Proletenpassion 2015 ff
Von den „Schmetterlingen“ und Heinz R. Unger, in der Bearbeitung von Christine Eder. Musik: Gustav & Knarf Rellöm. Eine Produktion von WERK X (Wien).
ARGE konzert
ARGE theater
zu Gast im republic
1976 wurde die „Proletenpassion“ der „Schmetterlinge“ in Zusammenarbeit mit dem Autor Heinz R. Unger uraufgeführt. 2015 hat sich die österreichische Regisseurin Christine Eder gemeinsam mit der Wiener Musikerin Gustav und dem Hamburger Musiker Knarf Rellöm an eine Neufassung gemacht. Die Produktion des Theaters WERK X (Wien) hat Publikum und Kritik gleichermaßen begeistert und wurde mit dem NESTROY-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Off-Produktion“ 2015 ausgezeichnet. Nun ist diese Erfolgsproduktion erstmals in Salzburg zu sehen.
Geschichte wird nicht nur gemacht, Geschichte wird auch geschrieben – und zwar zumeist nicht von den Armen, Unterdrückten und Mittellosen, sondern von jenen, die zumindest keine GegnerInnen der herrschenden Macht sind. Der „Geschichte der Herrschenden“ eine „Geschichte der Beherrschten“ gegenüber zu stellen, das war der Anspruch des Autors Heinz R. Unger und der Band „Schmetterlinge“, als sie bei den Wiener Festwochen 1976 ihre „Proletenpassion“ vorstellten. In insgesamt 65 Liedern wird die Geschichte der letzten 500 Jahre als eine Geschichte der Klassenkämpfe erzählt, an deren vorläufigem Ende nicht unbedingt der Sieg der Arbeiterklasse steht.
Knapp 40 Jahre später machte sich Regisseurin Christine Eder gemeinsam mit Heinz R. Unger, Gustav und Knarf Rellöm daran, die Geschichte der Proleten erneut und aus zeitgenössischer Sicht zu untersuchen und bis in die Gegenwart weltweiter Proteste von Occupy bis Gezi fortzuschreiben: Wann kommt die Revolution? Kommt sie überhaupt? Können wir die Geschichte noch immer als Abfolge von Klassenkämpfen lesen? Die „Proletenpassion 2015ff.“ untersucht klassisch marxistische Geschichtsauffassung aus einer postmarxistischen, zeitgenössischen Perspektive – und wagt am Ende keinen Ausblick, sondern eine Bestandsaufnahme der Gegenwart.
Endlich! Endlich einmal nicht durch ein Übermaß an Ironie zerbrochenes Schulterzucktheater, endlich einmal keine gelähmte Ratlosigkeit, endlich einmal Mut zur klaren politischen Haltung (...)!
nachtkritik.de
Die ‚Proletenpassion‘ wirkt auf einmal wieder so mitreißend, dass man am liebsten gleich eine Revolution anzetteln würde.
Theater heute
Was den Abend wirklich groß macht, ist die Musik von Eva Jantschitsch und ihrer Band. Sie ist intensiv, expressiv, ja, auch pathetisch (...) Besonders packend: der sich fortwährend steigernde Monoton-Beat à la Velvet Underground in der ‚Ballade vom Glück und Ende des Kapitals‘.
Die Presse
Christine Eder hat sich die heimische Musikerin Gustav und den deutschen Elektroniker Knarf Rellöm ins Boot geholt, eine kluge Entscheidung: Die beiden lassen sowohl das Original anklingen, machen den Sound aber poppig-zeitgemäßer.
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