APFELBÄUME PFLANZEN von Iryna Harets
Benefiz-Lesung im Rahmen des Projekts DAS GEFÜHL DES KRIEGES zur Unterstützung von Theatermacher*innen in der Ukraine
Am 12. März 2022 hätte in Kiew ein neues Theater der Autor*innen, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker*innen, eröffnen sollen. Aufgrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine kam es nie dazu. Das internationale Lesungs-Projekt DAS GEFÜHL DES KRIEGES, an dem auch die ARGEkultur – zusammen mit mehr als einem Dutzend Theatern im deutschsprachigen Raum – beteiligt ist, bringt nun Texte dieser Autor*innen zur Uraufführung, in Online-Lesungen und kleinen Video- und Audioproduktionen – und ruft zur Solidarität und zu Spenden für die ukrainischen Künstler*innen auf.
Diese Veranstaltung wird als Stream angeboten.
Details und Informationen finden Sie hier.
Das Kurzstück APFELBÄUME PFLANZEN von Iryna Harets beschreibt eindrücklich den Realitätsbruch, den der Krieg für die Menschen in der Ukraine bedeutet. Die Gegenwart des Kriegsgeschehens prallt mit Wucht auf eine in rasender Geschwindigkeit vergangene Normalität. Wo gerade noch Zwergapfelbäume gepflanzt werden sollten - Wir haben lange überlegt, was hier wachsen soll - schwirren nun Drohnen und heulen Sirenen. Statt Land umzupflügen, wird nun das Territorium verteidigt.
Das Salzburger Kollektiv ‚Theater der Mitte‘ um den Regisseur Benjamin Blaikner hat sich des Textes angenommen und zeigt dessen Video-Uraufführung für eine Woche kostenlos auf der Streaming-Seite der ARGEkultur.
- Sprecherin Bina Blumencron
- Tanz Anna Adensamer
- Musik Klaus Kircher
- Licht Gunther Seiser
- Kamera Sascha Voloshyna
- Mix und Master Paul Hochrainer
- Video und Schnitt Remo Rauscher
- Regie und Konzept Benjamin Blaikner
- Übersetzung Lydia Nagel
Spendenaufruf
Das internationale Lesungs-Projekt DAS GEFÜHL DES KRIEGES, an dem auch die ARGEkultur – zusammen mit mehr als einem Dutzend Theatern im deutschsprachigen Raum – beteiligt ist, ruft zur Solidarität und zu Spenden für die ukrainischen Künstler*innen auf:
Die Spenden kommen den zwanzig beteiligten Autor*innen zu Gute und dienen ausschließlich humanitären Zwecken. Spenden können Sie über die Plattform betterplace.org.
Informationen zum Projekt DAS GEFÜHL DES KRIEGES, samt den nächsten Live-Streams der teilnehmenden Theater, finden Sie unter www.theatreofplaywrights.de.
DAS GEFÜHL DES KRIEGES
Weltweites Lesungs-Projekt zur Unterstützung von Theatermacher*innen in der Ukraine
Ein Zusammenschluss aus deutschen und österreichischen Theatern beteiligt sich mit einer Online-Lesung von ukrainischen Kurzstücken und einer nachfolgenden Podcast- und Videoreihe am weltweiten Lesungs-Projekt. Die Auftaktveranstaltung (Lesung und anschließende Gesprächsrunde) findet am 5.5.2022 um 19:30 Uhr statt und wird über nachtkritik.plus live übertragen.
Am 12. März 2022 hätte in Kiew ein neues Theater der Autor*innen, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker*innen eröffnen sollen. Am 23. Februar hat die Russische Föderation ihr Nachbarland mit einem brutalen Angriffskrieg überzogen. Zu der Eröffnung des Theaters ist es nie gekommen. Statt sich mit Literatur zu beschäftigen, verteidigt Maksim Kurotchkin, der designierte künstlerische Leiter, nun mit der Waffe in der Hand seine Heimatstadt. Viele Autor*innen sind in die Nachbarländer oder weiter geflüchtet, andere harren freiwillig oder unfreiwillig in der Ukraine aus.
Für die Eröffnung des Theaters war eine Reihe von Kurzstücken geplant, zu deren Fertigstellung es niemals gekommen ist, statt dessen haben nun einige der Autor*innen Texte verfasst, die sich unmittelbar mit ihren Erfahrungen nach Kriegsausbruch auseinandersetzen: das Aufwachen in einer entsetzlichen neuen Realität, die Sorge um ihre Familien, die Sorge um sich selbst.
«Wir hoffen, dass unsere Texte in verschiedenen Teilen der Welt gehört werden. Es ist wichtig, die Wahrheit zu vermitteln, dass Russland ein Aggressor ist und verbrecherisch handelt, dass Zivilist*innen und Kinder sterben. Trotz manipulierter Falschinformationen, mit denen Russland die Welt füttert, gibt es Fakten, gibt es Zeug*innen der Verbrechen. Wir sehen und hören, dass Ukrainer*innen trotz ihrer Angst ihre Identität, ihre Unabhängigkeit, ihre Heimat verteidigen. Und das sind keine ‚hehren Worte', das sind Tatsachen.»
Bereits im Zuge der Proteste in Belarus 2020 war es dem Netzwerk um den amerikanischen Theaterproduzenten und Kritiker John Freedman gelungen, das Stück INSULTED.BELARUS(SIA) des belarussischen Autors Andrei Kureichik in etwa 150 Lesungen an über 100 Kulturinstitutionen in mehr als 30 Ländern der Welt als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Belarus zu organisieren. Nun sollen Stimmen aus der Ukraine hörbar werden. Bereits 70 Kulturinstitutionen aus 15 Ländern haben ihre Beteiligung am Projekt zugesagt – und ihre Zahl wächst.
Das weltweite Lesungs-Projekt zugunsten der Theatermacher*innen in der Ukraine will den Autor*innen, denen der Krieg ihre Bühne geraubt hat, eine neue Plattform bieten, um sich gegen die Barbarei der russischen Führung zu erheben. Ein Zusammenschluss aus deutschen und österreichischen Theatern wird sich mit einer gemeinsamen Online-Lesung am 5.5. um 19:30 Uhr (inklusive anschließender Gesprächsrunde mit den Autor*innen) und einer nachfolgenden Serie von Podcasts und Videos an dieser Aktion beteiligen. Die Lesungen sollen konkret zum Anlass genommen werden, Spenden für die Menschen in der Ukraine zu generieren. Die Internetplattform nachtkritik.plus wird die Veranstaltung am 5.5. exklusiv übertragen.
Der Zusammenschluss besteht aus folgenden Theatern: Staatstheater Augsburg, Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Nürnberg, Deutsches Nationaltheater Weimar, Staatstheater Cottbus, Theater Regensburg, Theater Bielefeld, Theater Ingolstadt, ETA Hoffmann Theater Bamberg, Theater Erlangen, ARGEkultur Salzburg, Werk X Wien, Landestheater Tübingen, ITZ im Tübinger Zimmertheater, Landestheater Coburg, Landestheater Schwaben, Landestheater Eisenach, Schaubühne Lindenfels Leipzig. Eine Beteiligung ist jederzeit noch möglich!
Im Moment liegen uns Texte folgender Autor*innen vor: Yelena Astasyeva, Natasha Blok, Andriy Bondarenko, Vitaly Chensky, Irina Garets, Julia Gonchar, Oksana Gritsenko, Olena Hapeeva, Tetyana Kyzenko, Oksana Savchenko, Lyudmila Tymoshenko, Olga Maciupa und Igor Bilytz. Sie alle werden von der renommierten Slawistin und Theaterübersetzerin Lydia Nagel speziell für das Projekt ins Deutsche übersetzt.1
1 Die neuen Stücke wurden in Auftrag gegeben und finanziert von:
Philip Arnoult und dem ‚Center for Interntional Theatre Development‘ in den USA sowie Noah Birksted-Breen und dem ‚Sputnik Theatre London‘