Clara Luzia
We Are Fish Tour 2013
ARGE konzert
Clara Luzia hat es satt. Die Beschreibungen „fragil“ und „zart“, das traurige Gezupfe auf der Gitarre, die viel zu eng und falsch beklebte Schublade „Singer-Songwriter.“ Jene VeranstalterInnen, die noch immer Sessel in die Konzertsäle schleppen, wenn Clara Luzia sich ankündigt, werden viel zu tun haben, diese schnell wieder in den Keller zu räumen.
Jetzt ist Clara Luzia endlich dort, wo sie so lange hin wollte: Bei lauten Gitarren, Verzerrern und wuchtigen Drums. Den Lagerfeuergitarren, die musikmachenden Frauen gerne umgehängt werden, ist Clara Luzia mit ihrem fünften Album „We are fish“ endlich entwachsen: Die ruhigen Momente gibt’s nach wie vor – aber eben auch die längst fälligen Ausbrüche.
„With headlights on“ – die Geschichte über das Treffen der Wolfsmenschen im Wald, die gemeinsam ihren Verwandlungstanz begehen – schlägt musikalisch eine Brücke zum letzten Album „Falling into place“ – stellt sich aber beim Titeltrack „We are fish“ bereits als Irrweg heraus. Der Kammerfolkpop ist nun passé, die Verzerrer werden ausgepackt, die fetten Bässe (Max Hauer und pauT) in Stellung gebracht: „We built a new continent that will swallow us all“ – harter Tobak, aber angesichts der immer größer werdenden Müllinseln in den Weltmeeren muss mal kräftig auf den Tisch gehauen werden.
Die Themen kreisen auch weiterhin um Existenzielles: Die eigene Endlichkeit („A Presentiment“), die Interdepenz der Menschen und ihre Folgen („No one’s watching“), die Notwendigkeit des Falls vor dem Wiederaufstieg („The Fall“) und den eigenen Dämonen („The menace is my head“). Musikalisch wurden die Regler diesmal also lauter gedreht, das kleine Schlagzeug gegen ein fettes Set getauscht und der Bass von Neuzugang pauT tut sein Übriges, um „We are Fish“ druckvoller als seine Vorgänger klingen zu lassen. Schlagzeugerin Ines Perschy hat mehr denn je ihr Drumset zu einem eigenständigen Instrument gemacht und peitscht die restliche Truppe durch die Nacht („With headlights on“, „Leave the light on“) oder lässt mit nonchalant gespielter Hihat und Snare die Kühle des Ozeans erahnen („We are fish“). Heidi und Roswitha Dokalik sorgen an ihren Streichinstrumenten neben Walgesängen auch für Klezmer-Zitate und druckvolle Triolen („No One’s watching“). Und Max Hauers famoses Klavierspiel eröffnet das Album „We are fish“mit einem ausgedehnten Solo.
Aufgenommen wurde das Album im Frühjahr/Sommer 2012 gemeinsam mit Philipp Staufer, der auch schon bei „Falling into place“ (2011) an den Reglern saß.
- Vocals, Guitar Clara Luzia
- Cello, Backing Vocals Heidi Dolak
- Drums, Percussion, Backing Vocals Ines Perschy
- Piano, Bass Max Hauer
- Bass pauT
Pressestimmen
„ […] Das ergibt ein Album, das nicht bloß wie eine Aneinanderreihung von ein paar Liedern wirkt, sondern mit dem Format selbst spielt und dessen Magie wie nebenbei entfaltet. Und das ohne Theaterblut und Kunstleid. Ehrlicher Rock wird ja sonst hemdsärmeligen Figuren wie Bruce Springsteen oder Bon Jovi attestiert. Der Begriff ist also kontaminiert, sonst ließe er sich auf Clara Luzias We are fish anwenden. Aber ein tolles Album wie dieses bedarf derlei Kategorien ohnehin nicht.“
Karl Fluch, Der Standard, Rondo
„Mit 'We are fish' positioniert sich Clara Luzia einmal mehr als eine sehr eigenständige musikalische Persönlichkeit, der es erneut gelungen ist, ihre ganz eigene und sehr spannende Version von Popmusik zu verwirklichen, eine die sich vor allem durch den Mut auszeichnet, die angestammten musikalischen Pfade auch einmal zu verlassen.“
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