Nayana Bhat „A Duet. Ein Solo.“
Ein humorvolles Performance-Experiment über Identitätskonstruktionen und kulturelle Missverständnisse. Produced by ARGEkultur.
ARGE tanz
ARGE open mind festival
Die Tänzerin und Choreografin Nayana Keshava Bhat verhandelt die Unzulänglichkeit der gegenseitigen Wahrnehmung auf humorvolle Art in ihrer Performance „A Duet. Ein Solo.“
In Indien geboren und inzwischen in Salzburg lebend wurden Bhat mehr als einmal kulturelle Stereotype übergestülpt, um sie einordnen zu können. Gemeinsam in den mit dem Lichtdesigner Robert Herbe entwickelten Geschichten, werden die damit verbundenen Widersprüche offenkundig.
Künstler*innengespräch im Anschluss an die Vorstellung.
„A Duet. Ein Solo.” ist eine Reise zwischen zwei parallelen Welten. Eine vertraute Realität und eine andere vertraute Realität, die sich gegenseitig jedoch fremd sind. Die Tänzerin Nayana Bhat bewegt sich zwischen diesen Parallelen – die sich naturgemäß zu keiner Zeit treffen – auf einer beständigen Suche danach, wer sie ist, in Beziehung dazu, wo sie ist. Auf dieser Reise zeigt sie uns die Fragen, mit denen sie konfrontiert wird und die unscharfen, kaum greifbaren Antworten, derer sie habhaft zu werden glaubt.
Biographien
Nayana Keshava Bhat (*1985)
ist zeitgenössische Tänzerin und Choreografin aus Südindien. Sie hat eine 10-jährige Ausbildung in klassischem indischen Tanz (Bharatanatyam, Kathak) und arbeitete sechs Jahre lang als zeitgenössische Tänzerin; dabei ist sie in verschiedenen Ländern Europas und Asiens aufgetreten. Bhat kam als ICE-Stipendiatin für zeitgenössische Choreografie nach Salzburg an das SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance). Neben ihrer künstlerischen Arbeit unterrichtet sie verschiedene Formen der Körperarbeit. Wenn sie nicht tanzt, mag sie es, Menschen und die Geschichten, die ihre Körper erzählen zu beobachten. Neben dem Tanz hat Nayana mehrere Jahre als professionelle Journalistin gearbeitet und schreibt auch heute noch gerne über Dinge, die sie beschäftigen.
nayanabhat.com nayanakbhat.blogspot.co.at
Mission Statement
Seit drei Jahren lebe ich in Salzburg und habe viel Zeit mit Menschen aus verschiedenen Kulturen sowie – natürlich – der lokalen Bevölkerung verbracht. Meine größte Herausforderung war dabei stets der Umgang damit, wie ich als Inderin wahrgenommen werde sowie den damit verbundenen stereotypen Vorstellungen.
Ich wurde neugierig durch diese Erfahrung; hauptsächlich, weil ich nun einmal bin, wer ich bin – und das alles ist, was zählt. Ich empfinde es als eigenartig, wie wir unsere Wahrnehmung unseres Gegenübers dieser Person überstülpen, während ein wirkliches Kennenlernen ihres Charakters und ihrer Erfahrungen – also jener Dinge, die sie wirklich ausmachen – nicht zur Gänze möglich scheint. Die Performance versucht genau diese kleinen, für gewöhnlich unsichtbaren und immer unausgesprochenen Dinge, die unsere Persönlichkeit formen, zu rekonstruieren und somit das Augenmerk auf den Mangel dieser Wahrnehmung in unserer täglichen Kommunikation zu legen.
Open Mind Festival 2015 Ich ist eine Andere
Passend zum Thema des Festivals 2015 verwenden wir bewusst nicht das Binnen-I, sondern versuchen mit dem Gender-Star oder Asterisk* alle Menschen anzusprechen – auch diejenigen, die sich im binären Geschlechtersystem nicht einordnen können oder wollen.