Gustav & Band
"Verlass die Stadt"
ARGE konzert
Das lang ersehnte zweite Album von Gustav aka Eva Jantschitsch wird nun auch in der ARGEkultur präsentiert – zusammen mit Oliver Stotz (Fender) und Elise Mory (Bösendorfer) als Gustav + Band!
Für viele stellte ihr Debüt-Album „Rettet die Wale“ nichts weniger als die Rettung des Protestsong-Genres dar. Damit nicht genug – die Medienkünstlerin und Laptop-Liedermacherin aus Wien galt 2004 plötzlich als Ikone der feministischen Musik-Szene und als das globalisierungskritische Gewissen ihrer Generation. Als Gustav 2005 auch noch mit dem Amadeus Award – dem Preis der österreichischen Musikindustrie – bedacht wird, entzieht sie sich erst einmal konsequent der Öffentlichkeit und widmet sich verstärkt Auftragsarbeiten und den unterschiedlichsten Nebenprojekten, wie zuletzt der queeren Burlesque Orlanding The Dominant.
Hinter dem cross-gender alias Gustav steht eine politisch denkende und grundlegend medienkritische Künstlerin. Ihre Musik ist dabei allerdings erfreulich ambivalent: Umdeutung, Überspitzung, Doppelbödigkeit.
Im Rahmen des Donaufestivals in Krems präsentierte Gustav ihr neues Album „Verlass die Stadt“ erstmals live im Mai 2008 der Öffentlichkeit, einige Songs davon damals gemeinsam mit der Trachtenkapelle Dürnstein!
„Verlass die Stadt“ ist nach eigener Aussage sowohl politisch als auch emotional finsterer geraten als das Debüt. Genau das hört man den neuen Songs aber erstmal nicht an. Was dem Ernst ihrer Musik eine Leichtigkeit verleiht, ist Gustavs Humor. Ideenreichtum verbunden mit einer Lässigkeit, die staunen macht. Musikalische Karusselfahrten durch alle möglichen und unmöglichen Genres: Neben experimentellem Laptop-Sound eben auch volkstümliche Blasmusik, Schlager und sizilianische Mandolinen.
Gustav spielt mit all den Klischees und Eigenheiten der jeweiligen Stilistiken – und führt den Hörer ein ums andere Mal aufs Rutschparkett. Die Schunkelseligkeit der Musik steht im krassen Unverhältnis zu den behandelten Themen. Denn die Lage ist ungemein ernst und es gibt keinen Grund zur Entwarnung. Gustav komponiert und produziert Songs am Laptop, spielt alle erdenklichen Instrumente und singt mit derart unnachahmlicher Kraft, welcher man sich als Zuhörer schlicht nicht entziehen kann. Ihre Songs singt Gustav in verschiedenen Sprachen – aber der Appeal ist absolut universell.