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Theater Panoptikum

"Jeder nur in seiner Welt" nach einer Idee von Oskaras Korsunovas und Sigitas Parulskis

ARGE theater Koveranstaltung mit Theater Panoptikum

Geburtstagsfest
Am 21. Juni feiert das Theater Panoptikum seinen 15 Geburtstag und präsentiert zu diesem Anlass die neue Produktion „Jeder nur in seiner Welt“ nach einer Idee von Oskaras Korsunovas und Sigitas Parulskis. Zur Premiere und zum Festakt sind Gäste aus ganz Österreich und darüber hinaus geladen. Nach der Premiere sind ein Konzert von Arturas Valudskis & Friends und ein Bufett für die geladenen Gäste geplant.

„Jeder nur in seiner Welt“
Nach einer Idee von Oskaras Korsunovas und Sigitas Parulskis. Übersetzung von Arturas Valudskis und Gerda Gratzer.

Zwei Menschen suchen die Verbindung zueinander, kommen sich nahe, aber nicht in Resonanz, stecken in eigenen Illusionen fest. Ungewöhnliche Gespräche und Gedanken entwickeln höchste Sprengkraft. Ein Tanz von Körpern und Sprache gewordenem Empfinden, die dem Publikum Einblicke in Formen der Kommunikation eröffnen, die seltsam, aber vielleicht nicht ganz unbekannt erscheinen.

Es wird mehr das ausgesprochen, was gedacht wird als wirklich gesprochen wird. Diese Wirkung ist einzigartig und ein Novum in der Theater-Stück-Welt.
Äußerlich scheint nicht viel zu passieren, aber in den Köpfen der Akteure spielt sich enorm viel ab. Die Spannung zwischen außen und innen führt zu extremen Kommunikationsabläufen. Aber: Wer kennt das nicht? Etwas anderes zu sagen als zu denken?
Der Text ist kompakt und enthält viel Sprengstoff, der auf raffinierte Weise zur Sprache gebracht wird. Menschen leben in bestimmten Mustern und verhalten sich nicht kongruent. Parulskis bringt dieses Phänomen des Kommunikationsalltags eindrucksvoll und radikal zur Sprache.
Parulskis zeichnet mit seinen Figuren aber auch Menschen, die Sehnsüchte haben, aus ihren Mustern nicht aussteigen und sie nicht ändern können. Es wäre wichtig, die verborgenen Wünsche zu erkennen, sie werden aber hartnäckig verleugnet. Das Stück ist wie eine Lektion, allerdings ohne Moralisierung.
Ebenso ist es eine kritische Geschichte über Normen und Gesetze. Es entlarvt Strukturen in der Gesellschaft und „seziert“ Widersprüche zwischen Gedanken und Worten.

Sigitas Parulskis
Der Autor des Stückes, Sigitas Parulskis, wurde 1965 in Obeliai, Litauen geboren. 1991 erschien sein erster Gedichtband, für den er mit dem Zigmas-Gele-Preis für das beste Debüt des Jahres ausgezeichnet wurde.
Sein erster Roman Drei Sekunden Himmel, in dem er die Erfahrungen während seiner Stationierung bei den Luftlandetruppen der sowjetischen Armee in den 80er Jahren verarbeitet, erschien 2002 und wurde vom litauischen Schriftstellerverband zum besten Buch des Jahres gekürt.
Im Jahr 2004 erhielt er für sein bisheriges Werk den litauischen Staatspreis für Literatur. Seine Werke werden in elf Sprachen übersetzt, Drei Sekunden Himmel wird derzeit verfilmt.
Als Dramaturg hatte er sein Debüt 1995. Er hat viele Theaterstücke u.a. von Tschechov und Bulgakov bearbeitet und selbst Stücke geschrieben wie u.a. Trys pjesés 2006.
Sigitas Parulskis lebt in Vilnius.

Theater Panoptikum
Vor 15 Jahren formierten sich in Salzburg Menschen rund um den litauischen Regisseur Arturas Valudskis, um alternative Theaterformen zu gestalten: Es entstand das Theater Panoptikum. Die erste Produktion „hausverloren“ (Uraufführung im März 1995) begeisterte Kritik und Publikum. Als Körpertheater war die frühe Phase von einer unverwechselbar strengen, dabei form- und farbenreichen Bildsprache geprägt. Seit 2001 arbeitet das Theater Panoptikum mit zunehmend reduzierten, konzentrierten Mitteln. Damals wie heute sind Körper, Bewegung, Sprache, Licht und Musik charakteristisch subtil miteinander verflochten: Es entstehen Bilder-Geschichten, die berühren und nachhaltig wirken.
Zwischen 1995 und 2010 sind insgesamt 17 Produktionen entstanden. Ihre Uraufführungen fanden an verschiedenen Orten in Salzburg statt: ARGEkultur, Toihaus, republic und Kleines Theater. Darüber hinaus ist das Ensemble regelmäßig in Theatern in Wien, Graz, Linz und Villach zu Gast. Einladungen zu Festivals führten das Ensemble wiederholt über die Grenzen von Österreich hinaus.
www.theaterpanoptikum.at

Theater Panoptikum – Ensemble

Arturas Valudskis
Arturas Valudskis wurde 1963 in Litauen geboren. Er studierte Musik an der Hochschule in Kaunas. Als 18-jähriger verweigerte er den Dienst im Afghanistankrieg und ließ sich für Monate in eine Nervenklinik einweisen. Hier machte er seine ersten „Theater-Erfahrungen“. Ab 1985 arbeitete er ein Jahr lang mit Häftlingen im Gefängnis von Kaunas und gründete im selben Jahr ein Untergrundtheater. Er suchte den Weg zum experimentellen Theater. Es entdeckte ihn Jonas Vaitkus, damals künstlerischer Leiter und bedeutendster Regisseur am Akademietheater Vilnius.
Ab 1986 studierte Arturas Valudskis an der Kunstakademie in Vilnius Regie und Schauspiel. Er inszenierte am Akademietheater die Tragikomödie „Orchester“ von Jean Anouilh, für die er mit dem Förderstipendium der Stadt Salzburg ausgezeichnet wurde. In Salzburg gründete er später das THEATER PANOPTIKUM, mit dem er seither zahlreiche Theaterprojekte realisierte.
Weitere Theaterarbeiten erfolgten für das Toihaus Salzburg, die Musikwochen Millstatt, das Landestheater Salzburg und das Schauspielhaus Salzburg (u.a. Pianist von „Oceano Mare“ / Alessandro Baricco, Ausstattung von „Warten auf Godot“ / Samuel Beckett.) Schauspiel-Engagements beim Klagenfurter Ensemble und der neuenbühne Villach.
2005 entwickelte er sein Soloprogramm „Zwischen Himmel und Erde“, mit dem er im In- und Ausland gastiert. 2006 erfolgte die Produktion „Kannst nie sicher sein“, im Mai 2007 „Die Wand“ nach Marius Ivaskevicius und 2008 „Die Tür“ nach Erzählungen von Franz Kafka mit dem Theater Panoptikum. Weitere Produktionen 2007 im Schauspielhaus Salzburg:
„Der Atem“, Nachtgespräche mit Musik „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus / Schauspiel und Bühnenmusik „Die Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky (Koproduktion mit den Mozart Solisten) / Regie und Ausstattung.
Im Frühjahr 2009 inszenierte Arturas Valudskis Gert Jonkes „Elvira und die Stubenfliege“ des Theater Kaendace Graz und im Herbst 2009 „Das fliegende Zimmer“ des Theater Panoptikum. Zuletzt entstand sein Soloprogramm „Ostwind“. 2010 Zusammenarbeit mit Editta Braun.

Gerda Gratzer
Gründete mit dem Regisseur Arturas Valudskis das Theater Panoptikum und wirkte in allen bisherigen Produktionen mit. Engagements in mehreren Ensembles (Theater Taka Tuka, Theater ECCE, Theater FOCUSS). Regiearbeit u.a. mit den MuhTanten „Mit Hurra hinab!“ – Eine komisch – musikalische Persiflage) und dem Theater Mokrit „Mußezeit“ nach Jane Martin. 2008 inszenierte sie im Kunsthaus Bruckmühle / Pregarten das Stück „Land“ von Friedrich Ch. Zauner. 2009 folgten neben „Das fliegende Zimmer“ des Theater Panoptikum zwei Inszenierungen, darunter das Stück des spanischen Autors „Spielwiese, zwei im Quadrat“ von Sergi Belbel mit dem Theater FOCUSS. 2010 hatte die Produktion „Zwischendurchatmen“ unter der Regie von Anatoli Gluchov Premiere.
www.gerdagratzer.at

Markus Kofler
studierte Musik (Hauptfach Klavier) und Germanistik. Diplomprüfung Schauspiel. Als Schauspieler wirkte Markus Kofler im Nanu Theater, Studio Orange, Festspiele Köttingen, Theater Taka Tuka, neuebühnevillach, Salzburger Festspiele, Theater Panoptikum und Toihaus Salzburg mit. Zusammenarbeit mit Christian Suchy, Milan Sladek, Astrid Griesbach (Theater des Lachens Berlin), dem Klagenfurter Ensemble in der neuen Produktion S!NG M!T: böse Menschen haben keine Lieder von Bernd Liepold-Mosser, Theater Ecce Salzburg. Zuletzt Engagement im 3-Raum Theater.
2010 Zusammenarbeit mit Editta Braun.