Nathans Waisen
Eine Theaterproduktion der ARGEkultur über das Ende der Aufklärung frei nach G.E. Lessing.
ARGE theater
Nathans Waisen ist ein absurd groteskes Spiel. „Der Glaube an die Aufklärung und die Macht rationaler Überlegung erweist sich als frommer Wunsch, der an der Frömmigkeit der Verhältnisse scheitert. Das Happy End in der Dramaturgie Lessings kommt auf den Prüfstand dreier SchauspielerInnen im Rahmen einer Stückentwicklung/Inszenierung der Regisseurin Doris Harder.
„Nathan ist tot und die Aufklärung entleibt sich selbst …“
Irgendwann nach oder während des nächsten großen Krieges … Lessing liegt im Dreck, Nathans Waisen (Moslems, Juden, Christen) ebenfalls. Fortwährend suchen drei Individuen nach einem Ausweg aus der Katastrophe und nach ein klein wenig Zwischenmenschlichkeit in der Barbarei. Zu den Texten der Aufklärung morden sie unablässig weiter, einer den anderen, nicht einmal, zweimal, dreimal – unzählige Male. Die Natur siegt über den Geist im Zeitalter des Stacheldrahts. Sie sind geteilt in Lagern, was keine Gemeinsamkeit mehr erkennen lässt … Menschen sind sich fremd und erfüllen die Pflicht ihrer Uniform. Der Mensch ist frei in seinem Handeln – nur unfrei im Geist! Ein aufklärerischer Gedanke, der losgelöst von der Realität an der Gegenwart zerschellt. Das ritualisierte Morden geht weiter, die Handlung ist vorgegeben. Nur mehr für einen kurzen Moment kehrt die Vernunft zurück, um dem Standrecht zum Opfer zu fallen …
Nathans Waisen ist ein absurd groteskes Spiel. „Der Glaube an die Aufklärung und die Macht rationaler Überlegung erweist sich als frommer Wunsch, der an der Frömmigkeit der Verhältnisse scheitert. Sichtbar wird das Ringen der Religion mit der Vernunft und den Gegebenheiten des Irdischen – schlussendlich könnte sich die Frage ergeben, ob nicht der Krieg als Irrationalismus das Rationale in einer irrationalen Welt darstellt?“
Das Happy End in der Dramaturgie Lessings kommt auf den Prüfstand dreier SchauspielerInnen im Rahmen einer Stückentwicklung/Inszenierung der Regisseurin Doris Harder.
Doris Harder: „Nathan. Mein Lieblingsstück. Weisheit und Menschlichkeit am Beispiel verschiedener Religionszugehöriger.
Schlussfolgerung 1: Alle Religionen haben Toleranz und Weisheit beinhaltet.
Schlussfolgerung 2: Menschen im Nathan haben diese Eigenschaften trotz der Religion. Brennende Fragen: Braucht es Religion um gut zu sein oder macht.glaube.krieg?“
- Inszenierung Doris Harder
- DarstellerInnen Sabine Herget, Gerhard Greiner, Ute Hamm
- Assistenz Mirijam Benden
- Video Andi Kirnbauer
- Ausstattung Cécile Bélec
- Idee/Konzept Marcus Hank