"Spielwiese, zwei im Quadrat" von Sergi Belbel
Ein furios-rhythmisches Verwirrspiel. Es spielen: Jurij Diez, Gerard Es, Melanie Kogler, Hildegard Starlinger. Regie: Gerda Gratzer. Musik: Manfred Wambacher.
ARGE theater
Koveranstaltung mit Theater F.O.C.U.S.S.
Jungfräulich steht ein Bett im Mittelpunkt der Komödie. Es ist eine Spielwiese, die mit zündender Erotik eingeweiht werden soll.
So ist zumindest der Plan von Mann und Frau, deren Beziehung eher „geometrisch“ als sinnlich anmutet. Zur Anheizung der Stimmung werden Freund und Freundin engagiert. Das Quartett bemüht sich zwischen 3 Uhr nachmittags und 9 Uhr morgens redlich um das Gelingen des Unterfangens.
Die Komödie entpuppt sich als skurriles Regelwerk, das der katalanische Autor Sergi Belbel raffiniert und mit überzeugender Konsequenz montiert: Die Szenen laufen wechselweise vor- und rückwärts und provozieren Mutmaßungen und Missverständnisse. Das Ende ist bereits im Anfang angelegt, ein verborgenes, übergeordnetes Prinzip scheint Regie zu führen.
Sergi Belbel (*1963) ist ein katalanischer Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer. Er zählt zu den bedeutendsten Gegenwartsdramatikern Spaniens und ist seit 2005 Intendant des Nationaltheaters Barcelona.
Regie: Gerda Gratzer
SchauspielerInnen: Jurij Diez, Gerard Es, Melanie Kogler, Hildegard Starlinger
Komposition und Musik: Manfred Wambacher
Video: Elisabeth Leberbauer
Theater F.O.C.U.S.S.
… wurde 2006 von Hildegard Starlinger, Gerda Gratzer und Gerard Es gegründete. Es widmet sich Stücken, die sich brisanten Fragen unserer Gesellschaft (z.B.: Sehnsucht nach Unbekanntem, Kommunikationslosigkeit, Überwachung, Gefühlsverarmung, , …) humorvoll stellen. Das Stück und der zu erforschende Wille des Autors stehen dabei im Vordergrund. Die Auswahl des Spielortes ist vom Stück abhängig und variiert je nach ästhetischem Anspruch.
Stilistisch arbeitet das Ensemble mit den Mittel der Farce, des skurrilen Theaters und des klassischen Theaters. Spartenübergreifende Arbeit ermöglicht zusätzliche Ebenen.
Die Arbeitsweise ist – im Vergleich zum reinen Regietheater – ungewöhnlich gemeinschaftlich: Schauspieler, Regie, Technik, Bühnenbild, Video, Musik usw. stehen gleichberechtigt nebeneinander. Ein ständiger Prozess erzeugt Reibung und mit diesen Reibungen setzt sich das Theater F.O.C.U.S.S. bewusst auseinander.
Pressestimmen
zu „Ab Jetzt“ Produktion 2006 im MdM / Mönchsberg
Fesselndes Amüsement und feine Ironie
… Unter Standing-Ovations brillierte das Theater F.O.C.U.S.S. bei seiner ersten Produktion … Es spielten virtuos: Gerard Es, Hildegard Starlinger, Gerda Gratzer, Jurij Diez und Nadine Mühlböck …
… Mitreissend komisch, grotesk kritisch und mit ausgeklügelter Technik führte die Theatergruppe F.O.C.U.S.S ihr Publikum auf eine Achterbahnfahrt durch unsere progressive Gesellschaft … Prädikat: besonders sehenswert …
24/11/06 Drehpunkt Kultur Salzburg
Theater F.O.C.U.S.S. sind
Gerda Gratzer
Regisseurin und Schauspielerin
studierte Musikwissenschaft und Kulturmanagement. Musikalische Studien in Chorleitung, Orgel und Gesang. Diplomprüfung Schauspiel. Künstlerische Leiterin der Internationalen Musikwochen Millstatt (bis 2001), Projektleiterin des Theater Panoptikum. Freischaffende Schauspielerin und Regisseurin. Systemischer Coach und Trainerin (Systemische Strukturaufstellungen, NLP, Kreativitätstraining).
Gerard Es
Schauspieler und Regisseur
spielte an der Elisabethbühne Salzburg und im Toihaus, bevor er mit Reinhold Tritscher das Theater Ecce gründete (Maecenas Preis für „Romeo und Julia“, Förderungspreis des Bundeskanzleramtes). Studium in den USA. (Abschluss an der Bowling Green State University). Als Gast inszeniert(e) bzw. spielt(e) er u.a. an den Vereinigten Bühnen Graz, bei bodi end sole, beim Theater Mokrit (Eberherr Preis). Er arbeitet(e) auch als Sprecher beim ORF, als Workshopleiter und Schauspiellehrer (SEAD, Odeon Klagenfurt).
Hildegard Starlinger
Schauspielerin
Schauspielstudium F. Schubert Konservatorium / Wien; Studium für Recht und Kommunikation /Salzburg, Engagements Stadttheater St. Pölten, Landestheater Bregenz, Bregenzer und Sbg Festspiele; seit 2002 freie Schauspielerin (Theater Ecce, Trio Mundo, Taka – Tuka, Theater Laetitia, TheaterAchse). Lesungen, Sprechtechnikseminare, Jugendtheaterprojekte, Lehrbeauftragte an der ph Salzburg, Sprechertätigkeit für den ORF und div. Filmrollen.
Melanie Kogler
Schauspielerin
Geboren 1985 in Salzburg, Schauspielschule/ Zürich; Engagements am Innsbrucker Kellertheater, Salzburger Landestheater, Salzburger Sommertheater, Posthof Linz, u.a. zahlreiche Filmrollen beim Bayerischen Rundfunk und ZDF, Lesungen.
Jurij Diez
Schauspieler
Der deutsche Schauspieler stammt aus Kasachstan und war bei diversen Theatergruppen in Russland und später in München tätig. Mit diesen nahm er an Festspielen in Moskau, Wolgograd u.a. teil. Theaterprojekte in Rumänien und Russland. Mitglied des Theater Ecce und des Improvisationstheaters Artischocken. Zuletzt Eigenproduktionen mit dem Theater Transit und zahlreiche Gastspiel.
Elisabeth Leberbauer
Medienkünstlerin
Geboren 1981 in Oberndorf / Salzburg, abgeschlossenes Studium MultiMediaArt an der Fachhochschule Salzburg. Tätig als Regisseurin und Autorin im Dokumentarfilmbereich; Designerin interaktiver Medien. Weitere Tätigkeiten im Kreativbereich: Videoarbeiten im independent Theater und Kunst im öffentlichen Raum. Aktive Referentin im medienpädagogischen Bereich bei der Aktion Film Salzburg.
Manfred Wambacher
Saxophonist
Studium an der pädagogischen Akademie Salzburg; Studium Jazzabteilung Konservatorium Klagenfurt; Studium Orff-Institut; Studium Musikhochschule Köln; Saxophonunterricht bei Karolina Strassmayr (WDR Big Band); Lehrer am Bundesoberstufenrealgymnasium Salzburg, Lehrer am Musikum Salzburg, Gründer zahlreicher musikalischer Formationen (Frantic, Exit, Oyo y oy Big Band, Big Band Hallein, Tango Rosso, Sax Orange- Saxophonquartett, …). Mehrjährige Zusammenarbeit als Komponist und Musiker in der freien Theatergruppe „Theaterachse“. Komponist und Musiker am Landestheater Salzburg („Sämtliche Werke von Shakespeare“). Saxophone und Klarinette bei Musical „Land in Sicht“ in Burghausen.