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TIEF IN EINEM DUNKLEN WALD von Neil LaBute am 16.9.2021 um 19:30 Uhr
Foto © Deep Rajwar / pexels

TIEF IN EINEM DUNKLEN WALD von Neil LaBute

Werkstattaufführung | Inszenierung: Michael Kolnberger | Im Anschluss Publikumsgespräch

Theater Eine Koveranstaltung mit theater.direkt

Betty ist Literaturprofessorin, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Die Familie besitzt eine kleine Waldhütte, die Betty regelmäßig aufsucht, um sich dort angeblich ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. Bettys Ehe liegt aber schon einige Jahre am Boden und sie verliebt sich ausgerechnet in einen ihrer Dissertanten, den sie dort scheinbar einquartiert hat. Unvermutet bittet sie eines Tages ihren Bruder Bobby, mit dem sie ein distanziertes Verhältnis pflegt, ihr beim plötzlichen Auszug zu helfen. Er ist das genaue Gegenteil seiner erfolgreichen Schwester, schlägt sich als Gelegenheitsarbeiter durch und sonnt sich in rassistischen, machohaften Sprüchen.

All dies lässt Bobbys inzestuöse Sehnsüchte, die er schon seit seiner Pubertät verspürte, unvermittelt aufflammen. Beide wissen aber nur zu genau, welche Hebel sie bewegen müssen, um den anderen verletzend aus der Defensive zu holen, bis Betty letztlich ihr monströses Geheimnis offenbart ...

LaButes vielschichtiger und Tabu-sprengender Text spiegelt in diesem ungleichen Geschwisterpaar anschaulich die gegenwärtige Spaltung der amerikanischen Gesellschaft.

Im Mittelpunkt stehen für LaBute stets die unbequemen Fragen nach den Abgründen der menschlichen Existenz. Seine Texte mit ihren archaisch-mythischen Stoffen zwischen Eros und Thanatos stoßen immer noch auf heftigen Gegenwind bei Presse, Publikum und politischen Entscheidungsträger*innen. Vor allem wird seine Theaterarbeit in von Republikanern regierten US-Bundesstaaten immer wieder von Skandalen begleitet.

  • Betty Elisabeth Breckner
  • Bobby Bálint Walter
  • Raum/Kostüme Arthur Zgubic
  • Dramaturgie/Inszenierung Michael Kolnberger
  • Wissenschaftliche Mitarbeit Dr. Wolfgang Görtschacher
  • Aufführungsrechte Rowohlt Theater Verlag
  • Übersetzung Frank Heibert

Premiere am 15. September 2021, 19:30 Uhr
Weitere Vorstellungen: 16., 18., 21. und 22. September 2021

Über den Autor

Neil LaBute
Foto (c) Aaron Eckhart

Der Dramatiker, Film- und Theaterregisseur Neil LaBute wurde 1963 in Detroit in eine mormonische Familie geboren und wuchs in Spokane/Washington auf. Er studierte zunächst Theaterwissenschaft an der Brigham Young University in Provo/Utah und später Filmwissenschaft an der New York University. Dort absolvierte er ein Graduate Dramatic Writing Program und bekam in dieser Zeit auch ein Stipendium an der bedeutendsten Talentschmiede für zeitgenössische Dramatik, dem Royal Court Theatre in London.
Seine ersten Stücke wurden am Off-Broadway uraufgeführt. Bekannt wurde er dann zunächst mit seinen Filmen: IN THE COMPANY OF MEN (1997), welcher den New York Film Critics Circle Award als bester Debütfilm erhielt, und NURSE BETTY, der in Cannes 2000 den Preis für das beste Drehbuch bekam.

Sein Debutstück BASH wurde in der Kritiker*innen-Umfrage von ‚Theater heute‘ 2001 zum besten ausländischen Stück gewählt und 2020 an der ARGEkultur in einer Produktion von theater.direkt (Regie: Verena Holztrattner) inszeniert.
Auch seine zahlreichen Folgestücke hatten im europäischen Theater großen Erfolg bei Publikum und Kritik.
IN A FOREST, DARK AND DEEP wurde bei der Londoner Uraufführung 2011 vom Autor selbst inszeniert. Die deutschsprachige Erstaufführung war am Theater Bonn 2012.

 

Elisabeth Breckner (Betty)

Elisabeth Breckner
Foto (c) Wolfgang Lienbacher

ist 1971 im siebenbürgischen Rumänien geboren. Sie erhielt ihre Schauspielausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen. Ihre Engagements führten sie über Recklinghausen, Essen, Münster und Koblenz nach Wien und Salzburg, wo sie auch eine Ausbildung zur elementaren Musik- und Bewegungspädagogin am Mozarteum absolvierte. Nach ihrem siebenjährigen Engagement am Toihaus Theater arbeitet sie als freie Schauspielerin. Sie unterrichtet zudem Schauspiel und Sprechtechnik am Musikum Hallein.
In der ARGEkultur war sie u.a. in folgenden Stücken zu sehen: NACHWEHEN von Mike Bartlett (2019), DIE HUMANISTEN/ALL THE SILENT LADIES (E. Jandl / L. Naumann, 2021) AUSTROPOPO – WEIL’S NED WURSCHT IS (kollektiv KOLLINKSI, 2021).

Bálint Walter (Bobby)

Bálint Walter

ist 1985 in Pécs/Fünfkirchen (Ungarn) geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Germanistik und Hungarologie in Budapest und machte gleichzeitig seine ersten professionellen Theatererfahrungen am Deutschen Theater Budapest. Nach dem Abschluss seines Studiums begann er 2010 mit seiner Schauspielausbildung an der Europäischen Theaterschule Bruneck, und spielte schon während dieser Zeit in zahlreichen Stücken mit. Er lebt seit 2012 als freischaffender Schauspieler in Salzburg und ist Mitgründer des Theaters Janus.