DEN DIALOG REFLEKTIEREN – GRENZEN AUSLOTEN
Podiumsdiskussion mit Natascha Strobl, Dirk Splinter und Michael Schreckeis | Moderation: Stefan Wally | Im Anschluss Video und Gespräch mit Jurij Diez
Nach der Pandemie erschüttert der Krieg in der Ukraine die Gesellschaft. Soziale Spaltungen, Bruchlinien und Polarisierungen treten abermals mit einer Deutlichkeit hervor, die zum Handeln auffordert.
Doch wie sollen wir auf diese Entwicklungen reagieren und welche Rolle spielen Dialogprozesse dabei? Ist es legitim, mit Menschen in Dialog zu treten, die für Kriegsverbrechen und permanente Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, diese trivialisieren oder gar gutheißen? Laufen Dialogprojekte Gefahr, Menschen mit Kränkungen und Traumatisierungen in ihren Bedürfnissen nach Sicherheit und Anerkennung zu missachten? Wie müssen Dialogprozesse gestaltet werden, um nicht als Appeasement, als Rechtfertigung oder Zementierung von Unrecht und Asymmetrie von der gegnerischen Propaganda missbraucht zu werden?
Über diese Fragen sprechen wir mit Natascha Strobl (Politikwissenschaftlerin, Wien), Dirk Splinter (Mediator, inmedio peace consult, Berlin) und Michael Schreckeis (Psychotherapeut, Verein Hiketides Salzburg).
Podiumsgespräch 17:00–18:30
- Mit Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin, Wien
Dirk Splinter, Mediator, inmedio peace consult, Berlin
Michael Schreckeis, Psychotherapeut, Verein Hiketides Salzburg
- Moderation Stefan Wally, JBZ
Abendprogramm 19:00–20:00
Video: „Was, wenn der Krieg vorbei ist?“
Ukrainische und russische Kulturschaffende zur Rolle von Kunst und Kultur in Dialogprozessen
anschließendes Gespräch mit Jurij Diez, Schauspieler, München
- Moderation Elisabeth Klaus, Wissenschaft und Kunst/Universität Salzburg
Anschließend gemeinsames Beisammensein mit Musik und Buffet
Eintritt frei für Mitglieder des Friedensbüros bei Anmeldung bis 7. Oktober per Mail unter office@friedensbuero.at
Symposium: GESELLSCHAFTLICHE POLARISIERUNGEN IM KONTEXT DES UKRAINE-KRIEGS
Wer in diesen Tagen von 'Dialog' spricht, droht der pazifistischen Naivität bezichtigt zu werden. In der Tat haben zivile, gewaltarme Formen der Konfliktbearbeitung auf internationaler Ebene gerade in Kriegszeiten keine Hochkonjunktur.
Doch Dialogprozesse basieren nicht nur auf pazifistischen Grundannahmen, sie sind gleichzeitig auch zutiefst pragmatischer Natur. Nicht nur in der Prävention und der Nachbearbeitung, auch in eskalierenden Konfliktphasen sind sie von eminenter Bedeutung, wenn es darum geht, in Verbindung zu bleiben, Ausstiege aus der Gewaltspirale zu ermöglichen oder schlicht Zeit zu gewinnen. Werden diese kommunikativen Zugänge missachtet oder hintangestellt, droht eine anhaltende Militarisierung und Radikalisierung der vom Krieg unmittelbar betroffenen Täter- und Opfergruppen und ein Versickern von Kanälen auf politischer, zivilgesellschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Ebene.
Im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung will das Friedenbsüro Salzburg mit ihren Partner*innen einen kritisch-reflektierenden Blick auf Dialogprozesse und -initiativen werfen, ihre Potentiale und Grenzen diskutieren sowie konstruktive Gestaltungsmöglichkeiten praxisnah und anschaulich beleuchten.
Das gesamte Programm finden Sie hier zum Download.
www.friedensbuero.at