DON'T TELL – SHOW! - IMPULS ZUR ÖKOLOGISCH NACHHALTIGEN KULTURARBEIT
Buchvorstellung, Lesung und Diskussion | Mit Nicola Bramkamp, Annett Baumast und Sebastian Brünger | In Kooperation mit FS1
Allenthalben wird im Kulturbetrieb die Forderung laut, gesellschaftliche Werte nicht nur auf Bühnen, in Texten und Kunstwerken zu verhandeln, sondern diese in der konkreten Kulturarbeit, auf der Hinterbühne quasi, zu zeigen und in die Tat umzusetzen: 'Don‘t tell – show!'
Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums blickt der Verein ARGEkultur in die Zukunft und hat neun Expert*innen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland eingeladen, richtungsweisende Prognosen zur Kulturarbeit zu wagen. Im Band DON'T TELL - SHOW! – erschienen in Kooperation mit dem Müry Salzmann Verlag – werden in Kurzessays Fragen der Repräsentation, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität, der Digitalisierung und dem Ende prekärer Beschäftigungsverhältnisse – kurzerhand die brennenden Themen der Kulturarbeit – diskutiert.
Die Podiumsdiskussion ist einerseits Buchvorstellung – und widmet sich andererseits speziell einem der Themen des Bandes: der Forderung nach ökologisch nachhaltiger Kulturarbeit.
Ein Video-Impuls der Gründerin der Arts-meets-Science-Initiative SAVE THE WORLD, Nicola Bramkamp, eröffnet den Abend. Sebastian Brünger, der als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Kulturstiftung des Bundes das Pilotprojekt Klimabilanzen in Kulturinstitutionen verantwortet, liest aus seinem für den Band entstandenen Text und diskutiert anschließend mit der Autorin Stefanie de Velasco und der Nachhaltigkeitsexpertin Annett Baumast.
Moderation: Theresa Seraphin und Sebastian Linz.
Informationen zum Buch und den Autor*innen finden Sie hier.
Annett Baumast
Annett Baumast ist Inhaberin und Geschäftsführerin von baumast. kultur & nachhaltigkeit in Hamburg (bis 09/2019: Zofingen, Schweiz) sowie seit Herbst wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 2009 arbeitet sie selbständig als Expertin, Projektleiterin, Dozentin und Autorin an der Schnittstelle zwischen Kultur und Nachhaltigkeit, insbesondere für Unternehmen und Organisationen aus dem Kultur- und Bildungsbereich. Sie hält Vorträge, Seminare und Workshops und nimmt derzeit Lehraufträge u.a. an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur, dem Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften des Karlsruher Institut für Technologie, der Universität Graz, der KMU Akademie Linz sowie im internationalen Masterstudiengang Arts and Cultural Management der Leuphana Universität in Lüneburg wahr. Sie arbeitet mit Kultureinrichtungen unterschiedlicher Sparten und Größen und hat u.a. bereits mit dem Opernhaus Zürich, dem Staatstheater Dresden, dem Stapferhaus Lenzburg, dem internationalen Theaternetzwerk mitos21 und verschiedenen Kulturämtern in Deutschland zusammengearbeitet. Seit 2015 ist sie Präsidentin des Schweizer Netzwerks Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur, das kürzlich das Projekt Happy Museums Schweiz
gestartet hat. Annett Baumast ist von Haus aus Ökonomin, Kulturmanagerin und Literaturwissenschaftlerin und befasst sich seit fast 30 Jahren in unterschiedlichen Positionen mit den Themen Nachhaltigkeit und Nachhaltige Entwicklung.
Nicola Bramkamp
Nicola Bramkamp ist Dramaturgin, Kuratorin & Dozentin. Von 2013 bis 2018 war sie Schauspieldirektorin in Bonn. 2014 gründete sie die Art meets Science Initiative SAVE THE WORLD, die weltweit globale Zukunftsfragen in Szene setzt. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf der Kommunikation der Nachhaltigkeitszielen der UN. In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen, NGOs und internationalen Künstler*innen aller Sparten rückt sie Themen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit. 2017 & 2018 kuratierte sie im Auftrag der Vereinten Nationen das Kulturprogramm zur Weltklimakonferenz. Darüber hinaus lehrt sie u.a. am Mozarteum Salzburg und der Hochschule für Bildende Kunst, Hamburg. Nicola Bramkamp ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Sebastian Brünger
Sebastian Brünger hat BWL und Politikwissenschaft an der Universität Mannheim und der Johns Hopkins University Baltimore studiert. Promotion an der HU Berlin über den Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit. Von 2005 bis 2006 Regieassistent, zunächst am Nationaltheater Mannheim, dann am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab 2007 war er Dramaturg im Theaterkollektiv Rimini Protokoll. Seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Kulturstiftung des Bundes. In dieser Funktion leitet er das Förderprogramm Doppelpass – Fonds für Kooperationen im Theater
und entwickelt neue Förderansätze wie ein Pilotprojekt zur CO2-Bilanzierung in Kultureinrichtungen.
Stefanie de Velasco
Stefanie de Velasco ist Schriftstellerin, Schauspielerin und Übersetzerin. Sie wuchs als Kind spanischer Einwanderer im Rheinland auf, drehte als Jugendliche Filme und studierte anschließend Europäische Ethnologie in Berlin. Ihr Debütroman TIGERMILCH (2013) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt. 2019 erschien ihr zweiter Roman KEIN TEIL DER WELT, in dem sie vom Aufwachsen bei den Zeugen Jehovas erzählt. Von November 2019 bis Februar 2020 streikte sie vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik. Daraus entstand der Gedanke, aus Schrott ein Wohnfahrrad zu bauen und damit durch die Republik zu fahren. Derzeit promoviert sie zum Thema NACHHALTIGES ERZÄHLEN bei Prof. Dr. Stephan Porombka an der Universität der Künste und schreibt ein Buch über ihre Erfahrungen und Erlebnisse der Fahrt.