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AM EUTER STÖREN am 25.9.2024 um 19:00 Uhr
Foto © Kim Sanou

AM EUTER STÖREN

Performance Medienkunst Eine Koveranstaltung mit Verena Frauenlob

Performer*innen umkreisen eine Melkmaschine, industrielle Rhythmen und Sauggeräusche durchdringen den Saal. Als Maschine, die reproduktive Ausbeutung von Nutztieren revolutioniert hat, konfrontiert sie die Performer*innen nicht nur mit ihren eigenen reproduktiv markierten Körpern, sondern wirft Fragen nach kapitalistischer Verwertungslogik, der Beziehung zur nichtmenschlichen Welt und unserer Verwobenheit in ein System auf, das nicht nur die Euter der Kühe, sondern die Ressourcen und Kräfte des gesamten Planeten aussaugt. AM EUTER STÖREN erkundet, wie wir uns diesem System anders, mit Fürsorge und Solidarität, stellen können.

Nach dem OPEN MIND Festival 2021 – MACHT EUCH VERWANDT! und den beiden bisherigen Ausgaben des mehrjährigen Performanceprojekts WILDE TIERE (2023 und 2024) setzt die Performance AM EUTER STÖREN die Beschäftigung der ARGEkultur mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur fort.

Am 24.09. findet im Anschluss an die Aufführung ein Publikumsgespräch mit Gäst*innen statt. Am 25.09. liest die Autorin Maxi Obexer aus ihrem aktuellen Roman UNTER TIEREN und vertieft damit das Thema der Performance auf einer literarischen Ebene.

Wie kann eine feministische Solidarisierung mit Milchkühen aussehen?

Durch die Präsenz der Melkmaschine findet die Kuh immer wieder metaphorisch ihren Weg auf die Bühne. Ihre Fähigkeit, Menschen auf unterschiedliche Arten zu ernähren und ihr Überleben zu sichern, macht sie zum versorgenden Nutztier. In der patriarchal-kapitalistischen Logik wird sie jedoch zutiefst vergeschlechtlicht und zu einem weiblichen Körper der Ausbeutung.

Welche unserer Lebensbereiche sind noch vom Rhythmus der Ausbeutung bestimmt? Gibt es Möglichkeiten, den Rhythmus des Systems zu unterbrechen, oder zu stören? Und inwieweit müssen wir dafür unsere eigene von Leistung, Nutzbarmachung, Wettbewerb und Erschöpfung geprägte Schaffenslogik dekonstruieren und ihnen Logiken von Fürsorge, Reziprozität und radikaler Solidarität entgegenstellen?

Die Performer*innen verhandeln ihre Beziehung zur Maschine sowie ihre Beziehung untereinander. Was zieht sie an, was stößt sie ab? Wann lassen sie los und wann stützen sie sich gegenseitig? Die Ambiguitäten ihrer Verwobenheit zeigen sie durch Kampf, Tanz, Extase sowie Fürsorge und Sanftheit, aber auch durch Sprache auf. AM EUTER STÖREN reflektiert die Mensch-Tier-Beziehung und die von Widersprüchen geprägte Kommunikation. Zwischen Zärtlichkeit und Härte, ‚guten Lebensbedingungen‘ und Verwertung, enger Bindung und Beherrschung, um das Relikt, die Melkmaschine.

Kim Sanou setzt sich als Künstler*in theoretisch intensiv mit Postkolonialität und Kapitalismuskritik auseinander, Lisa Schrofner erarbeitet als Sound-Künstlerin den Rhythmus der Melkmaschine, Katia Steier studiert zeitgenössischen Tanz und prägt insbesondere die tänzerischen Elemente, Charlotte Bastam begibt sich als Ethnologin und Dramaturgin auf eine philosophische und ethnografische Auseinandersetzung mit den Themen Mensch-Tier-Technik und Verena Frauenlob reflektiert, als bildende Künstlerin und Performerin, seit einigen Jahren ihren biographischen Hintergrund als Bauernkind. Dieser ist auch der Ausgangspunkt für diese performative Arbeit.

Das Projekt wird dankenswerterweise auch durch Förderungen vom Land Salzburg und von der Stadt Salzburg ermöglicht.

Mit besonderem Dank an Annemarie und Johann Frauenlob für Probenplatz und Beherbergung.

Und noch einmal Danke ans Bears in the Parks Residency Programm.

  • Outside-Eye Marlene Antretter

 

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