Peter Piek | Oliver Welter – Roter Salon No.105
Feinsinniger Pop des Multitalents aus Chemnitz und Naked-Lunch-Songmaterial im Solo-Gewand.
ARGE roter salon
No.105
Peter Piek. Maler, Singer-Songwriter, Performancekünstler und Multiinstrumentalist. Er verwundert und verzaubert mit zarter, androgyner Stimme auf einem Klangteppich aus eingängigen Pop-Tunes und experimentellen Stolpersteinen.
Oliver Welter, Sänger und prinzipieller Songwriter von Naked Lunch geht den Songs seiner Band alleine, mit Gitarre und Stimme an die emotionale und oft fragile Substanz. Dabei entfalten sie ihren mitunter ungeheuren Pop-Appeal auch in diesen soundtechnisch abgespeckten Versionen!
Peter Piek
Kann dieser Mann eigentlich still sitzen? Eine berechtigte Frage, wenn man sich die bisherige Karriere des sächsischen Allroundtalents Peter Piek mit all ihren kreativen Auswüchsen anschaut. Angetrieben von einer nicht versiegen wollenden Quelle aus Ideen und Inspirationen hat der Maler, Autor und Musiker in den letzten Jahren unzählige Ausstellungen realisiert, verschiedene Kunstprojekte konzipiert und betreut, das Galerieforum PPZK gegründet, eine Handvoll literarischer Texte publiziert und eine Diskografie mit insgesamt drei Alben angehäuft. Nach seinem Debüt „Say Hello To Peter Piek“ (2009), dem Zweitwerk „I Paint It On A Wall“ (2010) und der LP „Cut Out The Dying Stuff“ (2014) komplettiert Piek sein akustisches Werk nun mit dem Release von „+“.
„+“ erzählt vielschichtige Geschichten über die Liebe und versucht, deren Ungreifbarkeit an etwas sehr Konkretem, nämlich zwölf Tracks, festzumachen. Warum sich das Thema der zwischenmenschlichen Anziehung im Zuge dessen zum zentralen Dreh- und Angelpunkt der Platte entwickelt hat, kann Piek im Nachhinein nur noch bedingt erklären. Vielleicht, weil die Liebe eine Art Grundmotiv für unser Dasein auf diesem Planeten darstellt und so sogar zum politischen Statement werden kann, wenn man ihr nur genügend Raum gewährt.
Akustisch setzt der 1983 geborene Klangfilou bei „+“ einmal mehr auf die für ihn charakteristische Mischung aus eingängigen Pop-Tunes und experimentellen Stolpersteinen, die den Hörer immer dann ins gedankliche Wanken bringen, wenn er sich gerade in Sicherheit wähnte. Hinzu kommen Pieks unverkennbare Stimmfarbe und eine starke auditive Akzentuierung in Richtung Elektronik, die als wohl markanteste Weiterentwicklung in Bezug auf seinen bisherigen Backkatalog verstanden werden darf. Einige der Stücke entstanden sogar, statt an Klavier oder Gitarre, am Synthesizer selbst. Mithilfe all dieser Elemente beschwört „+“ eine Spannung herauf, die sich wie ein roter Faden durch die intelligent gestrickten Melodien zieht und ihnen das verleiht, wofür Piek seit der Veröffentlichung seines ersten musikalischen Lebenszeichen wie kein Zweiter steht: Einzigartigkeit. (Martin Busse, 2016)
Oliver Welter
Der Sänger und prinzipieller Songwriter von Naked Lunch geht den Songs seiner Band alleine, mit Gitarre und Stimme an die emotionale und oft fragile Substanz. Dabei entfalten sie ihren mitunter ungeheuren Pop-?Appeal auch in diesen soundtechnisch abgespeckten Versionen, nicht zuletzt deswegen, weil Welter es versteht, auch die unangenehmeren Dinge des Lebens beim Namen zu nennen. Dass er es sich dabei nicht im Jammertal der verständlichen Depression bequem macht, sondern weiter fightet und singt, bis auch die Liebe spürbar wird, die das alles erträglich, ja gar schön macht. Ein garantiert intensiver Konzertabend!