Bulbul | Valina
Noise-, Experimental-, Post-Hardcore-Rock aus Österreich. Ein Abend ohne Ohropax.
ARGE roter salon
Manchmal muss es laut sein, damit die Musik richtig klingt. Der Rote Salon im November präsentiert Klänge aus Österreich weit weg vom Alternative Pop der Hintergrundmusikkultur.
Das Wiener Experimental-Trio BulBul spielt sich die Seele aus dem Leib und performt das neues Album "Hirn fein hacken". Kompromissloser Post- Hardcore kommt von Valina aus Linz. Ihr aktuelles Album "Container", aufgenommen in Chicago, manifestiert ihren Status als einer der besten und außergewöhnlichsten Rockacts Österreichs.
Eine Abend ohne Oropax.
Bulbul
Bulbul ist das momentan angesagteste Experimental-Trio des Noise-Rock aus Österreich und Platte #7 „Hirn fein hacken“, hält was der Titel verspricht. Sänger und Gitarrist Manfred Engelmayer dazu: „‚Hirn fein hacken‘ drückt einerseits aus, dass denen, die die Welt permanent vergewaltigen, das Hirn zerhackt gehört, bzw. dass das denen anscheinend eh schon widerfahren ist. Es sagt auch den anderen, dass sie sich anstrengen sollen und ihr eigenes Hirn hacken, es aufmischen und durcheinanderwirbeln, damit neue Gedanken entstehen und eingefahrene Muster zerbröselt werden.“
Ein BulBul-Album hört man nicht – es passiert einem
Musikmagazin
Am Cover verblüfft ein psychedelisches Suchbild, doch spätestens beim Drücken auf die Play-Taste hat man verstanden: FIRE! – so auch der Titel des Openers, und man steppt von der ersten Sekunde an wie ein russischer Tanzbär auf brennenden Kohlen. Plötzlich wird man von einem wuchtigen Bo Diddley-Beat gegen die Wand gedrückt, darüber schwebt eine Breitwand-Western-Gitarre und macht Platz für ein abgefahrenes Oberton-Solo am Bass. Im nächsten
Moment wird eine Orgel angeworfen und mit schleppend-mysteriöser Drauf-Geschissenheit verwoben, worüber ein neuzeitlicher Dandy seinen absurden Alltag beschwört. Auf textlicher Ebene befindet man sich in einer Tradition mit den Dadaisten, William S. Burroughs und Ernst Jandl. Mit catchy Melodien, einem hervorragenden Gefühl für mitreißende Songs und Überraschungsmomente tragen sie den Schabernack stolz auf ihren Schultern. Die spielerischen Überschreitungen von Lärm und Melodie machen es einem schwer, Referenzen zu anderen Bands zu finden. Bulbul klingen einfach am meisten wie Bulbul. Punkt. Lassen Sie sich das Hirn fein hacken, neu zusammensetzen und wieder einpflanzen. Ein Monster.
Lustig, wild, überdreht und doch hochpräzise.
Falter
Valina
Kompromissloser Post-Hardcore kommt von Valina aus Linz. Das aktuelle Album heißt „Container“. Aufgenommen wurde es im Studio in Chicago, live und analog, kein Autotune, keine Overdubs oder andere Studiotricks. Produziert hat Steve Albini, bekannt durch seine Arbeit mit Pixies, Nirvana, Shellac, Jarvis Cocker u. v. m. „Container“ manifestiert Valinas Status als einer der besten und außergewöhnlichsten Rockacts Österreichs: klug, präzise und reduziert. Ihr Produzent nennt das „Progressive Schlager-Noise from Austria.“ (Steve Albini)
Mit Container
gelingt dem Trio mit Linzer Wurzeln etwas Beachtenswertes: Es schreibt zeitlose Songs
the Gap
Aus klar gesetzten Riffs und konzentrierten Bass-Gitarre-Schlagzeug-Interaktionen, die zwischen Sturm und Drang auf Wall-of-Sound-Basis, spröd angerissenen Sechssaitern, melodiös-harmonischen Motiven und hektischem Schlagzeug oszillieren, entwickeln Valina dynamische Stop-and-Go-Spielereien, die aber nie auf das Songwriting vergessen.
Wiener Zeitung
In seinen oft assoziativ-impressionistischen Texten seziert Bogendorfer gesellschaftliche Strukturen und Handlungsweisen und legt deren Absurdität frei, was ihm auf Container
besser – weil kohärenter – als je zuvor gelingt. Das Album taucht tief ein in die Abgründe menschlichen Handelns.
SKUG