Satire hat sich immer mit den Mächtigen angelegt. Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, an den Regeln und Moralvorstellungen von ‚denen da oben‘. Doch mancherorts scheint das heute nicht mehr der Fall zu sein …
So hat zum Beispiel die bayerische Kabarettistin Monika Gruber jüngst eine Großdemonstration gegen das Heizungsgesetz der deutschen Ampel-Regierung initiiert, auf der sie u.a. neben Markus Söder und Hubert Aiwanger (ja, der mit dem unsäglichen Flugblatt) auftrat. Dass sich Gruber neben ihrer Aversion gegen Klimaschutz bei jeder Gelegenheit auch gegen das Gendern ausspricht, ist fast schon eine Selbstverständlichkeit. Satire gegen die Zumutungen der Gegenwart, gegen die Herausforderungen der Zukunft? Satire aus dem Herzen der Herrschaftsverhältnisse, als Verteidigung des Status Quo?
Entstanden ist eine Art populistisches Kabarett, das - statt nach oben - nach unten kritisiert. Das Motto lautet: „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ Denn wenn sich Lisa Eckhart mit ihren antisemitisch lesbaren Witzeleien als Opfer einer woken Cancel Culture stilisiert oder Dieter Nuhr gegen 'Fridays for Future‘ polemisiert, dann hat die Satire ihre Gegner*innen und ihr Ziel gewechselt.
Es geht aber auch anders - zum Beispiel pro Klimaschutz: So haben sich im Mai ‘23 eine Reihe prominenter österreichischer ‚Kabarettist:innen for Future‘ mit der ‚Letzten Generation‘ solidarisiert. Mit dabei beinahe unser halbes Kabarett-Line-up des nächsten Jahres: ‚Staatskünstler’ Robert Palfrader, Gunkl, Martin Puntigam, Berni Wagner oder David Scheid alias Dave.
Braucht es nur noch ABONNENT*INNEN FOR FUTURE. Sie sind herzlich dazu eingeladen ...
Ihr Sebastian Linz