Hermes „7 Jahre ‚Die unteren 10.000‘“
Eine Rückblende des Kult-Reporters aus „Willkommen Österreich”. Ein humoristischer Röntgenblick zur Lage der Nation.
ARGE kabarett
ARGE open mind festival
Hermes hat 7 Jahre lang für „Willkommen Österreich” (ORF-Dienstag Nacht) skurrile ÖsterreicherInnen und Veranstaltungen, die von der Society-Presse nicht wahrgenommen werden, von Breitenbrunn bis Kemmelbach, besucht. Er erlebte bei seinen Drehs Schrulliges bis Absurdes – pro Beitrag vier Stunden Geschichten, Schicksale, Verwunderliches, Rührendes – 3 Minuten bleiben im Fernsehkastl übrig – vieles nicht gesendet, manch Perle ungezeigt.
Seine unterhaltsamen Seitenblicke auf die Sehnsüchte der BriefmarkensammlerInnen, das Seele-Bügeln der EsoterikerInnen, das kleinste dafür rauschigste Mensch-ärger-dich-nicht-Turnier Österreichs, die enthemmten Skiflugfans am Kulm, die SMS-Chatwall bei der Aufrissparty etc … bringt er zum dritten Mal abendfüllend auf die Bühne. Zum Krummlachen, sprachlos machend, oft verblüffend.
Ein Gott der Gymnastik wie der Hermes der griechischen Antike ist die österreichische Ausgabe wohl nicht. Miene wie Gemütszustand können trefflich mit dem Wort stoisch
beschrieben werden. Dabei wohnt ein großes Herz in dieser breiten Brust. Meine Idee war, eine Art Seitenblicke zu machen, wo die normalen Leute gezeigt werden. Manche finden das, was ich da mache, zynisch, sprechen vom Spira-Ansatz
, seufzt Hermes, dabei ist es das genau nicht. Zu meinen Prinzipien zählt, niemals Leute vorzuführen, niemals Fangfragen stellen.
(Hermes im Interview mit Samir H. Köck, Die Presse)