gleicher geht (n)immer
Gender Mainstreaming - Strategien in Kultur und Alltag
10.-12.10.2002
Workshop
"Gender Mainstreaming - Implikationen für Politik & Wirtschaft"
(Susanne Schunter-Kleemann)
Ist es frauenpolitisch angesagt, sich angesichts von Stillstand
und Rückschritt in der Geschlechtergleichstellung vom Ballast der
alten Kampflosungen der Frauenemanzipation zu verabschieden? Stellt
Gender Mainstreaming angesichts der veränderten gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen, die mit der Entwicklung der Dienstleistungs-
und Wissensgesellschaft, der erweiterten Nutzung der neuen Informationstechnologien,
mit Internationalisierung und Globalisierung gegeben sind, nicht
eine zeitgemäßere Programmatik der Geschlechterfrage dar?
Ist die gesellschaftspolitische Reichweite von GM nicht erheblich
erweitert, weil vom Grundansatz her die Frauenfrage nicht isoliert
als Problem des weiblichen Geschlechts, sondern als eine Querschnittsfrage
in allen Politikfelder behandelt werden muss, die beide Geschlechter
berührt?
Im Workshop soll herausgearbeitet werden, dass GM als Idee nicht
einfach nur innovativ ist, sondern ein recht doppelbödiges Konzept
mit Haken und Ösen, mit Chancen und Risiken ist, das sehr unterschiedlich
gelesen werden kann. Der Ansatz stellt ein von Widersprüchen und
widersprüchlichen Erwartungen durchzogenes gesellschaftliches Kampffeld
dar. Vereinfachend könnte man sagen, "die da Oben" verfolgen mit
Sicherheit andere Ziele, wenn sie GM propagieren, als "wir hier
unten". Insofern gilt es vielfältige Fallen zu beachten, die bei
der Umsetzung des GM-Konzeptes auftreten können.
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