Francis International Airport | Ben Martin
Zwei großartige heimische Bands, von Indie-Gitarrenmusik über geheimnisvolle Elektronik bis hin zu soulig-groovigen Popsongs.
ARGE roter salon
Mit Unterstützung der Salzburger Sparkasse
Als „Monochrom, urban, elektronisch und herzzerreißend schön“ beschreibt FM4 das neue Album von Francis International Airport. Auf „Cache“ [kæ?] geben sich FIA als weitblickende Ingenieure des Pop zu erkennen: Mit Kalkül und Strebsamkeit erschaffen sie eindringliche, überlebensgroße Songs. Und Ben Martin gilt als einer der umtriebigsten Akteure in der österreichischen Musiklandschaft. Seine Musik hört man vorwiegend auf den alternativen Sendern FM4 und GOTV, seine Wurzeln liegen aber in der Welt des modernen Jazz und Soul gleichermaßen wie bei
Auf dem neuen Album „Cache“ [kæ?] geben sich Francis International Airport als weitblickende Ingenieure des Pop zu erkennen: Mit Kalkül und Strebsamkeit erschaffen sie eindringliche, überlebensgroße Songs. War der Vorgänger „In the woods" (2010) geprägt von indie-typischen Gitarrenriffs, lässt die Band nun weitgehend die Organik des Waldes hinter sich. An ihre Stelle treten dramatische Synthesizer-Einsätze mit 1980er Avancen, analoge und programmierte Beats greifen ineinander – eine unterkühlte Strenge hält Einzug. Das Erbgut der eher Prog-beeinflussten Indie-Gitarrenmusik à la Radiohead und The Notwist, das FIA in sich tragen, verbindet sich nun mit den Chromosomen des experimentellen Krautrocks, den man aus den Düsseldorfer Kreisen um Kraftwerk und Neu! kennt. Es verschmilzt mit den Stammzellen des großen Synthesizer-Pop der 1980er-Jahre britischer Schule, in der New Order oder Ultravox unterrichteten. Unverwechselbar bleibt die Liebe fürs Detail, mit der FIA in ihren Arrangements fragile Mosaike zu epischen Prunkbauten verdichten.
Der Titel des Albums steht einerseits schlicht für den Arbeitsspeicher und damit für die Computerisierung, die bei der Band bereits beim Songwriting eine zentrale Rolle spielt. FIA ist keine Proberaumband. Über die heimischen Rechner tauschen die Musiker Skizzen, Soundschnipsel und ganze Spuren aus – dabei kann die klassische Instrumentenzuordnung schnell durcheinander geraten. Zum anderen steht „Cache" für das Versteckte, Heimliche und Mysteriöse, das wiederum die Musik selbst zu charakterisieren scheint.
Ben Martin
Mit seinem sechsten Album „The Endless Stream Of Everything" und einer großartigen Liveband im Gepäck befindet sich Ben Martin derzeit auf seiner „Endless Tour Of Everything". Der St. Pöltner Singer-Songwriter ist bekannt für seine energiegeladenen und unterhaltsamen Konzerte – „on fire", wie es sein kanadischer Kollege Ryan MacGrath kürzlich ausdrückte. Zugleich hat er einiges zu erzählen mit seinen Songs, von den positiven Seiten des Lebens, von Ängsten und innerer Schönheit, von einer Melodie als Ausweg aus der Melancholie – rundum stimmig … mit vielen intimen Momenten, die vor allem gute Laune machen
(Concerto).
Die Freude am Musikmachen hört man nicht nur in den Aufnahmen, sondern auch zwischen den Musikern auf der Bühne: Mit den I Am Cereals-Kollegen Daniel Letschka (Schlagzeug) und Christoph Richter (Keyboards) verbindet ihn eine zwanzig Jahre währende Freundschaft, auch House Of Riddim-Mitglied Manfred Scheer (Bass) ist annähernd so lange Freund und Wegbegleiter.
Wer in den letzten zehn Jahren ab und an FM4 gehört hat, ist unweigerlich mit Martins Musik in Berührung gekommen. Songs wie „Travelling", „Take Me Home", „Pirate Ships" oder zuletzt „Snow" sind bis heute im Einsatz, ebenso wie „Chasing Rabbits" seines Projekts The Black Riders oder „Two Faces", „Human Vocoder" oder „Galaxy" der Band I Am Cereals.