„Kaspar Häuser Meer“ von Felicia Zeller
Ein preisgekröntes Stück über drei Sozialarbeiterinnen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Regie und Konzept: Michael Kolnberger.
ARGE theater
Koveranstaltung mit theater.direkt
Sie alarmieren, intervenieren, heften ab – drei Sozialarbeiterinnen im Jugendamt zwischen Überforderung, Desillusionierung und einer grotesk großen Anzahl von heiklen Fällen. Das eigene Leben geht an ihnen vorüber. Die Bürosatire „Kaspar Häuser Meer“ nimmt den ganz alltäglichen Wahnsinn im Jugendamt zwischen Hausbesuch und Polizeieinsatz in den Fokus.
„Dieser Hochleistungsleerlaufplappersport ... ist absolut hörens- und sehenswert. Er zählt in Sprachbeherrschung, Timing und Tempo fraglos zum rasend Besten der Salzburger Theatersaison.“ (SN)
Barbara, Silvia und Anika rotieren bei ihrer täglichen Mission: Im Stundentakt entscheiden sie über die Schicksale von Kindern, Eltern und Familien. Aus der Überforderung und Desillusionierung retten sie sich in eine unnütze, aber Halt gebende Bürokratie und versuchen, weder den Überblick, noch die Hoffnung zu verlieren. Zuflucht suchen sie in kurzen Tagträumen – bis das Telefon wieder klingelt. Und zwischen den Telefonaten und Berichten reden sie sich ihre beruflichen und persönlichen Nöte vom Leib.
Felicia Zeller schreibt rasante und abgründig komische Texte über aktuelle Fragen. „Kaspar Häuser Meer“ nimmt den ganz alltäglichen Wahnsinn im Jugendamt zwischen Hausbesuch und Polizeieinsatz in den Fokus, wo Fachkräfte versuchen, die bedrohlichen Fälle von Kindesvernachlässigung oder gar Misshandlung in den Griff zu bekommen – und dabei gleichzeitig die langsamen Wege der Bürokratie einzuhalten. Sie müssen schnell sein – aber sie dürfen keinen Fehler machen. Im Fokus des Theaterstücks steht die Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Burnout“. Es erlaubt einen tiefen Einblick in die Seelenwelten ihrer AkteurInnen und ihrer gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Das preisgekrönte Stück von Felicia Zeller ist kein realistisches Sozialdrama, sondern eine schreiende Groteske, eine rasende, atemlose Sprechpartitur für drei Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Foto (c) Piet Six
„Felicia Zellers Stück 'Kaspar Häuser Meer' ist Sprachmusik über und aus unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Kein Sozialdrama, kein Betroffenheitsschmus, sondern Theaterkunst." (Aus der Laudatio von Hartmut Krug, Verleihung des Publikumspreises an Felicia Zeller bei den Mülheimer Theatertagen 2008)
Nach den beiden Theaterproduktionen „Tape“ (2012) und „Penetrator“ (2013) ist „Kaspar Häuser Meer“ bereits die dritte Arbeit von theater.direkt in der ARGEkultur.
Felicia Zeller
Anna Paumgartner
Christiane Warnecke
Elisabeth Breckner
Arthur Zgubic
Michael Kolnberger