LAND
Dokumentarfilm 2020 | Regie: Timo Großpietsch
Es kommt über den Hügel mit weit ausgebreiteten Armen – ein riesiges Ungetüm bewegt sich, wie von Geisterhand geführt über den Ackerboden. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Landwirtschaftliche Produktion – rein auf Effektivität getrimmt.
Gigantische Maschinen ersetzen menschliche Arbeitskraft. Wer noch von ländlicher Idylle träumen mag, der wird LAND von Timo Großpietsch als Entdeckung erleben.
Mit seiner ruhigen Kameraführung seziert Timo Großpietsch die ausufernden Dimensionen der Produktionsstätten: kilometerlange Gewächshäuser, tausende Setzlinge, von Roboterhänden gepflanzt, endlose Reihen von geheimnisvollen Brutschränken und überall autonome Transportfahrzeuge. Verstörende Bilder einer Wachstumsgesellschaft, in der sich die Landwirtschaft radikal verändern musste, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und eine starke visuelle Verdichtung der Fragen, die wir uns direkt vorher in ARTGENOSS*INNEN: SUPREMACY gestellt haben werden.
Timo Großpietsch, geboren 1977 in Hamburg, studierte Medienwissenschaften und Volkskunde an der Universität Hamburg sowie Fotografie und Dokumentarfilm an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Großpietsch kam als Volontär zum NDR, wo er heute als Redakteur und Dokumentarfilmer beschäftigt ist. Daneben nimmt er Lehraufträge im Bereich Dokumentarfilm wahr und arbeitet als Trainer für Film, Fernsehen und Videojournalismus.
Mit LAND schließt Großpietsch an seinen experimentellen Dokumentarfilm STADT (2015) an.