KoenigLeopold
Von Dada bis Disco. Musikperformativer Wahnwitz in legendärer Garderobe, mit Debütalbum „Eure Armut kotzt mich an“. Support: Cid Rim Live, DJ Fresh Herbs
ARGE konzert
There is a new king in town. Im November 2013 erscheint “Diese Armut kotzt mich an”, das erste Album von KoenigLeopold, welches sie auf einem ihrer raren Konzerte zum Abschluss des Open Mind Festivals präsentieren werden. Das junge Wiener Duo, bestehend aus Lukas König und Leo Riegler, bietet eine Show, die von virtuosem Jubel über komische Elemente bis zur Verlegenheit alles enthält – oft im Laufe eines einzigen Stückes. Alles serviert mit Anleihen aus dem Musiktheater und natürlich in ihrer legendären Garderobe.
Die Drum- und Synth-Elemente von Lukas König basieren auf den besten Beats der letzten fünfzig Jahre – zerlegt, wieder zusammengebaut und in voller Lautstärke auf einem alten Plattenspieler, direkt auf einem Schrottplatz am Hang eines aktiven Vulkans, abgespielt. Wir unterbrechen hier für ein Naturphänomen: Leo Riegler ist abwechselnd Zuhälter, Dada-MC und begnadeter Turntablist, ein hoffnungsloser, aber überzeugender Opernsänger und ein Seitengassen-Klarinettist … und ein vollendeter Entertainer, durch und durch.
Mit „Kohlhauser“ sorgten sie schließlich im ganzen Land für Aufregung: Ein Metzger aus der Steiermark dachte in dem Song ein wenig schmeichelhaftes Portrait von sich selbst zu erkennen und klagte kurzerhand. Auf den ersten Blick mag es interessant sein, einen lokalen Metzger zu porträtieren, aber natürlich war das sehr weit von den Absichten der Band entfernt. Ganz im Gegenteil: Der Text besteht aus Versatzstücken von Gesprächen auf Dorfplätzen in der Steiermark, die vom Sänger Leo Riegler neu zusammengesetzt und in der typischen Oststeirer Mundart eingesungen (eingebellt) wurden: „Hault die Goschn!“
Provokation ist uns wichtig
meint Lukas König, zuständig für Drums und Synths, Leo Riegler ergänzt: Die Avantgardeszene ist schon so verbürgerlicht. Alles läuft in geregelten, subventionierten Bahnen.
Doch auf die Kohlhauser-Aufregung reduziert zu werden ist keinesfalls ihr Anliegen und tut ihnen auch Unrecht. Seit 2005 arbeiten sie zusammen, erhielten u. a. den Jungwildpreis für die Theater-Eigenproduktion „Prospekt“, seit zwei Jahren sind sie unter dem Namen KoenigLeopold zu erleben.
Support: Cid Rim Live (LuckyMe, Affine Records, Wien)
Cid Rim ist eine überzeugende Mixtur aus Funk, Jazz, HipHop und UK Bass. Immer wieder probiert sich Clemens Bacher, wie Cid Rim mit bürgerlichem Namen heißt, in neuen musikalischen Projekten aus. Schon als Produzent und Drummer von JSBL sowie durch den stetigen Austausch mit seinen Label- und Bandkollegen The Clonious und Dorian Concept hat er sich immer mehr in Richtung experimentelle Elektronik bewegt.
Support: DJ Fresh Herbs
Der Resident des „Club Analog“ im Jetlag rollt sein gefährliches Frachtgut für die Closing Party des Open Mind Festival ein paar Ecken weiter. Die Plattenkiste einmal geöffnet, kann und wird der tiefschwarze, soulige Inhalt nicht nur von den Gehörgängen der ZuhörerInnen Besitz ergreifen.
www.gardenfreshgrooves.com