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„Little Brother“ nach dem Roman von Cory Doctorow am 7.4.2014 um 10:00 Uhr
Sujet (c) Dusana Baltic

„Little Brother“ nach dem Roman von Cory Doctorow

In der Bühnenfassung von Josh Costello. Regie: Caroline Richards. Für Publikum ab 14 Jahren.

ARGE theater Eine Koveranstaltung von Taka-Tuka und ARGEkultur

Der Blogger und Science-Fiction-Autor Cory Doctorow hat mit „Little Brother“ einen brandaktuellen Jugendthriller verfasst, der zeigt, was passieren kann, wenn die staatlich legitimierte elektronische Überwachung außer Kontrolle gerät. Josh Costello hat den Stoff für die Bühne adaptiert, Caroline Richards zeichnet für die deutschsprachige Erstaufführung verantwortlich. „Little Brother“ ist aktuelles politisches Theater. Spannend, zum Nachdenken anregend und unangenehm nah an der nackten Wahrheit.

Das Theaterstück „Little Brother“ von Josh Costello basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Cory Doctorow und ist inspiriert von George Orwells „1984“: Jugendliche Hacker sind zur falschen Zeit am falschen Ort und stehen nach einem Anschlag fälschlicherweise unter Terrorismus-Verdacht, werden verhaftet und tagelang verhört, schikaniert und gedemütigt. Wieder auf freiem Fuß, entscheiden sich die Jugendlichen, auf ihre Art als Hacker im Internet gegen das System zu kämpfen.

1984 handelt von der spürbaren Entfremdung, wenn ein totalitärer Staat deine Individualität zerstört. Little Brother handelt von der freudigen Erkenntnis, dass es da draußen Millionen von Gleichgesinnten gibt, mit denen man gemeinsam versuchen kann, die Gesellschaft zu verändern.
Cory Doctorow

„Little Brother“ erzählt die Geschichte von durchschnittlichen Jugendlichen, die gemeinsam gegen soziale Ungerechtigkeit und für gesellschaftliche Veränderung kämpfen. Es ist aktuelles politisches Theater. Episch, ernst, subversiv und humorvoll. Spannend, zum Nachdenken anregend und unangenehm nah an der nackten Wahrheit, die uns alle betrifft.

  • Es spielen Nevena Lukic, Valentin „Knuffelbunt“ Alfery, Patrick Bongola
  • Regie Caroline Richards
  • Bühne & Kostüm Ragna Heiny
  • Choreografie Valentin „Knuffelbunt“ Alfery
  • Grafik Design/Foto/Video/PR Dusana Baltic
  • Visuals Patrick Bongola
  • Komposition Christopher Biribauer
  • Dramaturgie Wilhelm Iben
  • Produktion Caroline Richards
  • Regieassistenz David Liebing
  • Übersetzung aus dem Englischen Caroline Richards & Wilhelm Iben

Originally presented by The Custom Made Theatre Company, San Francisco, CA, 2012 and directed by Josh Costello, Brian Katz – Artistic Director, Leah Abrams – Executive Director.
Trailer für die US-Premiere: www.youtube.com/watch?v=BeF7PpnOl8k

Little Brother, Doctorows erster Roman für Jugendliche, liest sich auch als Weckruf: für alle, die glauben, nichts zu verbergen zu haben, und für unbedachte Eigendatenschleudern in sozialen Netzwerken. Mehr als das: Er liest sich als Handlungsanleitung.
Fridtjof Küchemann, FAZ

Warum jetzt Little Brother?

In Zeiten von Edward Snowden und Wikileaks, den Auswirkungen von 9/11 und erst kürzlich das Boston Marathon Attentat, müssen wir uns nicht die Frage stellen – glaube ich – warum dieses Stück brandaktuell ist. Ich muss auch an das Schicksal der jungen Chelsea Manning denken, der wegen seiner Beteiligung an der Wikileaks-Affäre zu einer unverhältnismäßig langen Haftstrafe verurteilt worden ist.
Caroline Richards, Regie
My greatest fear is that entrenched powers will take control of the internet because they fear that a free internet will disrupt their ability to stay in charge. The media, for example, have gone out of their way to tell us that unless they can take control of the internet, they don’t have a future. I’m not a complete techno triumphalist here – I believe we can have both a viable media industry and a free internet.
Doctorow im Interview mit Diane Coutu Predicting the Present

Reaktionen von Jugendlichen zum Roman „Little Brother“

My favorite part about Little Brother is how, in some way or another, it opened me up to so many other books and authors – Neil Gaiman, Alan Moore, Jack Kerouac, George Orwell, the list could go on and on. Little Brother was and still remains the most important book I’ve ever read. If I had not read your book I would be awfully different, and probably much more ignorant and stubborn. Because of your book I started writing. I read more. I think more. You have written a book that is not only good, but life-changing as well.
I haven't enjoyed a book so much in ages. I hope the message gets out because us Brits need to think harder about how our freedoms are being curtailed in the name of the War on Terrorism.
I'm from Germany, I'm 15 and when I read your book LITTLE BROTHER I was really fascinated. I love this book because you were not afraid to show how it could be – like living in a country where the goverment watches someone's every step. We're not far away from this politics. I think it's such a important thing to explain people that privacy is essential in our days. Thank you for this book!
Science fiction has always been about the present, even when it's dressed in futuristic trappings.

Pressestimmen

Ein hochaktuelles Stück, das zum Nachdenken anregt, bestens geeignet für ein junges Publikum.
Elisabeth Pichler, Dorfzeitung
Valentin 'Knuffelbunt' Alfery ist stark in seinem ersten großen Auftritt. Und Nevena Lukic und Patrick Bongola beweisen in zahllosen Rollen große Wandlungsfähigkeit.
Heinz Bayer, Salzburger Nachrichten
Aktueller und wichtiger könnte das Thema von 'Little Brother' kaum sein. Weil Buchautor Cory Doctorow sehr nahe am Thema Netzkultur, Hacking und digitaler Privatsphäre dran ist, sind auch die Inhalte auf der Bühne glaubhaft und prinzipiell eins zu eins auf die wirkliche Welt übertragbar.
Robert Glashüttner, FM4
Man mag sich schon zeitweise etwas überschüttet fühlen von der spezifischen Internetsprache, dem amerikanischen Jugendgefühl und der Computer-erweiterten Realität […] Trotzdem geht es hier aber thematisch vorrangig um unsere brisante Gegenwart, in der wir uns bereits befinden und der wir uns nicht entziehen können.
Oliwia Blender, DrehPunktKultur

Zu den Autoren

Cory Doctorow

Cory Doctorow

Foto (c) Jonathan Worth, CC-Lizenz BY-SA 2.0

Kanadischer Science-Fiction-Autor, Journalist und Blogger. Er wuchs als Kind trotzkistischer Eltern in einem Aktivisten-Haushalt auf. Schon als Kind kam Doctorow mit nuklearer Abrüstung und Greenpeace-Kampagnen in Berührung. Seinen Schulabschluss machte er an der anarchistischen SEED School, einer „freien Schule“ in Toronto, und besuchte vier Universitäten ohne Abschluss.
Seit 2001 ist er Co-Autor des populären Blogs Boingboing. In London arbeitete er für das europäische Büro der Electronic Frontier Foundation (EFF) – eine Organisation, die für Datenschutz und Selbstverteidigung gegen Überwachung eintritt – und wurde 2007 mit dem „Pioneer Award“ ausgezeichnet. Er ist Mitgründer der „Open Rights Group” in England, die sich, ähnlich wie die EFF, unter anderem für eine Liberalisierung des Urheberrechts, gegen Digitale Rechteverwaltung und für den Datenschutz engagiert. Von 2006 bis 2007 lebte Doctorow in Los Angeles und arbeitete dort als Gastprofessor – Fulbright Chair in Public Diplomacy – der University of Southern California. Er lebt jetzt in London.
2009 erhielt er für „Little Brother“ den John Cambell Memorial Award für den Besten Roman.
Alle seine Romane stehen unter einer CC-Lizenz und können frei von seiner Website heruntergeladen werden.
craphound.com boingboing.net

Interview mit Cory Doctorow auf KQED Forum über „Little Brother”, Sicherheit, Datenschutz und die Aktualität des Romans.

Josh Costello

Regisseur, Dramaturg und Autor. Josh Costello war Gründungsmitglied und Künstlerischer Leiter des Impact Theatre und der Marin Theatre Company. Er studierte Theater (Bachlor) an der Boston University und Regie (Master of Fine Arts) an der University of Washington. Josh unterrichtet u. a. an der American Academy of Dramatic Arts in Hollywood, ACT, Cal Shakes, UC Riverside und der South Coast Rep und ist Dramaturg in Berkeley bei der Aurora Theatre Company.
joshcostello.com

KünstlerInnen-Biografien

Caroline Richards (Regie)

Studierte Englische Literatur an der Universität in Edinburgh und Schauspiel an der École Internationale de Théâtre, Jacques Lecoq, in Paris. Seit 1991 lebt sie in Österreich und arbeitet als Schauspielerin an verschiedenen Theatern, u. a. Salzburger Landestheater, Landestheater Niederösterreich, Komödienspiele Porcia, Stadttheater St. Pölten, Theater für Vorarlberg, Klagenfurter Ensemble.
Als Regisseurin hat sie am Landestheater Niederösterreich, Jeunesse Wien, Staatstheater Innsbruck, theaterachse, Dschungel Wien inszeniert. Ihr Jugendstück „Stones“ hat 2010 eine Prämie des Bundesministeriums für Unterreicht, Kunst und Kultur (bm:ukk) erhalten. Sie leitete 2013 ihre dritte Produktion für MachtSchuleTheater („OUTsideIN“) zum Thema Zivilcourage.
Sie ist die Künstlerische Leiterin von „Taka-Tuka – Theater für Kinder“ und im Leitungsteam des kleinen theaters. Caroline Richards ist Dozentin an der Schule für Humor in Wien und realisierte viele Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen.
2011 bekam Caroline Richards den Förderpreis für Kinder & Jugendprojekte der Kulturfonds der Stadt Salzburg verliehen.

Ragna Heiny (Bühne, Kostüme)

Ragna Heiny studierte Kostüm-und Bühnenbild am Mozarteum in Salzburg bei Prof.Herbert Kapplmüller. Bereits während ihrer Studienzeit konnte sie Assistenzen bei Hartmut Schörghofer, Andrea Schmidt-Futterer, Peter Mussbach, Marie-Jeanne Lecca und Robert Wilson u. a. an der Semperoper in Dresden, den Salzburger Festspielen, der Volksoper in Wien, der Staatsoper Hamburg und der Ruhrtriennale übernehmen.
Seither hat sie als Bühnen- und Kostümbildnerin zahlreiche eigene Produktionen u. a. am Zimmertheater Tübingen, im Kosmos Frauenraum in Wien, am Tiroler Landestheater in Innsbruck, an der Oper Graz und am Schauspielhaus Salzburg übernommen, wobei sie mit Regisseuren wie Anna Hauer, G.H.Seebach, Editta Braun, Robert Pienz und Caroline Richards arbeitete.

Valentin „Knuffelbunt“ Alfery (Schauspiel)

Valentin Alfery

Foto (c) Dusana Baltic

Seinen Leistungssport Judo musste er Ende 2002 verletzungsbedingt aufgeben. Im Sommer 2004 besuchte er das Impulstanzfestival in Wien und entdeckte seine Leidenschaft zum Tanz. Aus der Konstellation von Leuten, die er dort kennen lernte, entstand eine hartnäckige Trainingsgemeinschaft von Gleichgesinnten, die sich im Mai 2005 zur „24-7 Family“ formierte. Gleichzeitig fing er bei dem privaten Theaterensemble „DasKunst“ zu tanzen und zu schauspielern an. Seit Anfang 2006 verbreitet er mit den Gruppen „Suicidal Lifestyle“ und „Elementary Force“ urbane Tanzkultur als Straßentänzer (Streetshows am Wiener Stephansplatz). Ende 2006 zog er nach Salzburg und schloss sich zusätzlich dem Kulturverein „Urban Foundation“ und somit der urbanen Tanzcrew „Moving Shadows“ an. Valentin Alfery bildete sich autoditakt in den Stilen Breakdance, Electric Boogaloo und Locking weiter, nachdem er bei Dozenten wie Nils Storm Robitzky, Bruce Ykanji, Phax Armanda und Vladimir Atomic Smud Unterricht nahm.

Nevena Lukic (Schauspiel)

Nevena Lukic

Foto (c) Dusana Baltic

Sie war Europa- und Weltmeisterin bzw. 2004 bei den Olympischen Spielen für Österreich in der koreanischen Sportart Taekwondo. Die Schauspielausbildung folgte in Innsbruck und Salzburg. Engagements: Schauspielhaus Salzburg, Salzburger Festspiele, Taka-Tuka, Wald4tler Hoftheater, Tiroler Volksschauspiele, Orf Tirol, Tiroler Landestheater. Nevena spielte die Rolle der Nelli in „Pflicht oder Wahrheit“ und Elena in „Meine Schwester (H)elena“, beide in der Inszenierung von Caroline Richards. Zuletzt war Nevena am Tiroler Landestheater in der Produktion „Hiob“ von Josef Roth zu sehen, inszeniert von Guntram Brattia und in der Inszenierung von Klaus Rohrmoser „Verrücktes Blut“ in Telfs. 2013 ist sie in der Rolle der Sara in „Sehnsucht“ beim Salzburger Adventsingen zu sehen.

Patrick Bongola (Schauspiel)

Patrick Bongola

Foto (c) Dusana Baltic

Ist Musiker, Schauspieler, Aktivist, (Musik-)Videoproduzent, Moderator und vielseitiges Multitalent. Als Frontman der Kombo „Tres Monos“ und als Topoke bekannt, hat er schon viele Bühnen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Katar, Chile… gerockt und 2004 die Schauspielerei für sich „entdeckt“. Er war Außenmoderator für den ORF (Sendung „Wie Bitte?“) und produzierte 2005 die berührende Dokumentation „Natalies Geschichte“, die auch bei der Diagonale 05 in Graz ausgestrahlt wurde. 2006 produzierte er das eklektische Tres Monos Album „Peor Es Nada“. Er war einer der Hauptdarsteller in Roland Düringers Fernsehserie „Der Wilde Gärtner“ und stand bei Hubsi Kramar in diversen Theaterproduktionen auf der Bühne („Wiener Blut – Oper-rette Sich wer kann“, „Flammende Liebe“, „Lady Windermere's Fächer“). Mit der Theatertruppe „daskunst“ spielte er unter anderem in „No Mans Land“, „Politik mich doch am Arsch“, „Experiment Mensch“ und vielen anderen Stücke. 2013 schrieb er das Drehbuch, führte Regie und machte den Schnitt für die W24 Fernsehproduktion „Mission Wien“ (Teile 1-3). Zuletzt stand er als Hakim in „Verrücktes Blut“ in der Inszenierung von Volker Schmidt auf der Bühne des Theater Garage X in Wien.
www.youtube.com/watch?v=6lnXjQCv84I

Wilhelm Iben (Dramaturgie)

geboren in Duderstadt (D), lebt in Wien. Schauspielausbildung an der Schauspielschule Krauss (Wien) sowie privat bei Karl Wozek und Sprechunterricht bei Adelheid Pillmann. Als Schauspieler an diversen Theatern, vor allem als Ensemble-Mitglied von Theater Wozek; Nominierungen für den STELLA-Preis für Kinder- und Jugendtheater. Fernsehen und Film: mit „Kleine Fische“ (Regie Marco Antoniazzi) Publikumspreis des Diagonale Filmfestivals, Tatort, Cop Stories. Für Taka-Tuka (Schauspiel): „Stones“ und „Pflicht oder Wahrheit“.

Christopher Biribauer (Komposition)

Christopher Biribauer spielt seit seiner frühen Kindheit Klavier; nach einer klassischen Ausbildung folgte die Hinwendung zu weiteren Instrumenten, elektronischer Musik und DJing. Seit 2011 komponiert und spielt er Bühnenmusik für Theater und Tanz; am Schauspielhaus Salzburg zuletzt u. a. für folgende Produktionen: „Tintenblut“ (Regie: Bernadette Heidegger), „Sophies Welt“ (Regie: Caroline Richards) und „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ (Regie: Bernadette Heidegger).

Dusana Baltic (Grafik Design/Foto/Video/PR)

Nach dem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft in Klagenfurt fand sie ihren
Tätigkeitsbereich vorwiegend in PR, Werbung, Design und visueller Kommunikation, Social Media sowie Leitung und Koordination von Kunst- und Theaterprojekten, wie dem Tanztheaterstück „FALLING" von Valentin „Knuffelbunt“ Alfery (2009/10). Ihre Erfahrungen sammelte sie anfangs im Bereich Promotion für Markenprodukte, seit 2008 hat sie an einigen Kurz- und Spielfilmproduktionen sowie Fotoshootings mitgewirkt, um danach selbst in diesem Bereich tätig zu sein. Die Leidenschaft zur Fotografie und Bildbearbeitung wurde immer größer und begleitet die gebürtige Kroatin bis heute. Durch das letzte eigene Projekt namens „StreetlifeMAD" (2011/12) erweiterte sie ihren Kompetenzbereich auf den Dokumentarfilm und Reportage, was zum Erhalt des GTT Memorial Awards „für Projekte mit außergewöhnlicher Leidenschaft" führte. Bei den Jugend-Theaterproduktionen „1MINUTE" (2011/12) und „OUTsideIN” (2012/13) von Caroline Richards konnte sie ihre Fähigkeiten beim Abschluss-Dokumentarfilm, Kostüm sowie im Bereich Multimedia und Fotografie unter Beweis stellen.