gleicher geht (n)immer
Gender Mainstreaming - Strategien in Kultur und Alltag
10.-12.10.2002
Workshop
"Gender Mainstreaming im Kontext von kulturpolitischen Entwicklungen"
(Gabriele Schmied & Gabriele Tucek, Wien)
Die Benachteiligungen von Frauen in der Gesellschaft und Arbeitswelt
nehmen Kulturarbeiterinnen ("cultural workers") und Künstlerinnen
nicht aus. Um Gender Mainstreaming im Kulturbetrieb umzusetzen,
müssen jedoch die spezifischen Bedingungen, die diesen Bereich kennzeichnen,
berücksichtigt werden. Beispielsweise ist das kulturelle Feld sehr
heterogen, sowohl hinsichtlich der verschiedenen Berufsbilder als
auch was die Beschäftigungs- und Einkommenslagen der in ihm Tätigen
betrifft.
Die im Jahr 2000 erschienene Studie "Die Hälfte des Himmels" liefert
detaillierte Ergebnisse über die Situation von kunstschaffenden
Frauen in Österreich. Anhand von Eckdaten aus dieser Untersuchung,
die in einem Impulsreferat präsentiert werden, werden die spezifischen
Problemkreise für weibliche Kulturschaffende umrissen. Auf dieser
Grundlage soll die Diskussion über folgende Themen geführt werden:
- Ausbildung bzw. die Entscheidung, im Kunst- oder Kulturbereich tätig zu werden: Hemmende bzw. mögliche fördernde Faktoren. Wie kann die Entscheidung erleichtert und bereits in der Ausbildungsphase einer Benachteiligung entgegengewirkt werden? Stichwort: gendergerechte Talentförderung
- Die Ausgrenzung von Frauen aus bestimmten Bereichen der Kunst und Kulturarbeit. Wie können neue Gebiete erobert werden? Stichwort: Das Philharmoniker-Syndrom
- Existenzsicherung: KünstlerInnenversicherung, Beschäftigungssituation, Förderwesen: Welche Maßnahmen sind nötig, um eine bessere soziale Absicherung zu erreichen? Stichwort: Parität
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Welche spezifischen Bedingungen betreffen die künstlerisch bzw. kulturell tätige Frau (z.B. unregelmäßige Arbeitszeiten) und welche Maßnahmen sind zur Erleichterung notwendig? Stichwort: Kinderbetreuung zu ungewöhnlichen Zeiten
- Vernetzung: Wie muss eine wirksame Vernetzung angesichts der heterogenen Kunst- und Kulturlandschaft aussehen? Stichwort: Einbeziehung von Kulturpolitikerinnen
Ziel des Workshops ist die Erarbeitung von Forderungen unter Berücksichtigung bereits entwickelter Ansätze (vgl. z.B.den Forderungskatalog von FIFTITU/KUPF). Weiters sollen konkrete gemeinsame Strategien zur Vernetzung und Durchsetzung dieser Forderungen auf der regionalen und nationalen politischen Ebene entwickelt werden
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