Florian Kindlinger
Geboren in Salzburg, Studium der Germanistk an der Universität Wien, Studium "Computermusik und elektronischen Medien" am Institut für experimentelle Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Diplom 2007.
Künstlerische Arbeit
Erstreckt sich über die Bereiche Tontechnik/Musik/Filmmusik/Sounddesign und Live-Elektronik. Seit 2004 Tätigkeit als freier Tontechniker in Österreich, hauptsächlich beim Film und als Live-Techniker. Mitbegründung des Vereins "Velak" für elektroakustische Musik. Betreibt gemeinsam mit Peter Kutin und Daniel Lercher das Kollektiv "Dirac". Zahlreiche Konzerte im Inund
Ausland. CD-Veröffentlichungen in Österreich, Belgien und Japan.
Das Stück
Ausgangsmaterial ist eine, von einer Spieluhr generierte Sequenz aus der Oper "La Boheme" sowie Aufnahmen aus den Foyers einiger Theater und eines Opernhauses. Dieses Material wird mit Hilfe des Computers prozessiert, abgewandelt und in einen neuen Kontext übertragen. Die vier Teile des Vorbilds bleiben erhalten, sie bilden jedoch auf Grund der Kombination von konkreten mit abstrahiertem Klangmaterial einen eigenen, narrativen Aufbau. Auf das Libretto wurde weitgehend keine Rücksicht genommen, lediglich der letzte Teil des Stücks bietet gesangliche Struktur, welche jedoch vorwiegend als sinnentleerte Stütze zur Musik und nur in geringem Maß als bedeutungstragende Einheit anzusehen ist.
Jurybegründung
Diese sehr eigenwillige und einfühlsame Fieldrecording-Montage zeichnet sich durch eine hohe Authentizität aus. Die Suche nach neuen Klangquellen und die Sensibilität für den natürlichen Klang wird hier eindringlich hörbar. Neo-Folk-Elemente führen das Klangexperiment zu einem deutlichen dramaturgischen Punkt und bringen die emotionale Qualität der Komposition zum Ausdruck
Jury: Bernhard Flieher, Markus Grüner, Wolfgang Schlögl, Gianni Stiletto.
