von der wir immer gern (und fälschlicherweise) behaupten, sie sei ein exklusives Merkmal analoger Räume, gleichermaßen im digitalen Raum erfahrbar?
Mindestens ist diese digitale Liveness Ausdruck einer sich verändernden kulturellen Sozialisation, sowie von sich vervielfachenden Rezeptions- und Teilhabemöglichkeiten. Was heißt das für das Selbstverständnis einer Kultureinrichtung, die im Wesentlichen Kunst und Kultur produziert und zeigt, für die es ein Hier und Jetzt bedarf, die also live ist? – Braucht es in letzter Konsequenz dann nicht auch neue, eben digitale Räume, oder besser: konkrete digitale Orte – places statt spaces –, mit denen sich eben jene geänderten Bedürfnisse nach kulturellem Ausdruck, Aktivität, Identität ansprechen und abdecken lassen?
Das ist nur eine der Ausgangsfragen, mit der wir in unser Projekt eines Digitalen Foyers gestartet sind. Ob das alles Sinn macht? Ob so etwas Zukunft hat? Oder ob das ganze eine schöne, aber völlig größenwahnsinnige Idee ist? Darüber diskutieren wir mit Tina Lorenz, die am Staatstheater Augsburg für die neue Sparte Digitaltheater zuständig ist; mit den Mozilla-Hubs-Experten von minus.eins, Nils Corte und Roman Senkl; und mit Vertreter*innen von Kulturpolitik und -verwaltung.
- Moderation Sebastian Linz
Disclaimer
Diese Veranstaltung wird aufgezeichnet und digital weiterverarbeitet.
HYBRID REALMS
Hybrid Realms: hybride Bereiche, die Grauzonen zwischen dem Anlogen und Digitalen – damit setzt sich unsere Diskursreihe inhaltlich auseinander.
Hybrid Realms sind aber nicht nur Thema, sondern auch Form: Sie können die Diskussionen vor Ort im Saal oder als Live-Stream im Digitalen Foyer verfolgen.
Der Clou dabei: Das digitale Publikum sieht nicht nur die analogen Teilnehmer*innen im Stream – es geht auch umgekehrt: Mittels Webcam eröffnet sich vom Saal der Blick ins Digitale Foyer und die beiden getrennten Räume verbinden sich zu einem hybriden Raum, in dem wechselseitiger Dialog möglich ist – ganz wortwörtlich.