KLEINGARTENVEREIN ZUKUNFT

Regie: Maria Sendlhofer

Klassische Musik. Ein Rasenmäher heult auf, ein zweiter, ein dritter, ein vierter. Das Ballett der Mähenden beginnt. Doch schon versucht eine andere Person – im Interesse aller! – lautstark das Einhalten der Ruhezeiten einzufordern.

Der Schrebergarten – ein Stück Paradies, ein Ort klarer Grenzen, Zäune und Regeln. Auch wenn die Ansichten über die wirklich richtige Art zu grillen auseinandergehen: wenn es gilt, die Kolonie zu beschützen, ist auch der erbittertste Nachbar*innenschaftsstreit schnell vergessen. Der Zaun nach außen bleibt der höchste.

Im Spannungsfeld von Selbstbehauptung und der Sehnsucht nach Gemeinschaft erzählt dieser Abend von der Generierung eines Zusammenhalts in Abhängigkeit zu einem konstruierten Außen.

Die Kulturen dürfen das Gesamtbild der Anlage nicht ungünstig beeinflussen
Die Kulturen dürfen die Parzellengrenzen nicht überragen
Die Kulturen dürfen die Nachbarn nicht belästigen

Klassische Musik. Ein Rasenmäher heult auf, ein zweiter, ein dritter, ein vierter. Das Ballett der Mähenden beginnt. Doch schon versucht eine andere Person – im Interesse aller! – lautstark das Einhalten der Ruhezeiten einzufordern.

Der Schrebergarten – ein Stück Paradies, ein Ort klarer Grenzen, Zäune und Regeln. Auch wenn die Ansichten über die wirklich richtige Art zu grillen auseinandergehen: wenn es gilt, die Kolonie zu beschützen, ist auch der erbittertste Nachbar*innenschaftsstreit schnell vergessen. Der Zaun nach außen bleibt der höchste.

Im Spannungsfeld von Selbstbehauptung und der Sehnsucht nach Gemeinschaft erzählt dieser Abend von der Generierung eines Zusammenhalts in Abhängigkeit zu einem konstruierten Außen.

Am Donnerstag, 03. März zeigen wir die Vorstellung auch im Stream.

• Mit Philipp Auer, Janusz Cichocki, Bernhard Eder, Olivia Hild, Suse Lichtenberger, Peter Pertusini, Krista Schweiggl
• Regie und Konzept Maria Sendlhofer
• Bühne und Kostüm Larissa Kramarek
• Choreographie Olivia Hild
• Musik Bernhard Eder
• Text Peter Neugschwentner, Armela Madreiter
• Dramaturgie Christina Kramer
• Künstlerische Mitarbeit Peter Neugschwentner
• Produktion Variante Vierundvierzig, Groundworkers
• Koproduktion Kosmos Theater Wien, ARGEkultur Salzburg
• Gefördert von Kulturabteilungen der Stadt Wien, Stadt Salzburg und Land Salzburg sowie dem BMKÖS

Dank an Mona Schwitzer, Ed Hauswirth und dem Ensemble Theater im Bahnhof für die Zurverfügungstellung des im Rahmens ihrer Produktion „Keine Angst. Eine Heimgartenrevue“ entstandene Interviewmaterial.

Kleines Kleingartenglossar

Acker|win|de, die; (lat. Convolvulus Arvensis)
Widerständige, windende, mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Windengewächse. Weiße oder rosaweiße Trichterblüten zwischen Juni und Oktober.

Angst, die
Beklemmendes, banges Gefühl, einer Bedrohungen ausgesetzt zu sein, die auch nur scheinbar sein kann.

He|tero|to|pie, die 1967 entwickelter Begriff von Michel Foucault. Die H. bezeichnet einen Ort, der eine real existierende Utopie, einen Anders-Ort darstellt.

Ju|gend, die
Vandalismus, natürlicher Feind der Hecke. Nutzen jegliche Unachtsamkeit, um unachtsam Unheil zu stiften. Müssen stets mit strenger Hand ermahnt werden, um Folgeschäden zu minimieren.

Kien|holz, das
Ungewöhnlich harzreiches Nadelholz, dessen Harzreichtum durch Verwundungen am Baum entsteht. Der Baum schließt die Wunde, indem er mehr Harz produziert.

Klein|gar|ten, der
Bezeichnet ein eingezäuntes Stück Land als Garten; ursprünglich für den Anbau von Gemüse gedacht, um der ärmeren Bevölkerung eine ausreichende Ernährung und eine Abwechslung zur Fabrikarbeit zu ermöglichen. Heute anders.

Ko|li|bri-Schwär|mer, der
Pelziger, eifriger Freund der Gärtner*innen. Kleine, fast alberne Fühlerchen strecken sich immerfort nach den Herzen der Menschen. Sein dicker Leib ist voller Zuversicht.

Mul|chen, das
Prozess, der u.a. der schonenden Unkrautbekämpfung dient. Dabei wird das offene Erdreich mit einem geeigneten Mulchmaterial, bspw. Rindenmulch, bedeckt, sodass durch den geringen Lichteinfall das Wachstum gebremst wird.

Nacht|ker|ze, die; (lat. Oneothera biennis)
Eine unscheinbare zweijährige Pflanze, die auch an Autobahnen wächst. Sie ist eigentlich ein Neophyt, wird aber mittlerweile als heimisch wahrgenommen.

Obst|mu|mie, die
An Obstbäumen hängen gebliebene, vertrocknete Früchte. Können zu tödlichen Krankheiten führen.

Perch|ten, die
Maskierte Gestalten aus dem alpinen Raum, die an den dunkelsten Tagen im Winter durch die Straßen laufen. Verschiedene Varianten (Schiachperchten, Tafelperchten, Schnabelperchten) zeugen von einer reichhaltigen kulturellen Entstehungsgeschichte. Die Bedeutung der Perchten ist unklar, da zu verschiedenen Zeiten verschiedene Ideologien, Wünsche und Ängste hineininterpretiert wurden.

Pe|ter Kent, der; (eigentlich Peter Hedrich)
Deutscher Pop-Sänger und Produzent. Seine Single It's a Real Good Feeling stieg im April 1980 auf Platz 1 der deutschen Hitparade und blieb dort für eine Woche.

Round|Up, das
Glyphosat. Totalherbizid. Tötet alles. Durchaus beliebt. Produktname von Bayer‑Monsanto.

Sehn|sucht, die
Schmerzlich-schönes Gefühl, das sich bei unerfüllten Wünschen einstellt; inniges, schmerzliches Verlangen nach jemandem oder etwas.

Senf, der
Köstlich, weil konträr. Das fettige Geschmatze einer satten Wurst wird erst durch den Senf und seine schmeichelnde Frische zum Genuss. Wie die wärmende Decke im kalten Herbst oder die frische Brise im Sommer wird durch den Senf die Völlerei zur Entschwebung.

Ver|ti|ku|tie|ren, das
Prozess, bei dem der Rasen von Moos, Beikraut und Mährückständen mithilfe einer rotierenden und mit Messern besetzen Spindel befreit wird.