Martin Birkner, Thomas Seibert (Hrsg.): „Kritik und Aktualität der Revolution“
100 Jahre Oktoberrevolution. Lesung und Diskussion. Mandelbaum Verlag.
ARGE lesung
Kritische Literaturtage 2017 – Salzburger Buchmesse
Die Herausgeber dieses vieldiskutierten Bandes widmen sich in einer Lesung aus unterschiedlichen Beiträgen und Positionen sowie der anschließenden Diskussion der Frage, ob und inwiefern eine revolutionäre Umwälzung wie die Oktoberrevolution vor 100 Jahren heute noch möglich und sinnvoll ist.
1917 erlebte die Welt den ersten Versuch einer sozialistischen Revolution. Die Überwindung der russischen Feudalgesellschaft sollte der Auftakt einer weltweiten Umwälzung bilden, im Zuge derer Unterdrückung und Ausbeutung ein für alle Mal abgeschafft werden. 1989 wurde seitens der kapitalistischen SiegerInnen das „Ende der Geschichte“ ausgerufen. Die Krisen, aber auch sozialen Bewegungen der letzten Jahre beweisen die Unhaltbarkeit dieses Diktums.
Die Beiträge dieses Bandes widmen sich der Frage, ob und inwiefern eine revolutionäre Umwälzung heute noch möglich und sinnvoll ist. In der Linken wird gegenwärtig viel über Begriffe wie „Transformation“ und „Transition“ diskutiert. Sie beanspruchen, die traditionellen Schemata von Reform und Revolution neu zu akzentuieren und zugleich Bewegungsformen von Geschichte bestimmen zu können, die mehr und anderes als Bewegungen von Reform oder Revolution wären.
Liegen in ihnen vielleicht die maßgeblichen Gründe, warum das überkommene Begriffsregister der Linken der ArbeiterInnenbewegung nicht mehr in der Lage zu sein scheint, ein Bündnis zwischen Theorie und „wirklicher Bewegung“ hervorzubringen?
Martin Birkner ist politischer Theoretiker, Publizist und Aktivist in Wien und im Südburgenland. Er leitet die Edition kritik & utopie und ist Redakteur von mosaik-blog.at sowie bei „Wien anders“ organisiert. 2014 erschien von ihm das „Lob des Kommunismus 2.0“.
Thomas Seibert ist Philosoph, Autor und politischer Aktivist. Er arbeitet als Menschenrechtsreferent bei medico international, ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Rosa Luxemburg Stiftung und im Koordinierungskollektiv des Democracy in Europe Movement 2025 und seit Langem in der Interventionistischen Linken aktiv. Im Frühjahr 2017 erschien sein Buch „Zur Ökologie der Existenz“ im Laika-Verlag.