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Hans Unstern „The Great Hans Unstern Swindle“ am 15.11.2013 um 20:30 Uhr
Foto (c) Tanja Pippi

Hans Unstern „The Great Hans Unstern Swindle“

Ein musikalisches Konzeptkunstwerk de luxe. Support: Mary Ocher

ARGE konzert

Sind Popstars jemals authentisch? Was ist ‚echt‘ daran, wenn sie in Interviews pseudo-privat immer das Gleiche erzählen? Der in Berlin lebende Musiker und Songwriter Hans Unstern provoziert mit seinen gedichtartigen Texten und seiner Selbstinszenierung eine pop-historisch geschulte Auseinandersetzung mit den Begriffen Authentizität und Identität.

Hans Unstern ist ein bärtiger Indie-Songwriter aus Berlin. Oder: Hans Unstern ist ein blauhaariger Mann im weißen Anzug. Hans Unstern ist, wer immer er sein will. In seinem Manifest heißt es: Objektiv betrachtet, ist das Einzige, was die Realität von Musik lernen kann: zu lügen. Nichts ist automatisch wahr.

Wer kann heute noch ernsthaft in Richtung Wahrheit argumentieren? The Great Hans Unstern Swindle weiß: jede Bewegung, jede Sprechmelodie, jeder Charakter, ja, jeder Körper ist Pose, ist einstudiert, ist Entertainment. Identität, Authentizität? Alles Schall und Rauch. So sprecht nur ein Superlativ und meine Seele wird wieder gesund.

Hans Unstern ist der Fehler im System, das Knacken in der Leitung und ein menschlich-künstlerisches Jetzt-Ereignis. Ein genialer Übersetzer aus der Welt der tatsächlich Entkoppelten und Entgrenzten, ein zartes, überwaches Findelkind von Tom Waits, multidimensional, dadaistisch und nicht nur live ein Konzeptkunstwerk de luxe.

  • Hans Unstern
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Fotos (c) Rita Bürgler

Was für ein Experiment. Hans Unstern (wie könnte es anders sein: ein Pseudonym) schreibt die komplexesten Songs, die es in deutscher Sprache seit langer Zeit gibt – aber er verweigert sich den typischen Mechanismen des Popgeschäfts und konzentriert sich lieber auf das Musikmachen. Für Interviews und Werbeclips schickt er Hilfsfiguren ins Feld – wie zuletzt einen blauhaarigen dünnen Kerl, der sich auf Pressekonferenzen als Hans Unstern präsentiert und Textbausteine zu den Themen Burnout, Style und Harmonium referiert.
Ich bin ja vor allem ganz oft so vom Musikjournalismus wahrgenommen worden so als Einsamer-Wolfs-Dichter, Reisender, Straßenmusiker, bärtiger Heterosexueller. Und da hab ich mir eigentlich gedacht eigentlich muss ich an meinen Texten gar nix ändern. Ich muss an meinem Style was ändern, dass das einfach aufhört, dass ich so rezipiert werde.
Hans Unstern gibt eben alles in seiner Musik – und nichts im Interview. Im Interview wird erwartet, dass hier das Entertainment aufhört und der „wahre“ Mensch zum Vorschein kommt, sagt Unstern Das ist nicht meine Sache. Und so plappert sein Vertreter stattdessen muntere Phrasen daher, die man so oder ähnlich schon in tausend „echten“ Interviews gehört hat.

Unstern und der Schwindel. Der große Schwindel. Ein Schwindler. Aber schwindelt er mehr als ein Unternehmensvorsteher? Oder Ihr Chefredakteur? Oder ein Papst? Es gibt keine Beweise für mich, singt der Radikalchansonnier und fleht Glaubt mir doch bitte, dass ich ein Schwindler bin im Song „Bea Criminal“. Hans Unstern ist so real wie Madonna, ob mit Vollbart, blauen oder blonden Haaren. Die Wahrheit liegt in der Musik – alles andere ist ein Irrtum.

Presse

Wer ist eigentlich dieser Hans Unstern?, das – so merkt man spätestens an dieser Stelle – ist die sinnloseste Frage, die man jemandem stellen kann, der derart krampfhaft versucht, sich selbst aus seiner Musik auszuradieren, herauszukratzen, sich aus ihren Begleiterscheinungen herauszuinszenieren.
Zeit Online
Letztlich ist Unstern aber die überzeugendere Lady Gaga.
Tagesspiegel
Dass sich in Deutschland so feiner, intelligenter, eigensinniger Pop einfach aus dem Nichts herausschält, ist bemerkenswert.
Zeit Online

www.hansunstern.net

Support: Mary Ocher

Mary Ocher
Foto (c) Christoph Neumann
Sie ist mächtig, sie ist durchgedreht, ein wenig monströs und eben deswegen auch anziehend.
Spex

Mary Ochers Musik lässt sich in keine Schublade pressen; virtuos spielt sie mit den Stilen: von punkigem Protest-Folk über fragile Piano-Balladen bis hin zu sphärischem Ambient verbindet sie die gesamte Musikgeschichte mit ihrem facettenreichen, kraftvollen Gesang. Wo immer sie auftaucht, verblüfft sie das Publikum mit ihren faszinierenden Performances, den wilden Outfits und ihrer außergewöhnlichen Stimme.
Enttäuscht von der Mainstream-Musikindustrie, veröffentlichte sie mit ihrer ersten Band Mary and The Baby Cheeses im Alleingang fünf limitierte Independent-Releases und eroberte so zunächst die Underground-Musikszene von Tel Aviv, seit 2007 jene von Berlin. Ochers erstes Solo-Album „War Songs" wurde 2011 auf Haute Areal veröffentlicht, der Nachfolger „Eden“ folgte im Juni 2013 auf dem Hamburger Label Buback – produziert von niemand Geringerem als dem kanadischen Garage Soul-Guru King Khan. Dieser über „seine“ Entdeckung: Mary Ocher erreichte die Moon Studios wie ein UFO … Ihre Auftritte waren wie von einer anderen Welt und absolut atemberaubend. Ich hätte nie gedacht, dass eine Außerirdische die magischen Kräfte von Bowie, Laurie Anderson und Buffy Sainte-Marie kombinieren und sie alle in Kate‘s Bush bündeln könnte. Sie ist der Wolf-Messias im Schafspelz …

Mary Ocher ist nicht nur eine äußerst umtriebige Musikerin, sie ist geradezu ein „wandelndes Kunstprojekt“ und macht u. a. Filme, Musikvideos, Kunstinstallationen und Literatur. Sie ist mittlerweile zu einem fixen Bestandteil der aufstrebenden Berliner Subkultur geworden, was auch die Presse schon erkannt hat: Für Szene-Kennerinnen schon lange der Star von morgen. (Missy Magazine).
Zuletzt schrieb und performte sie den Titelsong zu Sybille Bergs Roman „Vielen Dank für das Leben“. Für das aktuelle Projekt Mary Ocher + Your Government verbündet sie sich mit zwei Schlagzeugern, einer Nebelmaschine und Projektionen.

www.maryocher.com