DON’T TELL – SHOW! Prognosen zur Zukunft der Kulturarbeit
Über digitale Öffentlichkeiten in Kulturräumen | Zu Gast: Tina Lorenz und Karl Zechenter | Moderation: Theresa Seraphin
Vor 40 Jahren entstand mit der ARGE Rainberg die Vorgängerin der heutigen ARGEkultur. In ihr bündelte sich die Forderung nach Kulturräumen, die den vielfältigen Lebensrealitäten und Wertvorstellungen damaliger Subkulturen und zivilgesellschaftlicher Initiativen entsprachen, nach Orten öffentlicher Versammlung ohne Konsumzwang. Eine Forderung, die auch 40 Jahre später und gerade in Anbetracht der Corona-Pandemie, nicht an Brisanz verliert. Seit über einem Jahr werden Bürger*innen durch Lockdown, Veranstaltungsverbote und Ausgangssperren zurückgeworfen in ihren privaten Raum. Wo die einen sich zu vielen einen Laptop und ein Zimmer teilen, sind andere großzügig versorgt mit Privatraum und Technologie. Umso wichtiger werden in Anbetracht dessen Möglichkeiten nicht-kommerzieller, öffentlicher Begegnungen. Dass Versammlungsorte, gerade während einer Pandemie, nicht notwendig analog sein können oder müssen, sondern auch das Internet das Potential hat, gesellschaftliche Öffentlichkeit abzubilden, lehren uns – zwar privatisiert - seit einigen Jahren Medien wie Twitter, Instagram oder TikTok.
Diese Veranstaltung wird als Stream angeboten.
Details und Informationen finden Sie hier.
Wie können Kulturinstitutionen ihrer Aufgabe, öffentlicher Ort für gesellschaftliche Verhandlung zu sein, unter diesen neuen Vorzeichen weiterhin gerecht werden? Welche Schritte in eine digitale Kultur wurden versäumt oder müssten schleunigst gegangen werden? Wie lässt sich die Forderung nach nicht-kommerziellen Räumen der Versammlung auf digitale Medien übertragen? Und: welche Rolle spielen Künstler*innen darin, die genau an dieser Schnittstelle zwischen analogem und digitalem Raum arbeiten?
Unter der Überschrift DON’T TELL – SHOW! hat der Verein ARGEkultur anlässlich des Jubiläums sieben Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Kulturarbeit eingeladen, richtungsweisende Prognosen zur Kulturarbeit der Zukunft - und der Zukunft der Kulturarbeit - zu wagen. Im Herbst erscheinen diese Prognosen in Kooperation mit dem Müry Salzmann Verlag als Buch. Tina Lorenz und Karl Zechenter sind zwei dieser Autor*innen. Während Tina Lorenz für uns nach dem subversiven Potential digitaler Räume für die Kulturarbeit fragt, skizziert der Salzburger Medienkünstler Karl Zechenter die historische und gegenwärtige Rolle und Aufgaben bei der Entwicklung und Erhaltung einer lebendigen Kunst- und Kulturszene, die diese gesellschaftliche Öffentlichkeit bildet.
Lesung und Diskussion mit Karl Zechenter und Tina Lorenz