Weggefährten
Ensemble L'Art Pour L'Art - Jean-Pierre Drouet, Percussion
ARGE neue musik
Koveranstaltung mit Salzburg Biennale
Das Programm vereint drei Komponisten, die – ungeachtet ihrer unterschiedlichen Klangsprache – die Überzeugung eint, dass Musik nicht ästhetischer Selbstzweck, sondern kritischer Kommentar zur Wirklichkeit sein soll.
Luciano Berio war Globokars Lehrer während seiner Zeit als Stipendiat der Ford-Foundation in Berlin. Mit Mauricio Kagel, mit dem er die Erfahrung der Migration teilt, war er eng befreundet und teilte dessen Interesse für die theatralischen Momente des Musikmachens. „Toucher“ für einen rezitierenden Schlagzeuger ist so ein kleines Paradestück musikalischen Theaters. Das Trio „Élégie balcanique“ ist Globokars Stellungnahme gegen die monströsen ethnischen Säuberungen in Bosnien während der Kriege, die nach dem Zerfall Jugoslawiens Anfang der 1990er Jahre angezettelt wurden. Mit dem Flötenstück „Monolith“ erkundet er – ebenso wie Berio mit seinen „Sequenze“ – die Möglichkeiten des Instruments. Eine Gratwanderung an der Grenze des Ausführbaren, wie Globokar sie auch als Posaunist immer wieder gewagt hat.
Kagels „Acustica“ ist eine Kampfansage an den traditionellen Instrumentenbau – zum Einsatz kommen alltägliche Dinge – Kämme, Papiertücher, Plattenspieler, Fließbänder, Wassereimer, Ratschen, Luftballons, Lautsprecher, Fahrradklingeln und Walkie-Talkies.
Ensemble L'ART POUR L'ART
Jean-Pierre Drouet, Percussion
Vinko Globokar „Élégie balcanique“ für Flöte, Gitarre und Schlagzeug
„Monolith“ für Solo-Flöte
„Toucher“ für einen rezitierenden Percussionisten
Luciano Berio „Sequenza I“ für Flöte
Mauricio Kagel „Acustica“ für experimentelle Klangerzeuger und Lautsprecher
Die Arbeit des des Ensembles L'ART POUR L'ART mit seiner Kompositionsklasse wurde mit dem Jahrespreis 2012 der deutschen Schallplattenkritik für die Edition „Haltbar gemacht“ ausgezeichnet.