Mardi Gras.bb

1999 stieg ein Groove-Monster aus den Sümpfen des Mississippi und brachte das Fieber in die Clubs. „Wenn Mardi Gras.bb loslegt, müssen Stühle festgebunden und Hallendächer festgehalten werden,“ brachte damals ein Journalist die Live-Urgewalt der Brass Band auf den Punkt. „Gegen Mardi Gras.bb sind alle Konkurrenten bloß Blasbeamte und Anfänger!“, be­schrieb das „Rolling Stone“-Magazin die Mannheimer Sound-Maschinerie. Mittlerweile eroberte das musikalische Chamäleon Clubs und Festivals zwischen Moskau, Istanbul und London und hat den schweißnassen Secondline-Groove auch dahin zurück ge­tra­gen, wo er einst herkam: in die Arme des Mississippi.

Reason in Revolt now thunders prokla­miert die aktuelle Tour mit dem fünften Album 29moonglow im Gepäck: mit Rag und Swamp, Cajun und Jungledrums geht es in die Roaring Twenties, zu alerten Gelagen in Absinth-Spelun­ken und Kokain-Salons, zu absonderlichen Spiritualen in die Schatten der Ba­racken, wo in kon­spirativer Ekstase revolutionärer Ur-Sud aus den Schall-Organen kreo­lischer Adepten krächzt, einer gan­zen Musik-Epoche den Swing zu bringen.
Infiziert wurde die Bläsercrew von Mardi Gras.bb-Mastermind Uli „Reverend“ Krug, ehe­mals Bassist der Krautrock-Legende Guru Guru, der in der Bourbon Street seine musikalische Be­ru­fung fand. Sänger Doc Wenz sei noch hervorgehoben, der grollt und greint mit dem Blues im Blut, ausschweifend durch Kontinente, Dekaden und De/Kadenzen. Dr. John und Tom Waits las­sen grüßen, das Blechgebläse dampft, zieht und schiebt wie in Zeiten, als die Clubs noch Clubs waren und der Jazz sich mit Säften des Voodoo nährte. Schön, dass künstlerische Rele­vanz so tanzbar sein kann.

• Vocals Jochen Wenz
• Trumpet Chris Bishop
• Trumpet Martin Kipper
• Trombone Robert „Solomon“ Göhring
• Trombone Uli Röser
• Baritonsax Christl Marley
• Snare drum Erwin Ditzner
• Bass drum Dirk Peter Kölsch
• Turntables Mahmut Altunay
• Sousaphon Reverend Krug