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Diskursiv

gleicher geht (n)immer

Gender Mainstreaming - Strategien in Kultur und Alltag

10.-12.10.2002

Sa 12. Okt, 20h
Bernd Begemann/Parole Trixi



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Der beste Entertainer des deutschen Pop und die legitimen Nachfolgerinnen der Lassie-Singers mit ihrer "Definition von süß"

Bernd Begemann

Bernd Begemann ist der beste Entertainer des deutschen Pop. Wie keinem anderen der Hamburger Schule um Blumfeld, Tocotronic und Sterne ist es ihm gelungen, Momente in mit schlaglichtartigen Erkenntnissen, die bisher nie besungen wurden zu eingängigen Liedern zu machen. Verstörende Alltagsausblicke, romantische Appelle, Geschichten, die die Provinz in jedem von uns aufdecken, sind seine Domäne:
Ein Fremder in einer Wohnung zu bleiben, doch einen Abschluss zu machen, dass die Eltern mal recht haben, dass man zweite Wahl ist, aber froh überhaupt zur Wahl zu stehen, die Aufwerfung seinen Job wegen faschistischen Witzen zu kündigen oder eine traumhafte Flucht zu machen, die in Hannover endet. Begemann beobachtet genau die alltäglichen Kämpfe zwischen Männern und Frauen und lässt denen den Sieg, die live am lautetesten mitsingen. Konstant improvisiert er, flicht neue Passage ein, entwickelt einen spontanen Dialog mit seinem Publikum, in dem die Songs neue Bedeutungen erhalten. Zwischen seinen tragikomischen Songs kommt das Publikum in den Genuß von begemann-typischen Tanzeinlagen und komischen Geschichten aus Bernds Alltag, die er auf äußerst charmante Art zum Besten gibt. Mit Gitarre und einem unerschöpflichen Reservoir an Liedern spielt der Wahl-Hamburger, der wie die halbe Hamburger Szene (Blumfeld, Sterne) eigentlich aus Bad Salzuflen ist, schon mal mehrere Stunden, wenn er und das Publikum Spaß haben. Tip: Zuhause hinsetzen und den Lieblings-Begemann-Song notieren - Bernd Begemann spielt auch schon mal auf Zuruf ein halbes Programm. Zum Vorhören heiß empfohlen wird die Bernd Begemann-LiveCD, die 2002 erschienen ist.

Parole Trixi

"Das sind legendäre Abende, wenn Mädchen mit dem Stillsein aufhören und laut schreien. Parole Trixi haben die Macht, Mädchenleben zu retten und sie tun es mit Eleganz, Charmanz und Vergnügen." (Junge Welt über Parole Trixi).

Parole Trixi sind Sandra Grether, Christine Schulz, Cordula Dietz und Elmar Günther, also eine 3/4-Mädchen Band aus Hamburg, die ihr brandneues Debut-Album "Die Definition von süß" vorstellen werden. Parole Trixi sind Girl-Glam-Punk-Power und bestehen auf ihrer eigenen Definition von süß: "Süß ist derart booah, hart und rauh." Und klingen so als hätten sie das Wort PAROLE neu erfunden. Die Texte sind in ihrer eigenen lyrischen und zugleich apellativen Sprache. Vorgetragen von einer Stimme, wie wir sie noch nicht gehört haben, schon gar nicht von einer deutschsprachigen Sängerin. Ungezüchtet und eigenwillig und aggressiv und ja, auch gebrochen. Sandra Grether schreit, zerstückelt, flüstert, je nachdem, was der Text verlangt. Und berührt exaltiert die Narben der eigenen Existenz. Klingt mal bittersüß, mal so intensiv als ginge es darum, die unterdrückten und ausgelebten Gefühle und Gedanken eines ganzen Lebens auf einmal rauszulassen.
Eigentlich geht es um einfache Dinge: dass es so verdammt schwer ist seinen Weg nicht zu verlieren und seine Träume nicht zu verraten. Songs gegen Kompromisse, Heuchelei, pseudo-coole Jobs, Schönheitsideale, arrogante Jungs. Parole Trixi, die ebenso besinnlich, wie wild ihre Songs präsentieren, sind der Gegenentwurf zur Popstar-Welt aus gecasteten Marionetten. Warm und frei und mit Warum-Fragen. Und Antworten, die schillernder sind, als es sich die stumpfe Popwaren-Welt je ausmalen könnte.

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