"Roberto Zucco"
Französisches Theaterstück des Dramatikers Bernard-Marie Koltès
Das „Théâtre français de l'Université“ kann
auf eine rund 30jährige Tradition zurückblicken. Die aktuelle Arbeit
ist einem der wichtigsten zeitgenössischen Dramatiker Frankreichs, Bernard-Marie
Koltès (1948-1989), und dessen letztem Stück, „Roberto Zucco“
gewidmet.
In 15 Bildern erzählt Koltès die zugleich verstörende und
faszinierende Geschichte eines jungen Mörders auf der Flucht. Der Autor
dazu in verschiedenen Interviews:
„Den Anstoß für Roberto Zucco“ gab ein Fahndungsplakat
für einen Mörder, das ich in der Métro gesehen habe. Ich
habe mich nach seiner Geschichte erkundigt und sie Tag um Tag bis zu dessen
Selbstmord verfolgt. Es ist der außerordentliche Weg eines antiken
Helden. (…) Er hieß Roberto Succo, und den Namen behalte ich bei.
(…) Ich habe keine Untersuchungen angestellt. Für mich ist es ein
Mythos, und es soll ein Mythos bleiben. Succos Bahn ist von unglaublicher
Reinheit. Im Gegensatz zu den potentiellen Mördern – und davon gibt
es viele – hat er keine abstoßenden
Motive für den Mord, der bei ihm ganz unsinnig ist. Ihm widerfährt
eine winzige Entgleisung (…) und hopp! ist es aus. Das ist es, was mich
fasziniert.“