APNOA (A/D) „The Real Fake Fake News Bot“
Installation. Ausgezeichnet mit dem Arbeitsstipendium „Medienkunst“ 2017, Land Salzburg. Ausstellungsdauer: Mi, 14.03. bis So, 18.03., tgl. ab 18:30 Uhr.
„The Real Fake Fake News Bot“ ist eine roboterhafte AV-Installation, die sich Fehlinformationen im Internet zu Nutze macht und diese Daten innerhalb einer poetischen Methodik in noch sinnfreiere Inhalte verwandelt.
„The Real Fake Fake News Bot“ ist eine roboterhafte audiovisuelle Installation, die sich Fehlinformationen im Internet zu Nutze macht und diese Daten innerhalb einer poetischen Methodik in noch sinnfreiere Inhalte verwandelt.
Das System wird mit Fake News aus mehreren Quellen gefüttert und konstruiert aus ihnen neue Bedeutungen – Fake Fake News. Eine Skulptur gibt diese verarbeiteten Inhalte mittels Sprachsynthese wieder; sie kommuniziert durch Lichter und Bewegungen, bevor sie die Inhalte auf den Newsfeed des Twitter-Profils des Fake Fake News Bots hochlädt. Die Skulptur soll die greifbare Repräsentation eines „Bots“ sein, eine Apparatur oder Software, die Befehle ausführen, Nachrichten beantworten oder Routinearbeiten wie Onlinerecherchen entweder automatisch oder mit minimaler Hilfe durch den Menschen erledigen kann. Die Struktur der daraus resultierenden Inhalte bildet sich durch den Einsatz von formalen Vorgaben aus der Poesie.
Der Begriff „Fake News“ mag zwar erst 2016 popularisiert worden sein, jedoch ist das Konzept an sich schon mindestens tausend Jahre alt. Durch Technologie können Ideen schneller und auf einer größeren Skala verbreitet werden, was es einfacher macht, viele Menschen mit Propaganda zu erreichen. Das Wachstum der Sozialen Netzwerke macht sie zu idealen Plattformen um Desinformationskampagnen zu verbreiten. Vorfälle aus den letzen Jahren demonstrieren, wie soziale Netzwerke genutzt werden, um Fake News zu teilen. Tatsächlich wären Fake News in ihrer derzeitigen Ausprägung ohne die sozialen Medien, die es ihren NutzerInnen aus aller Welt ermöglichen, mühelos mit anderen zu kommunizieren, nicht denkbar. Bei dem Versuch, diese echten NutzerInnen dazu zu bewegen, falsche Informationen zu verbreiten, spielen automatisierte Accounts, sogenannte Bots, eine essentielle Rolle. Der Real Fake Fake News Bot ist eine greifbare Verkörperung dieses künstlichen Lebens, der an der Onlinekommunikation auf verschiedene Arten und mit verschiedenen Absichten teilnimmt. Diese Absichten können, müssen aber nicht, politischer, finanzieller oder (anti-)sozialer Natur sein. Die Skulptur selbst beabsichtigt, die inhärenten Fragmente dieser manifestierten Absichten herauszufiltern und zu neuen Strukturen auf Basis von Strukturen der Poesie zusammenzufügen. So sollen die Absichten in potentiell neue Bedeutungen verwandelt werden.
APNOA
ist ein audiovisuelles Kollektiv, das 2013 von Sebastian Drack und Tobias Feldmeier gegründet wurde. Die Künstler bemühen sich in Praxis und Theorie um zukunftsorientierte Ideen und Strategien, um immersive, multisensorische Erlebnisse und Erzählungen bieten zu können, die als AV-Performances, -Installationen und multimediale Stücke präsentiert werden. Sie erzeugen synästhetische Korrelationen zwischen handlungstheoretischer Semantik und unmittelbarer, ästhetischer Wahrnehmung. Ihre Werke sind im Bereich der performativen Interaktion angesiedelt und streben nach Mehrdeutigkeit. Dadurch erzeugen sie synästhetische Korrelationen zwischen handlungstheoretischer Semantik und unmittelbarer, ästhetischer Wahrnehmung. APNOA hat bereits an mehreren internationalen Ausstellungen, Festivals und Touren in Europa und Asien teilgenommen, darunter unter anderem an Big Data Art 2013 (München), ISMAR 2015 (Fukuoka), Algorave Tour 2015 (Japan), OÖ Landesausstellung 2016 (Linz), Interlab Festival 2016 (Salzburg), Prague Microfestival 2017 (Prag), Ars Electronica Festival 2017 (Linz), Patchlab Festival 2017 (Krakau).
Im Rahmen einer Spezialausgabe des Roten Salons werden APNOA zudem mit ihrer Sound-Performance „simas“ am Fr, 16.03., in der ARGEkultur zu sehen sein.