„After Sunset“ von Dominik Nießl
Jugend und Computerspiel(sucht). Uraufführung des jungen Salzburger Autors in der Inszenierung von Gerard Es. Empfohlen ab 13 Jahren.
ARGE theater
Eine Koveranstaltung von Es Theater und ARGEkultur
Ab wann wird ein Hobby zur Sucht und ab wann wird aus Spaß plötzlich bitterer Ernst? Mit dieser Frage beschäftigt sich „After Sunset“. Der 16-jährige Thomas entdeckt die faszinierende Welt der Videospiele, als ihm ein guter Freund eine Konsole verkauft. Als jedoch seine schulischen Leistungen abfallen, hängt der familiäre Haussegen plötzlich schief. Schließlich bemerken auch die Freunde, dass mit Thomas irgendetwas nicht stimmt und als die Ereignisse sich zu überschlagen beginnen, ist es ein Rennen gegen die Zeit.
Die anfänglichen Bedenken seiner Mutter, die Schule würde durch diese neue zeitraubende Freizeitaktivität zu kurz kommen, legen sich schnell und Thomas genießt es, in fremde Welten der Virtualität einzutauchen. Mit seinen Freunde/Freundinnen an der Schule kann er über die neuesten Entwicklungen am Spielemarkt spekulieren, Spielstrategien diskutieren und Erfolge und Erfahrungen austauschen und er entwickelt eine große Leidenschaft für diese Form von Entertainment. Doch Thomas schulische Leistungen lassen stark nach, was den familiären Haussegen in eine Schieflage bringt. Allmählich erkennen auch seine Freunde/Freundinnen, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Die Ereignisse überschlagen sich und ein knallharter Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Durch stets zunehmend realistischere Spielewelten und cyber-soziale Verknüpfungen verbringen immer mehr Jugendliche immer mehr Zeit mit Videospielen. Videospiele sind ein heute nicht mehr wegzudenkender „Social Playground“ unserer Gesellschaft. Der pseudo-soziale Kontakt sowie das Eintauchen in virtuelle Welten können von simplem Entertainment zu einer unkontrollierbaren Sucht ausarten. „After Sunset“ beleuchtet auf realistischer und neutraler Ebene die Rolle, die Funktion und die Wirkung von Videospielen. Durch den videospielähnlichen Aufbau mit eigens komponierten Soundtracks verbindet das Stück nicht nur die Sphären von Multimedia und Theater, sondern fokussiert auch die unwahrscheinlich nahe beieinanderliegenden Bereiche der Virtualität und Realität von SpielerIn und Spielfigur. „Wie in so vielen Bereichen des Lebens heißt es besonders hier: Die Dosis macht das Gift. Und die Verteufelung von Videospielen durch Vorfälle wie Columbine oder Winnenden ist genauso gefährlich wie die Verharmlosung.“, so Dominik Nießl.
- Schauspiel Nadine Mühlböck, Bina Blumencron, Daniela Meschtscherjakov, Ludwig Weissenberger, Nadine Mayr, Phillipp Laabmayr, Thomas Kirchhofer und Jakob Sturm.
- Regie Gerard Es