Sigi Zimmerschied
"Reisswolf - Eine Vernichtung in Akten"
ARGE kabarett
30. MotzArt Kabarett Festival
Eine Vernichtung in Akten
Der Mensch wird erst zum Menschen durch eine Aktennotiz.
Und seine Existenz endet mit der Vernichtung der Akte.
Quod non in actis est, non est in mundo.
So dachten schon die alten Römer.
So denkt auch Adalbert Stauber, Fahrer einer Aktenvernichtungsfirma.
Das mache alle gleich, sagt er, zumindest vor ihm.
Das sei gelebte Demokratie.
Das sei angewandter Humanismus.
Ein schöner Beruf.
Ein deutscher Beruf.
Hebamme und Bestatter, Verwalter und Henker zugleich.
Aber warum flüchtet er dann?
Warum tastet er sich im Dunkeln in einen Raum?
Warum ist er in Todesangst?
Hat er sich verirrt? Ist er krank?
Hat er zu viele Akten vernichtet? Oder hat er etwa nicht alle Akten vernichtet?
War seine e-mail Adresse Programm?
ab.stauber@com.
Adalbert Stauber ist am Ende, ein in die Enge getriebener Reisswolf.
Das Publikum vor sich.
Wer möchte sich das schon entgehen lassen?!
Pressestimmen
„Ein dichtes Kammerspiel ist dem fabelhaften Bayern da gelungen, eines, mit dem er einmal mehr beweist, dass der Mensch des Menschen Akten/Vernichter ist. Denn das ist der Beruf, die Berufung, der Zimmerschieds Figur Adalbert Stauber und sein Reiß'wolfi' nachgehen – das Umwandeln von brisantem, hochpolitischem Material in Papierschnitzel.“ (Michaela Mottinger, Kurier, 11.03.2011)
„Furios, wie Zimmerschied all die aktuellen Eklats, Ungerechtigkeiten und Skandale vor sich hinköcheln lässt. Die Sätze bleiben im Hirn hängen, weil: 'Ein kleiner Wiki leakt in jedem von uns.'“
(Michaela Mottinger, Kurier, 11.03.2011)
„Nein, die Kritikeraugen sehen schon ganz richtig: Was Zimmerschied im 'Reisswolf' zeigt, steckt nicht nur vieles von dem in den Sack, was sonst auf Kleinkunstbühnen zu sehen ist. Er steckt das Allermeiste in den Sack. Hochachtung!“ (Raimund Meisenberger, PNP)