Scott Matthew (AUS/USA)
"Gallantry's Favorite Son"-Tour // Support: Snailhouse (CDN) - präsentiert von FM4
ARGE konzert
Mit Unterstützung von Salzburger Sparkasse
„For some it seems a mistake, for me it's a way of life.“ In dieser Zeile aus dem Song „Sweet Kiss In The Afterlife“ liegt Scott Matthews ganzes Leben. Es läuft über vor Sehnsucht nach einem Zufluchtsort und dem Warten auf die Liebe, die irgendwann kommen wird. Aber es schwingt auch ein neuer Unterton mit, den man so von dem schüchternen Mann mit dem langen Bart noch nicht gehört hat. Etwas ist anders an diesem dritten Album: „Ich bin mit mir ins Reine gekommen, und ich gestehe mir meine Kreativität endlich ein“, erklärt Scott Matthew. Er ist selbstbewusster geworden, er hat verstanden, dass er ein Recht auf diesen „way of life“ hat, der sich abseits konservativer Denknormen abspielt, und dass es an der Zeit ist, ihn auf seine zurückhaltende Weise in die Welt hinaus zu singen.
Wenn seine Stimme weint, so ist er nicht weinerlich. Wenn seine Lieder klagen, so ist er nicht selbstmitleidig. Er entkleidet sein Inneres, das ist alles. Er lässt die HörerInnen teilhaben, teilnehmen, Teil werden.
Das hört man nicht nur einzelnen Stücken wie „No Place Called Hell“ an – Matthews ganz persönlichem Protestsong gegen Engstirnigkeit und Intoleranz. „Gallantry's Favorite Son“ ist als Ganzes verspielter, experimenteller und noch breiter gefächert als seine beiden Vorgänger ausgefallen. In „No Place Called Hell“ spielt der einst so zurückhaltende Exil-Australier und Wahl-New Yorker die Mund-Trompete, in anderen Songs tauchen immer wieder Stimmen aus dem Hintergrund auf. Stücke wie „Felicity, Devils's Only Child“ und „The Wonder Of Falling In Love“ tragen eine neue Leichtigkeit in sich. Das alles ändert jedoch nichts daran, dass die Message geblieben ist. Matthews Themen drehen sich nach wie vor um selbst erlebte und überlebte Tragödien wie Trennungsschmerz, Liebe und Einsamkeit.
Und es gibt auch wieder diese Momente, in denen es kaum möglich ist, keine Gänsehaut zu bekommen. Scott Matthew ist sich selbst treu geblieben – es geht ihm nach wie vor zuallererst ums Herz, nicht um die Lyrik. Wenn er einen Song schreibt, dann soll dieser beim ZuhörerInnen ein Gefühl auslösen.
„Gallantry's Favorite Son“, dessen Titel bewusst altmodisch gewählt ist, um Matthews organische und romantische Herangehensweise an die Musik zu unterstreichen, ist die Konsequenz aus allem, was dem Musiker seit der Veröffentlichung seines Debüts im Jahr 2008 widerfahren ist. Dazu gehört nicht nur sein Selbstfindungsprozess, sondern auch die Art, wie er mit seiner Kunst umgeht. Weil sie so persönlich ist wie ein geheimes Tagebuch, teilt Matthew ihren Entstehungsprozess mit einem intimen Kreis von FreundInnen, der zwar konstant wächst, aber dessen Kern von Anfang an dabei ist. „When friendship becomes family, it helps me with the mystery“, singt Matthew in seinem Song Felicity und meint damit nicht nur treue WegbegleiterInnen wie den Produzenten Mike Skinner oder die Musiker Eugene Lemcio und Clara Kennedy, sondern auch seine ZuhörerInnenschaft. „Die Menschen, die ich erreiche, sind genauso ehrlich wie meine Musik“, sagt Matthew. Gemeinsam fällt es eben leichter, diesen ganzen Wahnsinn zu ertragen. Im Kollektiv lässt es sich aber auch besser hoffen.
Wer Scott Matthew bereits live erlebt hat, ist seltsam ergriffen, vielleicht auch verwirrt. Die Intensität seines Gesangs ist greifbar, was er im Rahmen einer ausgedehnten Europatournee wieder unter Beweis stellt.
Scott Matthew
Scott Matthew stammt aus Queensland, Australien, und lebt mittlerweile in New York. Er war Mitglied der Band Elva Snow, die er gemeinsam mit dem Ex-Morrissey Schlagzeuger Spencer Corbin gegründet hat. Im Jahr 2006 wurde Matthew dank mehrerer Soundtrack-Beiträge zum Erotikdrama „Shortbus“ des Regisseurs John Cameron Mitchell einer breiteren Masse bekannt. 2008 veröffentlichte er sein hochgelobtes erstes Soloalbum „Scott Matthew“, im Jahr darauf folgte sein Zweitwerk „There Is An Ocean That Divides And With My Longing I Can Charge It With A Voltage That's So Violent To Cross It Could Mean Death“.
Pressestimmen
„Scott Matthew, der selbst in der aktuell besonders dichten, kreativ aufregenden New Yorker Folkszene zu den Ausnahmeerscheinungen zu zählen ist, braucht wenig, um zu betören. […] Er weiß, dass seine Lieder ohnehin genug erzählen und spüren lassen vom Leben.“ (SN, Bernhard Flieher)
Support: Snailhouse (CDN)
Hinter Snailhouse verbirgt sich der in Montreal lebende Singer-Songwriter und Experimentalmusiker Mike Feuerstack. 6 Alben und 2 EPs hat Snailhouse bereits veröffentlicht und sich mit seiner poetischen Musik in die Herzen zahlreicher Fans weltweit gespielt. Für sein fünftes Album „Lies on the Prize“ (2009) wurde Feuerstack außerdem für den rennomierten Polaris-Preis nominiert.
Sein sechtes Album „Sentimental Gentleman“ (2011) ist eine Platte voller musikalischer und emotionaler Extreme, auf der Feuerstacks einzigartiger Sinn für Humor und Herzschmerz zur Geltung kommen.
„And when you look over your shoulder / You know you'll always see me here / I'll be telling you to make a run for it, disappear / Cause I'm a lover not a fighter / Unless you mean a fighter for love / But I can only take a hit if you promise to knock me out.“ Snailhouse ist mit seinem kanadischen Folk-Rock immer da, wo sentimentale Lover ihn brauchen. Wenn der Opener den/die bedachte/n HörerIn wie im Sog aus dem Nebel von Alltagslärm und hektischer Belanglosigkeit zieht und in einen schwermütigen Singer-Songwriter-Song stößt, ist Snailhouse genau da, wo wir ihn brauchen. Snailhouse macht dort weiter, wo er vor zwanzig Jahren angefangen hat, über die Jahre gewachsen und nun am richtigen Platz ist. Er ist und bleibt ein Kämpfer für das Schöne und Gute. Seine Waffen sind seine Songs!
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