Ja, Panik
Indie-Rock als Soundutopie – mit neuem Album „Libertatia“. Support: Chris Imler.
ARGE konzert
Seit gut 10 Jahren sind Ja, Panik ein unverwechselbarer Teil der österreichischen Popkultur. Mit dem neuen Album „Libertatia“ haben sie nun ein neues Synonym für Pop gesucht. Ein Wort vielleicht, das nicht gleich an die Bilderwelten und Marketplaces der Weltkonzerne erinnert. Auf diesem Album scheint sich der Kern der Band in der neuen Sound-Utopie richtig gefunden zu haben.
Andreas Spechtl brilliert erneut als großer, romantischer Songschreiber zwischen Kerzenlicht und Discokugel.
Wo wir sind ist immer Libertatia. Im Nordwesten vor Madagaskar soll er gelegen haben: Ein anarchistischer Ort mit dem Namen Libertatia. Hier sollen Seeräuber im 17. Jahrhundert ihren Lebensabend verbracht haben. Über ein Jahr lang hat die Band zusammen mit ihrem Produzenten Tobias Levin im eigenen Studio in Berlin und in den Electric Avenue Studios in Hamburg an diesem Werk gearbeitet.
Auf diesem Album scheint sich der Kern der Band in der neuen Sound-Utopie richtig gefunden zu haben: Soul-Bässe (Stefan Pabst), Postpunk-Rhythmen (Sebastian Janata), New-Wave-Gitarren, Synthesizerflächen und ein Gesang, der einem immer intim und vertraut vorkommt: Andreas Spechtl als großer, romantischer Songschreiber zwischen Kerzenlicht und Discokugel. Er schildert uns über den Wolken von „Libertatia“ einen Traum und reflektiert darüber einen Ort, den es vielleicht nie wirklich gab und den es in unserer Zeit ganz bestimmt nicht gibt. Aber: Es gibt immer wieder „Sisters & Brothers (und all die andern Lovers)“ – in deren Anwesenheit wir uns einen solchen Ort tatsächlich vorstellen können, oder uns sogar tatsächlich darin befinden.
Libertatia transportiert ein Gefühl von Freiheit, das wir auf unseren Reisen auf den Straßen, beim Fliegen, Tanzen oder im Cyberspace vor allem zwischen den Orten finden … „Where are we now?“, hat David Bowie die Welt erst neulich gefragt. Die Gruppe Ja, Panik hätte da vielleicht eine Antwort für uns parat: „Wo wir sind ist immer LIBERTATIA“.