ARGEkultur Salzburg Logo
ARGEkultur auf Facebook ARGEkultur auf Flickr ARGEkultur auf YouTube ARGEkultur auf Instagram

ARGEkultur Jahresprogramm 2015

Veranstaltungshaus ARGEkultur

2015 feiert die ARGEkultur den 10. Geburtstag im Haus am Standort in der Ulrike-Gschwandtner-Strasse 5. Dieser Geburtstag wird mit einem großen Fest am 3. Oktober 2015 gefeiert. Dazu werden wir einige musikalische Gäste der letzten zehn Jahre einladen und eine dokumentarische Rückschau der Eigen- und Koproduktionen der letzten Dekade zeigen.

Die ARGEkultur veranstaltet 2015 in den Bereichen Theater, Tanz, Musik, Kabarett und Kleinkunst, Literatur sowie in der Kulturvermittlung (durch ein umfangreiches Workshop-Angebot). Wir werden selbst ca. 300 Veranstaltungen und Workshops durchführen und erwarten uns, wie auch in den letzten Jahren, mehr als 35.000 BesucherInnen jeglichen Alters. Dazu kommen noch zahlreiche Aktivitäten im Haus durch Proben, Kurse und Workshops (siehe unten), die die ARGEkultur zu einem der am dichtest bespielten Kunst- und Kulturhäuser in Salzburg macht.

Ein wesentliches Angebot der ARGEkultur sind regelmäßige, monatliche Programmformate. Im Zentrum stehen dabei unterschiedliche Musikgenres, Popkultur, Literatur, Networking-Veranstaltungen sowie Kabarett und Kleinkunst. In den letzten Jahren hat besonders der Anteil an österreichischen MusikerInnen im Programm stark zugenommen. Dieser allgemeinen Entwicklung tragen vor allem die Popkultur-Reihe Roter Salon und der monatliche Poetry Slam Rechnung. Dazu kommen Musikreihen wie Klub 77, Sub Club oder Kollektiv Tanzbar, die nach der Beendigung des Tubeklubs nun ihren Platz in der ARGEkultur gefunden haben. KünstlerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind im ganzjährigen Kabarett- und Kleinkunstsegment vertreten, das partizipative Präsentationsformat Pecha Kucha wird als Plattform für Ideen und kreative Konzepte genutzt. Dazu kommen zahlreiche Festivals bzw. Schwerpunkte. Dazu zählen vor allem das themenbezogene Open Mind Festival, die Salzburger Performance Tage, der tanz_house Herbst im Oktober oder gleich zu Jahresbeginn das MotzArt Kabarett Festival.
Neben den Eigenveranstaltungen vermieten wir die Räume der ARGEkultur auch an zahlreiche GastveranstalterInnen: u. a. Veranstaltungen der Sommerszene und das Konzertprogramm der Salzburger Festspiele finden bei uns im Haus statt.

Neu sind 2015 das Club-Format Sub Club und die erstmals stattfindenden Kritischen Literaturtage im Dezember. Das Workshop-Programm wird 2015 speziell für Kinder und Jugendliche sowie für sozial Benachteiligte qualitativ erweitert.

Wir wollen den eingeschlagenen Weg weiterführen, der kleineren, nicht-kommerziellen Veranstaltungen, besonders im freien Theaterbereich, eine hohe Priorität in der Raumvergabe gibt. Dies geht auf Kosten von Großveranstaltungen und kommerzielleren Gastveranstaltungen und damit auch auf Kosten stetig steigender BesucherInnenzahlen.
Als Prämisse für unsere Arbeit gilt eine Programmierung, die alle Kulturinteressierten unabhängig von ihrem sozialen Status Zugang zu Kultur abseits des Mainstream ermöglicht. Daher bieten wir StudentInnen, SchülerInnen und Mitgliedern der ARGEkultur auch 2015 Tickets mit einer 50%-Ermäßigung an.

Thomas Quasthoff und Michael Frohwin
10.03. Thomas Quasthoff und Michael Frohwin
Foto (c) Bernd Brundert

Theater und Choreografie

In den letzten Jahren haben Tanz und Theater im Programm der ARGEkultur stark zugenommen. Waren es vor einigen Jahren noch punktuelle Programmelemente, so entwirft die Zusammenstellung aus Produktions- und Veranstaltungsstrukturen für Theater und Tanz einen ganzjährigen Spielplan, der ein bis zwei Produktionen oder Schwerpunkte pro Monat beinhaltet. Die ARGEkultur hat gerade für die regionale freie Szene einen lebensnotwendigen Stellenwert bekommen.

Theater

Die Themen Immobilienspekulation und Migration finden sich in der neuen Theater Koproduktion mit dem theater.direkt „Monster zertrampeln Hochhäuser“. Der Theatermacher und Regisseur Michael Kolnberger, mit dem die ARGEkultur in den letzten drei Jahren sehr erfolgreich zusammengearbeitet hat, wird einen Text des Schweizer Autors Lukas Holliger zur Aufführung bringen, der inhaltlich in Salzburg besondere Aktualität hat.
Was würde es bedeuten, wenn Krieg real nicht nur in der Ukraine oder im Mittleren Osten sondern direkt bei uns in Mitteleuropa stattfinden würde? Damit setzt sich die neue Produktion des Theaters MAZAB „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ auseinander. Petra Schönwald entwirft mit der Theaterfassung „Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“, angelehnt an den Text von Stefan Zweig, das Paradebeispiel eines politischen Opportunisten. Die junge Theatermacherin Sarah Zaharanski versucht mit ihrer Version „Romeo und Julia 2.0“ Sprache und Musik der Gegenwartskultur in den Klassiker einfließen zu lassen. Das Theater ecce mit „Der Feuervogel“ oder das Theater Janus mit „Nach dem Ende“ nutzen die ARGEkultur für Wiederaufnahmen.

Choreografie

Im Bereich Tanz steht die Koproduktion der ARGEkultur mit der Editta Braun Company „CLOSE UP“ im Zentrum. Die Koproduktion von editta braun company, ARGEkultur Salzburg, KosmosTheater Wien, Posthof Linz und manipulate Festival Edinburgh ermöglicht eine Choreografie rund um die türkische Pianistin AyseDeniz Gokcin.
Weiterhin im Programm ist die Zusammenarbeit mit der Plattform für Salzburger ChoreografInnen, dem tanz_house, deren Studio als ganzjährig genutzter Proberaum Teil der Räumlichkeiten der ARGEkultur ist. Im Oktober findet eine Werkschau im Rahmen des tanz_house Herbst statt.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Tanz-Ausbildungsstätte SEAD, Salzburg Experimental Academy of Dance und den Tanzklassen des Musischen Gymnasiums wird auch 2015 weitergeführt. Das Festival sommerzene nutzt ebenfalls in den nächsten beiden Jahren die Kooperationsstrukturen der ARGEkultur.

Regisseur Markus Steinwender
Regisseur Markus Steinwender • Foto (c) Wolfgang Lienbacher

„Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“

Theaterstück von Janne Teller.
Koveranstaltung von Theater MAZAB und ARGEkultur.
Theater für Jugendliche ab 12 Jahren und für Erwachsene.
20. bis 23. Jänner 2015

Regie/Bühne: Markus Steinwender
Kostüme/Bühne: Leonie Reese
Dramaturgie: Peter Malzer
Schauspielerin: Elisabeth Nelhiebel

Petra Schönwald
Petra Schönwald • Foto (c) Wolfgang Lienbacher

„Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“

Theaterstück nach Stefan Zweig.
Koveranstaltung von Petra Schönwald, Stefan Zweig Centre Salzburg und ARGEkultur.
6. bis 13. Februar 2015

Material: Biografie „Joseph Fouché“ von Stefan Zweig
Theaterfassung: Petra Schönwald
Regie und Konzept: Petra Schönwald
Musik und Ton: Christopher Biribauer
Ausstattung: Tobias Kreft
Schauspieler: Simon Ahlborn
Stimme: Stefanie Hintzsche, Johann-Christof Laubisch

Sarah Zaharanski
Sarah Zaharanski • Foto (c) Wolfgang Lienbacher

„Romeo und Julia rebooted“

Theaterstück nach William Shakespeare. Koveranstaltung von zahara produktion und ARGEkultur. 13. bis 18. März 2015

Musik: DJ Xrated (Hip-Hop-Producer-Team Snowgoons-DJs)
Regie: Valentin Werner
Bühne: Martin Hickmann
Kostüme: Sophie Frauscher
Konzept und Schauspiel: Sarah Zaharanski

Weitere Theater- und Tanzveranstaltungen 2015

„Der Feuervogel“
Koveranstaltung mit dem Theater ecce
Theaterstück, Wiederaufnahme
2. bis 4. Jänner 2015
Inszenierung: Reinhold Tritscher

„Nach dem Ende“ von Dennis Kelly
Koveranstaltung mit Theaterverein Janus
Wiederaufnahme: 12. bis 16. Jänner 2015
Mit Melanie Arnezeder und Bálint Walter.
Regie: Claus Tröger

Try Outs
Koveranstaltung mit dem Musischen Gymnasium
22. bis 24. Februar 2015

„hausen“ – Episode 8 bis 10
Eine Koveranstaltung von Theater WeGe und ARGEkultur
Das Finale der Theater-Soap.

Salzburger Performancetage 2015
In Kooperation mit tanzimpulse Salzburg
28. März bis 3. April 2015

English Drama Group
Neuinszenierung Mai 2014

„Kaspar Häuser Meer“ von Felicia Zeller
Eine Koveranstaltung mit theater.direkt
Wiederaufnahme
26. bis 29. Mai 2015

„because the night“
Koveranstaltung mit SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance Salzburg
27. Mai 2015

Sommerszene Salzburg
23. Juni bis 4. Juli 2015

tanz_house Herbst 2015
Tanztheaterschwerpunkt
Koveranstaltung mit tanz_house
12. bis 24. Oktober 2015

Musik

Eine wesentliche Säule im Programm stellt die Musik dar, dabei kann die ARGEkultur eine einzigartige Bandbreite vorweisen.
Im Produktionsbereich steht die Neue Musik im Zentrum, 2015 findet das Taschenopernfestival als Koproduktion statt. Darüber hinaus wird die ARGEkultur im März 2015 auch Aufführungsort der salzburg biennale sein. Ebenso werden SchülerInnen des Musikum Salzburg ihr Können in der ARGEkultur präsentieren.

Im Veranstaltungsbereich hat die ARGEkultur eine lange Tradition als Konzert-Veranstalterin. Die Abgrenzung der Genres ist – ganz im Sinne eines offenen Kulturbegriffes – schon lange nicht mehr eindeutig zu formulieren. Eigenständige Formen der Popkultur, von analogen Singer- und SongwriterInnen bis zu elektronischen Beats, von klassischen Bands bis hin zu Soloabenden mit Computer: Die ARGEkultur trägt diesen Entwicklungen entschieden und unmittelbar Rechnung.
Es entspricht aber auch dem Selbstverständnis der ARGEkultur KünstlerInnen in ihrem musikalischen Schaffen zu begleiten und nicht blind jedem Trend zu folgen.
Denn gerade die Popkultur hat auch irrationale Momente, wo Medien und Konzerne Hypes generieren, die mit der Verantwortung als kontinuierlicher Veranstalter im Widerspruch stehen. Die ARGEkultur ist nicht bereit für die Veranstaltung eines kurzfristig populären Musik-Acts hohe ökonomische Risiken einzugehen. 10 Jahre ARGEkultur
Besonders MusikerInnen aus Österreich finden daher, einmal in der ARGEkultur angekommen, oftmals die Möglichkeit, regelmäßig neue Songs und Releases zu präsentieren. Aus dieser Überlegung heraus ist es nur folgerichtig, dass MusikerInnen aus Österreich wie Attwenger, Ginga und die Newcomer Wanda beim 10. Geburtstag der ARGEkultur zu erleben sein werden.

Die Veranstaltungsreihe Roter Salon ist seit vielen Jahren das Forum für neue Popmusik aus Österreich, 2015 zeigt sich aber speziell, welche ausgezeichnete Musik aus Salzburg kommt: Nigrita & the Mellowbeats, Renato Unterberg, The Talisman Collection oder Blank Manuskript haben bereits die Qualität und den Zuspruch um den großen Saal in der ARGEkultur zu füllen.

Dieser Fokus auf Salzburg setzt sich in der elektronischen Musik fort. Zentral ist hier die Durchführung des Landespreises für elektronische Musik Elektronikland 2015, mit der die ARGEkultur durch das Land Salzburg beauftragt wird. Der seit 2003 biennal ausgeschriebene Preis hat sich zu einem anerkannten Forum für neues Musikschaffen entwickelt und zeichnet die ganze Bandbreite der experimentellen elektronischen Musik ab. Das Preisgeld von 9000 Euro wird auf Empfehlung einer unabhängigen Fachjury vom Land Salzburg vergeben. Die Jurysitzung wird – wie schon 2013 – öffentlich sein und als Stream im Internet angeboten. Die Ausschreibung erfolgt im März 2015; im Herbst 2015 werden die PreisträgerInnen gekürt. Neben dem Preisgeld erwartet die PreisträgerInnen ein Auftritt in der ARGEkultur, weiters publizieren wir eine Compilation mit allen ausgezeichneten Einreichungen. Dieser Preis entspricht einem Bekenntnis zu einer musikalischen Form und versteht sich als Förderung einer jungen MusikerInnenszene. Die Liste der PreisträgerInnen untermauert den Anspruch, dass in Salzburg regelmäßig außergewöhnliche Talente in der elektronischen Musik arbeiten.

Regelmäßige Veranstaltungsreihen sind 2015 der Klub 77 sowie der Sub Club, der den Tubeklub als Forum für elektronische Musik ablöst. Diese Formate sind auch aufgrund engagierter regionaler VeranstalterInnen möglich und bilden einen bewussten, nichtkommerziellen Rahmen für alternative Musikformen.

Kabarett und Kleinkunst

Die Satire als Ausdruck des politischen Denkens auf der Bühne, hat inzwischen auch in der ARGEkultur eine Tradition. Das politische und anarchische Moment in der Auseinandersetzung mit den aktuellen unmittelbaren gesellschaftlichen Themen schafft und öffnet andere Perspektiven der Wahrnehmung. Weiters steht das Kabarettprogramm auch für ein erfolgreiches Geschäftsmodell, welches Einnahmen generiert, die für andere künstlerische Projekte innerhalb des Kulturprogramms der ARGEkultur genutzt werden können. Das Kabarettprogramm in der ARGEkultur ermöglicht eine Verbindung zu den KünstlerInnen des Poetry Slam sowie über regelmäßige regionale Programmformate (wie Comedy im Pub) zu anderen lokalen Szenen, und hat damit das künstlerische Netzwerk der ARGEkultur bereichert und gestärkt. Die ARGEkultur bemüht sich um eine Vielzahl von Erstaufführungen, besonders im von Christian Wallner gegründeten renommierten 33. MotzArt Kabarett Festival, das seit 2004 in der ARGEkultur veranstaltet wird. In diesem Jahr werden auch wieder zusätzliche Spielstätten wie das republic und das Salzburger Landestheater mit höheren Kapazitäten bespielt, sehr erfolgreich und nachgefragt war auch das Abonnement für das Kabarettprogramm 2015.

Literatur

Poetry Slam

Seit 2009 ist die ARGEkultur die einzige regelmäßige Veranstalterin von Poetry Slams in Salzburg. Zu Beginn dieser monatlichen Veranstaltungsreihe war nicht abzusehen, ob sich dieses Format langfristig als eigenständige Kunstform in Salzburg dauerhaft etablieren würde. Nach fünf Jahren ist diese Frage klar zu beantworten: Der Poetry Slam ist die Ausdrucksform einer Generation von jungen, ambitionierten KünstlerInnen; ein Format, welches das ganze inhaltliche Spektrum der Literatur in einer einzigartigen Form abbildet, und seit sechs Jahren ständig ausverkauft ist.

Poetry Slam ist daher auch im kommenden Jahren fester Bestandteil im Programm der ARGEkultur. Neben dem monatlichen Poetry Slam kommen aber weitere Elemente hinzu: Für die Newcomer der Poetry Slam Szene veranstalten wir zweimal pro Jahr den Salzburger U-20 Slam. Diese Auftrittsmöglichkeiten sind auch notwendig, gibt es doch den TeilnehmerInnen der Poetry Slam Workshops der ARGEkultur, Gelegenheit um ihr Können zu zeigen.

Poetry Slams 2013

Kritische Literaturtage Salzburg 2015

Es gibt im deutschsprachigen Raum sehr viele kleine Verlage mit oft beachtenswertem Verlagsprogramm, die kaum eine Möglichkeit haben, sich einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig verlangen hohe Teilnahmegebühren, die für diese Kleinverlage kaum leistbar sind; zudem finden diese aufgrund des Überangebotes dort wenig Beachtung.

Um kostengünstigere Alternativen zu entwickeln und das Programm dieser Verlage besser anbieten zu können, gibt es u. a. in Berlin, Nürnberg und Wien kleinere Buchmessen. Diese geben den kleinen Verlagen gegen geringe Standgebühr die Möglichkeit, ihre AutorInnen samt Verlagsprogramm zu präsentieren. Gleichzeitig gestalten diese Verlage Lesungen und Diskussionen, um Buchinhalte vorzustellen, die ihnen wichtig erscheinen. Im Dezember 2015 werden daher die ersten kritischen Literaturtage in Salzburg stattfinden. Die ARGEkultur wird vom 4. bis zum 6. Dezember 2015 bis zu 34 Verlagen die Möglichkeit geben neue kritische und politische Literatur zu präsentieren. Es wird auch – erstmals im Programm einer solchen Veranstaltung – BloggerInnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Inhalte vorzustellen. Der Eintritt für die BesucherInnen ist frei. Mitorganisator ist der in Salzburg lebende Autor und Aktivist Dieter Braeg.

Information für Verlage und VerlegerInnen

Workshops und Kulturvermittlung

Es entspricht dem Selbstverständnis der ARGEkultur, dass die Vermittlung von kulturellem Bewusstsein, kreativem Denken und künstlerischer Techniken einen wesentlichen Stellenwert im Aufgabenbereich hat. Kulturvermittlung wird in den kommenden beiden Jahren daher in alle drei wesentlichen Tätigkeitsbereiche von
Produktion/Veranstaltung/Netzwerk einbezogen werden. Dies umfasst Workshops und Kurse, Einführungen und Diskussionsangebote zu einzelnen Veranstaltungen sowie Kooperationen der Kulturvermittlung mit PartnerInnen der Zivilgesellschaft.
Mehr als 100 Workshops wird die ARGEkultur 2015 selbst veranstalten; zahlreiche Neuheiten finden sich darunter.

Die Laube-Theater- und Filmwerkstatt bietet seit mehr als zehn Jahren Platz für Menschen mit psychischen und sozialen Problemen, sich künstlerisch auszudrücken und verschiedene Rollen auszuprobieren, aber auch Kostüme zu gestalten oder Musik zu machen. Bereits mehrere Stücke und der Film „Himmelreichgasse 13b“ sind aus der Arbeit dieser Theater- und Filmwerkstatt entstanden. Ab Frühjahr 2015 wird die Werkstatt einmal monatlich für Interessierte als VolXtheaterwerkstatt in der ARGEkultur geöffnet sein. Konzipiert ist dieses Projekt als offenes partizipatorisches Themenlabor ohne Qualitäts- und Leistungsanspruch und vorgegebener Zielsetzung. Durchgeführt wird das Projekt vom Theater ecce unter der Leitung von Reinhold Tritscher. Profis und AmateurschauspielerInnen, Begabte und Unbegabte, Menschen jeglicher Herkunft und Altersgruppe sind herzlich willkommen.

Für unterschiedliche Disziplinen der Jugendkultur wird die ARGEkultur auch 2015 Workshops, geleitet von KünstlerInnen, anbieten. Zwar wird das Gesamtkonzept unter dem Namen „Culture Space“ nicht mehr weitergeführt, aber einzelne Kurse wie DJing oder Streetdance werden wir weiter im Haus veranstalten. Der Fokus in der Jugendkultur wird aber auf den Bereich Poetry Slam gelegt, da hier die Möglichkeiten, auch als Veranstaltungsort, ideal sind. Um sowohl im institutionalisierten Bereich (Schulen) als auch im nicht-institutionalisierten Bereich die Faszination am Poetry Slam weiter zu vermitteln, wird 2015 eine eigene Koordinationsstelle eingerichtet werden.

In Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Salzburg werden wir ab 2015 Workshops für SchülerInnen in Form von Planspielen anbieten. Diese ermöglichen einerseits eine verbesserte Schulung für Präsentationen und Bewerbungsgespräche, anderseits haben beide PartnerInnen auch das Ziel im Bereich der Demokratieschulung Angebote zu entwickeln. In diesen interaktiven Workshops erarbeiten sich die SchülerInnen ein Basiswissen über demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten, auch in der Arbeitswelt. Durch dieses selbstorganisierte Lernen erwerben sich die TeilnehmerInnen politische Sach-, Urteils- und Handlungskompetenz. Dieses Planspiel vermittelt nicht nur kognitive Kompetenzen, also Fachwissen, sondern stärkt das Bewusstsein, welche
Dynamik in einer Gruppe entstehen kann, um Meinungsbildung und Entscheidungsfindung mitzugestalten.

Aus dem Straßenbild Europas sind bettelnde Menschen nicht mehr wegzudenken. Die Armut hat wieder Gesichter bekommen, an denen man nicht mehr vorbei blicken kann. In der relativen Wohlstandsgesellschaft Mitteleuropas sind Verwerfungen zu beobachten, das soziale Ungleichgewicht ist Ausdruck einer neuen Armut.
Gemeinsam mit dem Friedensbüro wird die ARGEkultur ein Workshop-Projekt starten, welches Kindern zwischen sechs und zehn Jahren eine wertschätzende Auseinandersetzung mit dem Thema Armut und Betteln ermöglicht. Ausgehend von einer, eigens für dieses Projekt erarbeiteten Theaterproduktion, werden wir ab Herbst 2015 gemeinsam Workshops und pädagogisch begleitete Nachbereitungen veranstalten.

Kultur- und Wissensvermittlung ist auch die Idee des partizipativen Präsentationsformates Pecha Kucha, in Zusammenarbeit mit Jenny-Colombo. Dieses Veranstaltungsformat wurde im Architekturbüro Klein Dytham in Japan 2003 erfunden und ist inzwischen weltweit in über 200 Städten vertreten. Im Rahmen einer Pecha Kucha Night präsentieren bunt gemischte Vortragende aus unterschiedlichsten kreativen Bereichen einem ebenso illustren Publikum ihre Vorträge, allerdings immer strikt nach der Regel: 20 Folien x 20 Sekunden.
Somit dauern alle Beiträge immer exakt 6:40 Minuten. Kreative, ArchitektInnen, KünstlerInnen, DesignerInnen und Menschen mit Ideen aller Art, Studierende, Etablierte, Bekannte und Unbekannte – alle, die anderen etwas sagen wollen – können ihre Projekte, Ideen und Gedanken einem interessierten Publikum vorstellen. Ziel ist es, versteckte kreative Potenziale einer Stadt hervorzuholen, sichtbar zu machen und im angenehmen, offenen Rahmen miteinander zu teilen. Vor und nach den Vorträgen ist Zeit für Musik (John Bruno Quartet), Chillen und Networking.

Für diesen nichtkommerziellen Workshop- und Jugendkulturanteil wendet die ARGEkultur auch einen wesentlichen Anteil der zur Verfügung stehenden Mittel auf.
Dazu nutzen zahlreiche VeranstalterInnen die ARGEkultur ganzjährig als Ort für Kulturvermittlungsangebote, sodass der Gesamtumfang der Workshops einen wesentlichen Teil der Aktivitäten und der Identität unseres Kulturzentrums darstellen.