Chamber Music
Eine beunruhigende Groteske über Identität, Rollenverständnis, Fremdbestimmung, Demagogie und ihre tödlichen Folgen
Theater/Performance
English Drama Group
Chamber Music von Arthur Kopit (USA 1962) – eine beunruhigende Groteske über
Identität, Rollenverständnis, Fremdbestimmung, Demagogie und ihre tödlichen
Folgen und das allzu rasche Zudecken und Vergessen des Grauens: Acht Patientinnen
einer psychiatrischen Klinik treffen sich monatlich zu einer Komiteesitzung, um
die Belange der Frauenabteilung zu diskutieren, diesmal Maßnahmen gegen
eine eingebildete Bedrohung durch die Männerabteilung. Jede dieser Frauen
repräsentiert auch eine historische Persönlichkeit: Johanna von Orléans,
Isabella von Spanien, Konstanze Mozart, die Schriftstellerin Gertrude Stein, die
Suffragette Susan B. Anthony, Stummfilmstar Pearl White, die 1937 verschollene
Pilotin Amelia Earhart, die Forscherin Osa Johnson. Ob dieses Rollenspiel bewusst
vom behandelnden Arzt als therapeutisches Experiment eingesetzt wurde oder Ausdruck
der Wahnvorstellungen dieser acht Frauen ist, also Teil ihrer Krankheit und Grund
für ihre Hospitalisierung, lässt der Autor in der Schwebe. Offensichtlich
jedoch ist, dass sich das Zusammenspiel – wechselnd zwischen Harmonie und Dissonanz
- und das Kräftemessen der Frauen von harmlosem absurdem Geplänkel zu
tödlicher Aggression und Selbstzerstörung steigern.
Mit:
Andrea Brüggler, Barbara Colle, Michael Darmanin, Nina Grabmaier,
Sabrina Hildebrand, Karoline Krenn, Sophie Kraft, Mona Lobendanz,
Ulli Oberhauser, Christian Tröbinger und Gitarrist Roger Lock
Regie & Gesamtleitung: Ilse Lackenbauer