Der Bär
Schwank in 1 Akt von Anton Tschechow
Es geht um Popowa, eine seit langem viel zu kokett trauernde Witwe, die von Smirnoff,
dem groben, plumpen Bären heimgesucht wird und ab diesem Augenblick ihre
Triebe nur schwer bremsen kann:
Eine Mischung aus Rachsucht an allen, (wie ihr Verstorbener) eher sporadisch treuen
Mannsbildern und Gier nach männlicher Bewunderung.
Er reißt alles, was ihm im Wege steht um, doch im Kern ist er eine sensible
Seele. Er prahlt mit seiner seit fünf Jahren und für das ganze weitere
Leben geplanten Abstinenz von jeglichem Damenkontakt, doch seine Rigorosität
wird schnellstens entlarvt.
Der vergreiste Diener Luka, will erst mit allen Mitteln seiner schwerhörigen,
langsamen und buckligen Macht einen „Neuen“ für die Popowa, doch
als der Bär eintritt, will er mit enormem Eifer das Gegenteil.
Die Unterdrückung der Liebesgefühle zum anderen Geschlecht führt
zu einem Machtkampf, der sich bis zur Duellforderung steigert. Wobei der Zuschauer
den Verdrängungsmechanismus genau verfolgen
kann, da Tschechow uns die körperlichen Symptome der Gefühle präzise
vermittelt.
Die fesche Nadine (Konietzny) spielt die alte Popowa, hysterisch und verletzlich.
Der Bucher (Daniel) mimt den grossen Baeren, also dicke Schale, weicher Kern.
Dann ist da noch der Stefan (Limbrunner), der als Popowas 90°-Diener herumwuselt.
Das verspricht eine interessante Angelegenheit zu werden