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Ganes am 27.11.2024 um 19:30 Uhr
Foto © Christoph Jorda

Ganes

VIVES | Support: Olicía

VIVES – aus dem Ladinischen übersetzt bedeutet es schlicht „Du sollst leben!“
Dieser Ausdruck, vom Lateinischen 'vivus' abgeleitet, wird gerne genutzt, um in geselliger Runde anzustoßen. Doch für die ladinische Band Ganes ist VIVES weitaus mehr als nur ein Trinkspruch. Es ist Ausdruck des Lebenswillens, eine lebendige Hymne an das Leben selbst. Das achte Studioalbum von Ganes nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise durch die lebendige ladinische Kultur und die malerische Alpenlandschaft. Dieses Album ist ein leidenschaftlicher Aufruf, das Leben in seiner vollen Pracht zu feiern.

Olicía ist das Bandprojekt der beiden Multiinstrumentalistinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M’Boup. Ihre Musik bewegt sich im Spannungsfeld zwischen menschlicher Stimme, akustischen Instrumenten, freier Improvisation und dem Einsatz moderner elektronischer Möglichkeiten. Irgendwann haben sie dem Ganzen den Genrenamen 'electronic handmade loopjazz' gegeben, denn alles was dabei auf der Bühne zu hören ist, entsteht im Moment, nichts ist vorproduziert. 

Ganes

Die Musik von VIVES ist ebenso urig wie raffiniert, eine lebendige Fusion aus Klangwelten und Rhythmen. Ein Hauch von Frida Kahlo durchdringt die Melodien, wenn Mariachi-Trompeten, Gitarren und Geigen auf Jodel und Lamenti treffen. Die Musik wird lebhaft und gewagt - man kann sich förmlich vorstellen, wie die Musiker*innen auf einem Tisch in der örtlichen 'ostaria' springen, singen und tanzen. Geschichten werden erzählt und getratscht in der alten Dorfwirtschaft, während die Atmosphäre von Freude und Unterhaltung durchtränkt ist. Man kann spüren, dass die 'stories' packend sind, selbst wenn man sie nicht bis ins Detail versteht. Dieses Album ist eine Ode an das gemeinsame Feiern und an das Aufeinandertreffen von Menschen.

Die Lieder auf VIVES sind voller Geschichten und Erinnerungen an das Leben im Dorf, an diejenigen, die gegangen sind und diejenigen, die zurückgekehrt sind, an Traditionen und die Weisheit der 'Alten'. Manchmal auch mit einer ordentlichen Portion Humor, Aberglauben und Selbstironie.

Die Inspiration für dieses Album stammt aus dem alten Kern von La Val, einer Quelle reicher Tradition und Kultur. In diesem idyllischen Ort, umgeben von majestätischen Bergen und einer jahrhundertealten Geschichte, schöpft Ganes die kreativen Impulse. Diese Verbindung zur Heimat und ihren tief verwurzelten Werten spiegelt sich in jedem Ton des Albums wider. VIVES ist somit nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch ein tiefer Einblick in die ladinische Seele und die Weisheit, die aus den Erfahrungen und Erzählungen erwächst.

Ganes' Musik ist ein lebendiges Erbe, das die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlägt. Das Album ist die klingende Verbindung zwischen Generationen, ein Soundtrack für das Zusammentreffen, das Wachstum und das gemeinsame Feiern, ebenso wie für die Momente des Trauerns. Vielleicht lässt man sich auch ein wenig von der Melancholie treiben und schwelgt in längst vergangenen Erinnerungen, als die Dorfwirtschaften noch ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens waren und die modernen Hotelbars sie noch nicht fast verdrängt hatten. In diesen Augenblicken wird VIVES zu einer Zeitreise, die uns die Vergangenheit auf lebendige Weise nahebringt und uns daran erinnert, wie das Leben einst gewesen ist. Der Wirt wird fast zu einem Zeugen und Beichtvater, zu einem Tröster und Zuhörer, ganz in der Tradition von Dionysos. VIVES ist ein musikalisches Fest, ein wahres Feuerwerk, bei dem die Grenzen zwischen Künstler*innen und Publikum verschwimmen. Es ist eine Hymne an das Leben, wie es war, ist und sein wird.

VIVES - ein Album, das das Leben in all seinen Farben zelebriert.

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Support: Olicía

Olicía sind mit ihrer Musik unablässig auf der Suche nach neuen Ideen, ihre Songs werden dabei zu immer neuen Fassungen, Formen und Erkundungen von Gefühlen und Lebensumständen. Das Bandprojekt der beiden Multiinstrumentalistinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M’Boup entwirft einen völlig eigenen Klangkosmos, der Einflüsse zwar zulässt, diese aber nie als bloße Zutat begreift. Wenn es aber einen Fixpunkt im Olicía-Kosmos gibt, dann ist es der Umgang mit der Stimme, und zwar längst nicht nur durch die Verwendung der Loopstations und Effekte. Beide schreiben meist gemeinsam an ihren Songs, übernehmen gleichberechtigt Vocalparts und offenbaren dabei unterschiedliche Klangfarben und ein umfangreiches Potpourri verschiedener Techniken. Es gibt geloopte Stimmfetzen, die den Rhythmus antreiben oder den Background dekorieren und die oft gar nicht von mechanischen Instrumenten, wie Synthesizern oder Percussion zu unterscheiden sind. 

Fama M’Boup und Anna-Lucia Rupp leben derzeit in Berlin und Kopenhagen mit einer gemeinsamen Basis in Dresden. Dort haben sie sich während ihres Musikstudiums kennengelernt und bald darauf die Band und ihr eigenes Label 'o-cetera' gegründet, auf dem nun nach zwei EPs und zahllosen Konzerten in den letzten Jahren ihr Debütalbum erscheint. Aufgenommen wurde es im Berliner Monoton Studio zusammen mit dem aus San Francisco stammenden Produzenten und Autor Miles Deiaco. Sophie Hunger hat die beiden vor Kurzem für die Tourband zu ihrem aktuellen Album HALLUZINATIONEN gewonnen.

Die Musik ihres Albumdebüts LIQUID LINES (2021) ist ohne klare Vorbilder oder eindeutige Vorgänger. Sie bewegt sich im Spannungsfeld zwischen menschlicher Stimme, akustischen Instrumenten, freier Improvisation und dem Einsatz moderner elektronischer Möglichkeiten. Irgendwann haben sie dem Ganzen den Genrenamen 'electronic handmade loopjazz' gegeben. Fragmentierter, elektroider Soul, verspielter, vielsprachiger Global Pop, die Ergriffenheit des Folk und ein dem Jazz entlehnter Ansatz der Improvisation innerhalb einer festen Struktur. All diese disparaten Elemente vereinigen sie in erstaunlich konzisen, direkten und emotionalen Pop Songs. Alles was dabei auf der Bühne zu hören ist, entsteht dabei im Moment, nichts ist vorproduziert.

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