DIGITAL AFTERLIFE - MIT TOTEN SPRECHEN II

Mit Toten sprechen – Chatbots und Avatare vermitteln einen Eindruck davon, wie sich die Erfüllung dieses alten Menschheitstraums anfühlen würde. Sie verwenden inhaltliche Positionen und Stimm-Material von Verstorbenen und lassen im Dialog mit den Lebenden die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen. Ein Beispiel dafür ist das Medienkunstprojekt PHILOSOPHIERMASCHINE ONLINE des Künstler*innenkollektivs Interrobang. Welche künstlerischen Möglichkeiten und ethischen Implikationen diese Entwicklung bringt, darüber diskutieren die Philosophin und Medienethikerin Jessica Heesen und der Künstler und Theaterwissenschaftler Till Müller-Klug.

Diese Veranstaltung wird auch als Stream angeboten.
Details und Informationen finden Sie hier.

Im Netz finden sich mittlerweile einige Firmen, die den Menschen anbieten, ein digitales Abbild von ihnen zu formen, das nach ihrem Tod aktiv wird – sodass sie als Avatare nach dem Tod weiterleben. Und auch die künstlerische Arbeit PHILOSOPHIERMASCHINE ONLINE der Medienkunst- und Performancegruppe Interrobang – die ebenfalls im Rahmen von SCIENCE MEETS FICTION gezeigt wird – erweckt tote Denker*innen wie Hannah Arendt oder Karl Jaspers zu neuem Leben, sodass diese zu zeitaktuellen Themen befragt werden können. Gemeinsam mit der Philosophin und Medienethikerin Jessica Heesen und Till Müller-Klug von Interrobang diskutieren wir anlässlich dieser Entwicklungen, welche Potenziale und Gefahren sich durch eine künstliche Intelligenz ergeben, die Zeitreisen zu längst Verstorbenen möglich macht. Beziehungsweise, die Verstorbene in Form von Avataren unsterblich werden lässt und damit für das Jetzt unbegrenzt verfügbar macht. Welche ethischen Rahmenbedingungen braucht es für unser 'Digital Afterlife'? Welche Auswirkungen ergeben sich für unseren Umgang mit Tod und Trauer? Und welchen Reiz birgt das Spiel mit der Zeitlichkeit vom künstlerischen Standpunkt aus betrachtet?